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Hamburg-Horn 1907Aus: Der Holsteinische Tourist oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg. Von James Edward Marston (1771-1855) englischer Sprachlehrer und Autor. 1833. 1. Kapitel: Fußreise von Hamburg nach Reinbeck, — der Aumühle — und dem Sachsen-Walde; — von dort über Bergedorf zurück.

Hamm ist ein Kirchdorf, und als eine Fortsetzung des Burgfeldes anzusehen. Mehrere sehr hübsche geschmackvolle Landsitze, vorzüglich die des Herrn Senators Schmidt, der Herren Hartmeyer und Rücker, und des Herrn Senators Merck, verschönern an beiden Seiten den Weg durch dasselbe.

Hamburg, Vorstadt St. Georg um 1855Aus: Der Holsteinische Tourist oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg. Von James Edward Marston (1771-1855) englischer Sprachlehrer und Autor. 1833. 1. Kapitel: Fußreise von Hamburg nach Reinbeck, — der Aumühle — und dem Sachsen-Walde; — von dort über Bergedorf zurück.

Wir betraten sogleich die Vorstadt Sankt Georg, welche dadurch besonders merkwürdig wird, dass sie eben so alt wie Hamburg selbst ist. Denn schon als Karl der Große die „Burg tor Ham“ aufführen oder befestigen ließ, bildete sie einen wesentlichen Teil von den Umgebungen derselben.

Aus: Ansicht der freien Hansestadt Hamburg und ihrer Umgebungen, Band 1. 1824. Von Karl Johann Heinrich Hübbe (1764-1855) deutscher evangelischer Theologe u. Schriftsteller

Hamburg StadtansichtVom Lande aus gewährt Hamburg fast nirgend einen bedeutsamen und große Erwartungen erregenden Anblick. Der Boden ist überall flach, das Land holzarm, die Zahl der Turmspitzen nicht groß, wenigstens mit Köln, Trier und Nürnberg nicht zu vergleichen. Doch gibt es einige weniger bekannte Stellen, von welchen aus gesehen die Stadt sehr angenehm erscheint. Die eine ist der Winterhuder Berg. An einem heiteren Tage, bei nicht zu hohem Stande der Sonne, scheint es wirklich, als ob die Stadt über der Spiegelfläche des Alsterbassins schwebte. Schade dass diese Aussicht sich nicht auf dem Papier wiedergeben lässt, weil es am Köln StadtansichtVordergrunde mangelt. Man würde raten müssen, welche Stadt die Zeichnung vorstellen sollte, und nichts, als etwas Wasser, Häuser und Turmspitzen sehen. Dafür ist denn auch manche Aussicht und Landschaft gemalt viel reizender, als sie an sich und in der Tat sein mag. Der verstorbene Schauspieldirektor Schröder soll dem Besitzer des Bauergutes, zu welchem jener Fleck gehört, eine bedeutende Summe für sein Eigentum geboten haben, um sich dort anzubauen und beständig der schönen Aussicht zu gemessen. Aber vergebens. Diese wohlhabenden Landleute veräußern ihr vom Groß- und Ältervater her ererbtes Gut nicht. Diese Aussicht ist selbst manchen Hamburgern unbekannt, weil das Dorf Winterhude zwar vielen hamburgischen Familien zum Sommeraufenthalt dient, aber doch keiner der gewöhnlichen und sehr besuchten Vergnügungsörter, wie Eimsbüttel, Flottbek, Wandsbek und andere ist.

Hamburg - CuxhafenAus: Skizzen aus den Hansestädten. Hamburgische Skizzen. Beurmann, Eduard (1804-1883) deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller. 1836

Cuxhaven ist als Nordseebad weniger berühmt, als Norderney, aber doch ziemlich besucht. Es verdankt seine Entstehung dem jetzigen Bürgermeister Abendroth, der früher Amtmann in Ritzebüttel war und sich um die Anlegung und Verschönerung des Seebades sehr verdient machte, das freilich nicht die Freundlichkeit des Travemünder Seebades aufzuweisen hat, das aber immer, in der Nähe von Hamburg, mit welchem die Kommunikation durch die Dampfschifffahrt leicht zu bewerkstelligen ist, und an der Mündung einer der reichsten deutschen Flüsse gelegen, mancherlei Annehmlichkeiten bietet.

