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- Category: Stadt & Leute
- Published: 15 July 2011
C.S.: Herr Waibel, Sie haben Ihr neues Buch "Schweigen Sie noch oder stimmen Sie schon?" einen „Ratgeber für Führungskräfte und Organisationen“ genannt. Zumindest die ersten zwei Drittel des Buches sind jedoch auch für jeden Angestellten und „normalen“ Menschen lesbar und interessant. Ist Ihnen noch während des Schreibens diese notwendige Öffnung bewusst geworden, also die Deutlichkeit, dass Stimme und Stimm-Persönlichkeit viel mehr Menschen angeht?
J.Waibel: Mir war es natürlich wichtig, dass die Buchinhalte für möglichst viele Menschen verstehbar und nachvollziehbar sind. Hinzu kommt, dass Führungskräfte zwar i.d.R. hochspezialisiert sind, andererseits aber im Bereich Stimme, Stimmpsychologie und Führung bzw. Mediation auch nicht anders lesen, als die breite Bevölkerung. Immer will es verständlich nahegebracht werden und überzeugend. Die Bedeutung von Stimme und Stimmpersönlichkeit für die breite Gesellschaftsschicht war für mich schon im Jahr 2000 die Hauptmotivation, das Buch „Ich Stimme“ zu schreiben. Es ist neben Fachzeitschriften deshalb auch in der ZEIT und im FOCUS rezensiert worden, Blätter mit breit interessierten Zielgruppen.
C.S.: Warum denken Sie, ist die Stimme als Organ vielleicht unterschätzt oder nicht genug von unserer Aufmerksamkeit beschenkt? Hängt das mit der täglichen unbewussten Nutzung zu tun, so wie wir über unsere Füße oder Hände ebenso wenig nachdenken?
J. Waibel: Die meisten denken, ich habe eine Stimme und solange diese einigermaßen funktioniert, gibt es nichts zu tun. Doch ist die Stimme ein Kontaktorgan, welches einem Menschen ermöglicht, eine intensive Ebene des Kontakts, der Begegnung herzustellen und zu pflegen. Da beginnt es erst interessant zu werden und wer an diesem Punkt mit meinen Büchern oder mit meinem Coachingangebot sich weiterentwickeln möchte, dem öffnen sich enorme Möglichkeiten der Entfaltung und Kompetenz auf der Kontaktebene.
C.S.: Sie beschreiben, in welchen Varianten man eine Stimme wahrnehmen kann. Wenn man nun an Persönlichkeiten denkt, die viel in der Öffentlichkeit sprechen, stellt sich die Frage: In wieweit lässt sich erkennen, ob sich jemand mit seiner Stimme verstellt? – z. B. woran würde man bei Frau Merkel oder anderen Politikern sehen und hören, dass sie unsicher, verwirrt oder nicht „stimmig“ sind?
J. Waibel: Je mehr Plattitüden und klangvolle Nebelkerzen prominente Persönlichkeiten von sich geben, je weniger überzeugend die Zuhörer den Stimmklang der sprechenden Person erleben, desto deutlicher wird, dass diese Personen unstimmig sind. Mein im Buch beschriebenes Instrument „Kompass der Stimmigkeit“ erleichtert die Analyse, woher diese Unstimmigkeit kommt: hat es etwas mit den frustrierten Bedürfnissen und dem Selbstwertgefühl der sprechenden Person zu tun oder mehr mit dem situativen Kontext. Stimmigkeit braucht Kongruenz: Entspricht der Ausdruck via Kontaktorgan Stimme auch beispielsweise dem Ausdruck der Augen, sprechen Sprache und Körpersprache dieselbe Sprache, unterstreicht oder verschleiert das Sprechtempo den Inhalt?
C.S.: Sie sagen, man könne mit etwas Übung auch das nichtgenutzte Potential einer Stimme wahrnehmen. Sie nennen es das hörbare Brodeln (S. 16). Wie geht das?
