Bekanntlich ist auf dem zweiten volkswirtschaftlichen Kongress, der im vorigen Jahre in Frankfurt a. M. abgehalten wurde, die Frage der auf Selbsthilfe beruhenden Genossenschaften einer der Hauptgegenstände der Verhandlungen gewesen. Dass in diesen Genossenschaften einer der kräftigsten Hebel zur Besserung der wirtschaftlichen Zustände, besonders der untern Klassen liegt, ward allgemein anerkannt.
Es ist nämlich von Seeleuten niederer Grade die Rede. Für sie ist die Versicherung gegen die Gefahren der See nicht vorhanden. Teils ist daran das Gesetz Schuld, teils ihr eigenes Naturell. Sie sind entweder leichtsinnig, sorglos, oder fromm in der wirklichen Bedeutung des Worts, und wenn der Pietismus sporadisch vorkommt, so ist es der gutartigste. Nach der Complexion sind vier Spielarten deutlich zu erkennen.
Schutz der deutschen Handelschifffahrt durch deutsche Kriegsschiffe dringend erforderlich
Indem wir unsern Lesern nachstehenden interessanten Bericht, des Kapitän Fuchs vom Stettiner Schiffe „Fuchs“ über einen von ihm und seiner Mannschaft mutvoll und glücklich zurückgeschlagenen Angriff Chinesischer Seeräuber auf den „Fuchs“ mitteilen, möchten wir Reeder und Kapitäne auf die Notwendigkeit der Armierung [Bewaffnung] unserer jene Gewässer befahrenden großen Anzahl Handelsschiffe hinweisenEs gibt verschiedene Pflanzen, welche auf die geselligen und sittlichen Zustände der Völker einen gewaltigen, fast unberechenbaren Einfluss gehabt haben und noch fortwährend ausüben. Unter diesen aber steht nächst dem Kaffeebaume gewiss der Teestrauch oben an. Wir sind nicht gesonnen, etwas gegen die Tertullias der Spanier und Portugiesen zu sagen, bei denen Eiswasser kredenzt wird, noch gegen die Abendzusammenkünfte der Weinländer bei gefüllten Schoppen,
Je mehr sich unsere Kenntnis von China und den Chinesen erweitert, desto merkwürdiger erscheint uns dies Volk. Es muss eine Zeit gegeben haben, in welcher die Chinesen eine außerordentlich hohe Kulturstufe einnahmen. Wir meinen die Zeit, welche die Chinesen diejenige der Erfindungen nennen. Die meisten Erfindungen, die der Stolz der europäischen Völker bilden, wurden in China bereits im grauen Altertume gemacht.
Die Reise des Berliner Architekten-Vereins nach Schwerin, Lübeck und Hamburg am 26. bis 31. August 1871. (Fortsetzung )
War Schwerin für fast alle Reisegefährten ein fremdes und unbekanntes Gebiet gewesen, dessen reiche Sehenswürdigkeiten sich ihnen fast im Reize einer neuen Entdeckung erschlossen, so konnte dies bei zwei Städten, die so altberühmt und bekannt sind, wie Hamburg und Lübeck, nicht wohl in gleichem Grade der Fall sein.
Am 19. November 1849 in Hamburg. Wir wohnten im Alsterhotel. Obschon es recht unfreundliches Wetter war, so wanderten wir doch viel umher, besahen den Hafen, besuchten meinen Vetter F. Wiede in St. Pauli und spazierten um das Alsterbecken. Das Leben und Weben einer Seestadt war neu für Ida und der wundervolle Anblick der Stadt, die sich in der Binnenalster spiegelt, machte einen gewaltigen Eindruck auf sie. Den andern Tag holte uns der Vetter ab. Wir besahen den Jungfernstieg, die Börse, fuhren durch den Hafen und speisten zu Mittag im Elbpavillon. ...
Aus: Mein Leben: Aufzeichnungen und Erinnerungen, Band 5 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Hannover. 1868
Der alte Aberglauben, dass der Namenswechsel eines Schiffes, diesem und der Besatzung kein Glück bringen soll, wird durch die Praxis der hier beschriebenen Namensänderung geradezu umgekehrt.
"Jede Umänderung einer persönlichen Namens-Bezeichnung, pflegt. in der Regel entweder aus einer sehr ehrenvollen Veranlassung hervorzugehen, oder aus einem, entgegengesetzten Beweggrunde.