Aus: Skizzen aus den Hansestädten. Hamburgische Skizzen. Beurmann, Eduard (1804-1883) deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller. 1836

Die Umgebungen Hamburgs übertreffen die der beiden anderen Hansestädte nicht nur an Reiz und pittoresker Gestaltung; sie können auch mit zu den schönsten Partieen des nördlichen Deutschlands gezählt werden. Nicht Erhabenheit spiegelt sich in ihnen, aber unendliche lyrische Anmut. Sie sind keine Oden der Schöpfung, sondern Kanzonen, Kinder der Elbe, die diese mit dem Flachlande erzeugt hat, wie sie im Süden von dem Hochlande jene riesigen Felsen empfing, jene kräftigen Titanen - Gestalten, die die sächsische Schweiz bilden. Hier Amouretten, die ihrem Brautzug zum Meere voranschweben; dort eine Leibwache geharnischter Kolosse, en haye aufgestellt, die böhmische Königin auf ihrer Wallfahrt zum Norden zu begrüßen.

Aus: Skizzen aus den Hansestädten. Hamburgische Skizzen. Beurmann, Eduard (1804-1883) deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller. 1836

Ich will von dieser Abschweifung in die administrative Einrichtung Hamburgs zu der Stadt selbst zurückkehren, und zwar zur Vorstadt St. Georg. Hier verdient, neben mehren andern Vergnügungs-Orten, das nicht unberühmte Tivoli, wo die Rutschbahn befindlich und die dramatische Kunst im Freien agiert, Erwähnung. Der Unternehmer, Herr Maurice, hat hier, mitten in dem großen Garten, eine Bühne erbauen lassen, und die Zuschauer sitzen im grünen Rasenparterre, trinkend, rauchend und plaudernd. In aller Bequem- und Behaglichkeit genießt man hier die Kunst; und die Schauspieler bieten mitunter recht Gutes im Fache der Hamburger und Berliner Lokalposse.

Aus: Skizzen aus den Hansestädten. Hamburgische Skizzen. Beurmann, Eduard (1804-1883) deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller. 1836

Der Wall ist an die Stelle der alten Festungswerke getreten. Ein alter preußischer Ingenieur, Namens Schwartz, und der Kunstgärtner Altmann, aus Bremen, der den Bremer Wall anlegte, haben nicht wenig dazu beigetragen, ihn zu verschönern. Die schönste Vue bietet hier der „Stintefang“, die Aussicht auf die Elbe, an deren Busen tausend stolze Kauffahrer ruhen, Kauffahrer aus der Havanna und Mexiko, aus Boston, New-York und Baltimore, aus der Peninsula und dem meerbeherrschenden England.

Aus: Skizzen aus den Hansestädten. Hamburgische Skizzen. Beurmann, Eduard (1804-1883) deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller. 1836

Der „Jungfernstieg“ ist ein freundlicher, durch Ketten und Bäume von der sich an ihm hinziehenden Straße getrennter Spaziergang. Die eine Seite wird von dem Alsterbassin begrenzt. Er befindet sich in dem besuchtesten Stadtteile, in der Nähe des Theaters. An der entgegengesetzten Seite, außerhalb der Promenade, liegen die ersten Gasthäuser Hamburgs, „die alte Stadt London“, das „Hotel de Petersbourg“, das „Hotel de Russie.“ An der Wasserseite findet man die Alster-Pavillons. Hier sind die gelesensten Blätter des In- und Auslandes, und für Leib und Magen trifft man hier eine große Auswahl an.