J. Waibel: Die hörbare Energie oder das nichtgenutzte Potential einer Stimme brodelt, schafft also Unruhe, nimmt Konzentration weg und erschwert letztendlich Zielgerichtetheit. Voraussetzung ist, sich praktisch und zugleich theoretisch auseinander zu setzen. Die Auseinandersetzung beispielsweise mit dem Karussell der Stimmbegegnung und die Verknüpfung der dort benannten sieben Ausdrucksmöglichkeiten mit den verschiedenen Stimmpersönlichkeitstypen, die jede/r hat, ist dringend notwendig. In den ersten beiden Kapiteln habe ich dies beschrieben.
C.S.: In einem Kapitel des Buches wird über Partnerschaft gesprochen. Dort heißt es, dass Paare bewusst Dialoge gleichberechtigt üben, also das Hören und Zuhören regelrecht zelebrieren sollten. Warum ist die Aufmerksamkeit auf die Stimme des Partners so wichtig?
J. Waibel: Stimme ist das Innerste was wir Menschen haben, die Stimme vertont dieses Innerste, macht es hörbar, drückt es aus und transportiert es zum Partner, zum Gegenüber. Das Innerste ist die intime Gefühlswelt, das geschützte Private einer Person. Beim Einander Zuhören und Lauschen begegnen sich Paare und Partner, kommen miteinander in Schwingung, so wie Instrumente eines Orchesters in Schwingung miteinander geraten, in Dialog treten und einen gemeinsamen Klangkörper erzeugen. Der gemeinsame Dialog innerhalb eines geschützten Raums und während eines verabredeten Zeitraums ohne unterbrechendes Handyklingeln oder SMS-Signale ermöglicht ein Miteinander-Schwingen mit Hilfe des Kontaktmediums Stimme. Dies führt zu einem spirituellen Bewusstheitsmodus, einer schöpferischen Ebene der Begegnung. In unserer Zeit ständiger Anpassung an Medien, Computer, Erreichbarkeit via Smartphone wird dieser Modus immer seltener, wodurch sinnliche Erfahrungsmomente und abgeschlossene Denkprozesse ständig unterbrochen werden. Wer gemeinsam eine Dialogebene entwickeln kann, spürt tiefe innere Zufriedenheit. Dieser Zustand war im vormedialen Zeitalter viel selbstverständlicher, heute können wir ihn aber durchaus wieder erlebbar machen. Dafür müssen wir uns bewusst machen, dass ständige, selbstverständliche Erreichbarkeit und zugleich sinnliche Hingabe und Begegnung kaum miteinander harmonieren.
C.S.: Ein Großteil Ihres Buches nehmen Ratschläge ein, wie man sich stimmiger in Konflikt-Situationen z. B. am Arbeitsplatz verhalten kann. Dazu beschreiben Sie den Runden Tisch als Symbol. Wie ist es möglich, im Konflikt-Dialog am Runden Tisch die Gleichberechtigung der Gesprächspartner aufrecht zu erhalten, wenn doch alle am Tisch wissen, dass z. B. Person X viel Einfluss hat oder Person Y verwandt mit dem Chef ist usw.? Das kann man doch nicht per Knopfdruck vergessen.
J. Waibel: Da der Knopfdruck wohl war leider nicht funktioniert, habe ich dieses eingängige Kommunikationsmodell „Runder Tisch“ vorgelegt. Es ermöglicht eine individuelle, also ganz private Reflexion, um Chancen und Risiken des eigenen Verhaltens in der Begegnung mit anderen Menschen abzuwägen. Außerdem lädt es zu einer gemeinsamen Beschäftigung ein. Wenn ein Team oder eine Projektgruppe in einem Unternehmen etwas erfolgreich erreichen möchte, wird es auf dieses Kommunikationsmodell des Runden Tischs und auf die anderen Modelle, die ich in meinem Buch anbiete, regelmäßig zurückgreifen, um Blockaden aufzulösen und gemeinsame Ziele erreichbar werden zu lassen. Statt des Knopfdrucks braucht es die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Inhalten des Runden Tischs, um nicht sich selbst und auch die anderen zu verstimmen bis zum Verstummen.