Dass der Versicherungsbetrug keine Erfindung der Neuzeit ist, und sich nicht allein mit fehlendem Unrechtsbewusstsein und gesellschaftlichen Moralvorstellungen begründen oder gar entschuldigen lässt, belegt dieser Beitrag aus dem Jahre 1824. Das kriminelle Verhalten Einzelner sich auf Kosten der Versichertengemeinschaft zu bereichern, führte bereits im 19. Jahrhundert zu erheblichem Schaden in der Versicherungswirtschaft.
Aus: Freie Kunst. Der „Kunst für Alle“. XV Jahrgang. München 1907. Berlin.
Hamburg. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass der Krieg den Krieg, oder, was ungefähr dasselbe ist, da ja auch hier immerfort gerauft wird, dass die Kunst die Kunst ernährt, er wäre durch die Zunahme der Kunstsalons in Hamburg erbracht. Vor beiläufig 40 Jahren gab es in unserer Stadt überhaupt nur eine Ausstellungs- und Verkaufsstelle für Kunst, den Kunstverein. Mit dem Kunstverein verfügt Hamburg heute über sechs Kunstsalons. Der sechste ist vor einigen Tagen dazu gekommen. Er heißt „Salon Clematis“ und hat sich aus einem kleinen Verkaufsgeschäft für angewandte Kunst heraus entwickelt. Es sollen in diesem über zwei große Säle verfügenden Salon Malerei, Plastik und angewandte Kunst zu Worte kommen. Die Eröffnungsausstellung brachte uns die große Constantin Meunier-Ausstellung, die seit einiger Zeit die Runde durch die deutschen Städte macht. Dem Entzücken der Kenner über diese Ausstellung hat sich das große Publikum erst ganz allmählich angeschlossen. Jetzt ist der Sieg entschieden.
[GmbH. Kunst- und Kunstgewerbehandlung von Marie Herz im Kaufmannshaus, Bleichenbrücke. Stellte u. a. Meunier und Edvard Munch aus. Musste aus Kapitalmangel schließen.]
Der Krieg ist ein giftiger Quell, aus welchem alle Übel entspringen, die das allgemeine menschliche Elend vermehren; ihm dienen alle Furien des Abgrunds: Grausamkeit, Raubsucht, Verspottung der geheiligsten Rechte und Gebräuche, Verwilderung der gesittetsten Nationen, Zerstörung der guten Ordnung, Hintansetzung der weisesten Gesetze und ihrer Stützen, der öffentlichen Gewalt, ohne welche das Eigentum guter Staatsbürger nie in Sicherheit ist. Unglücklicher Gebrauch, der durch so viele Jahrtausende bereits unter den meisten Völkern des Erdbodens geheiligt wurde, den Krieg wie den Frieden im Kabinett der Beherrscher zu beschließen die oft, aus Schwäche oder Bequemlichkeit, beide wichtige Staatsangelegenheiten unbedingt Günstlingen und Maitressen überlassen, bei welchen Bestechungen nicht selten Eingang finden, oder die von einem blinden Fanatismus geleitet werden, oder durch die Erregung einer allgemeinen Fehde die Macht ihres Einflusses auf ihren Herrn zeigen, um den Glanz, der sie im Vaterlande umstrahlt, auch den gesamten Völkern Europas kund zu tun, oder die auch darum den Nachbar bekriegen lassen, weil er Regierungsgrundsätze angenommen hat, die nicht mit ihrem übermütigen Stolz übereinkommen, der sich nur mit Niederwerfung der Menschheit beschäftigt.
Ich halte die Schwelgerei für ein politisches, ökonomisches und moralisches Übel.
Menschen essen, wenn sie hungrig sind, und trinken, wenn sie durstig sind; das ist Ordnung der Natur. Essen die Menschen ohne Hunger, und trinken sie ohne Durst, so weichen sie von der Ordnung der Natur ab.
Wie klein war Griechenlands Macht gegen Persiens ungeheure Größe? und dennoch schlugen die Griechen Persiens zahlreiche Heere. Aber damals lebten die Griechen mäßig. Sie wurden Verschwender, und ein kleiner benachbarter König, Philipp von Makedonien, unterjochte sie.