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Category: Tourismus
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Published: 10 March 2011
In Frankfurt würde man diese Stelle „schöne Aussicht“ nennen; in Kassel „belle vue“; aber die Hamburger sind patriotischer und halten auf Dankbarkeit. Die „Stinte“ sind eine Art kleiner Fische, die besonders den niedern Klassen zur Nahrung dienen. Vermutlich hat man sie früher an jener Stelle gefangen. Und man hat sie nicht vergessen über die herrliche Natur, die Wallanlagen, die Blumenbeete und Blütengänge, über die königliche Elbe, über die nautische Pracht, mit welcher dieselbe geschmückt ist, über den Elb - Pavillon, über die mächtige, weite, sinn- und herzerfreuende Aussicht; man hat sie nicht vergessen diese kleinen harmlosen „Stinte“, die es sich gewiss nie träumen ließen, dass der schönste Platz der stolzen Hansestadt von ihnen den Namen entlehnen würde. Ich kenne nichts Angenehmeres, als an einem schönen Sommerabend auf dem „Stintefang“ zu stehen, von Blüten und Blumen umkränzt, mitten in dem Aroma des Walles. Rechts, zu meinen Füßen, liegt der Hamburger Berg, in Menschengewühl, in Rauch und Dampf gehüllt, anziehender sich gestaltend aus der Ferne; vor mir wogt die Elbe feierlich dem Meere zu, belebt, wie ein Jahrmarkt, von großen und kleinen Schiffen; hinter mir erhebt sich der Elb-Pavillon, der komfortabelste Ort für die Behaglichkeit und den Magen.