C.S.: Sie wurden von einigen Journalisten befragt, nachdem eine Gallup Studie 2005 den Bindungsgrad der Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber untersuchte. Was ist das Fatale an dem Studien-Ergebnis, dass Arbeitnehmer in Deutschland erschreckend wenig (S. 74) Bindungsgrad an den Arbeitgeber 13 % zeigen und 69 % nach der Studie nur „Dienst nach Vorschrift“ machten? Gab es Reaktionen zu diesem Punkt nach der Veröffentlichung Ihres Buches?
J. Waibel: Ja, es gab Anfragen von Unternehmerinnen und Unternehmern, was sie tun können, um den Bindungsgrad ihrer Mitarbeiter zu erhöhen, also um deren Motivation und Arbeitszufriedenheit zu verbessern. Ebenso von Führungskräften, wobei mir hier auffällt, dass die Führungskräfte oder Abteilungsleiter sehr stark daran interessiert sind, was sie ganz speziell für sich verändern können und zugleich was die Möglichkeiten sind, gemeinsam mit dem Team eine angenehmere, erträgliche Stimmungsebene zu erreichen, um insgesamt wieder „mehr Bock“ auf die Firma, das Unternehmen zu haben. Bei mir melden sich natürlich immer die Motivierteren, die letztendlich doch nicht „Dienst nach Vorschrift“ machen wollen, sondern aufgrund der Unternehmenskultur mit ungenügenden Partizipationsmöglichkeiten auch für Führungskräfte in eigene Erschöpfungs- und Burn Out-Prozesse hineingeschliddert sind bzw. Mitarbeiter von sich erleben, die darin gefangen sind. Fatal ist, dass jede Resignation bei Mitarbeitern den Resignierenden selbst mindestens so hart trifft wie das dahinter stehende Unternehmen. Beide zahlen auf unterschiedliche Weise einen hohen Preis dafür: gesundheitlich, seelisch und materiell.
C.S.: Herr Waibel, Sie arbeiten ja auch als Coach für Führungskräfte. Ich habe eine Frage zum „Führen durch Vorbild“. Denken Sie, dass in Deutschland zu viel kontrolliert und zu wenig vertraut wird?
J. Waibel: Ja, viel zu viel Kontrolle. Einmal beauftragte ein Familienunternehmen ein Vertriebsseminar bei mir. Der Firmeninhaber und Gründer des Unternehmens, ein betagter und sehr erfolgreicher Unternehmer setzte sich am Seminartag direkt an das vordere Ende des Tischovals. Ein Warnsignal an mich, wachsam zu sein, um nicht an der langen Leine des Unternehmenschefs in interne Führungskonflikte hineingezogen zu werden. Er begrüßte mich also auf joviale Weise als Seminarleiter, lobte überschwänglich nach der Eingangssequenz mein Vorgehen, um dann bald darauf eine Übung höflich, aber bestimmt erst zu kommentieren, dann bald darauf zu beeinflussen im Sinne von: „So funktioniert das aber nicht, Herr Waibel! Wissen Sie denn nicht …!“ Einzelne Stimmen aus der Runde der ca. 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerne so weiterarbeiten wollten, würgte er ab, indem er gezielt Mitarbeiter danach abfragte, ob sie es nicht genauso sehen würden wie er. Er erhielt die Bestätigung seiner Wahrnehmung und dies setzte sich fort, bis wir am Mittag das Seminar beendeten.
Das Kontrollbedürfnis des Unternehmers war so stark ausgeprägt, dass es nicht möglich war, etwas inhaltlich und in der Art und Weise anzubieten, was nicht perfekt und hundertprozentig seiner Vorstellung als unantastbarer, erfolgreicher Unternehmer entsprach. Gleichzeitig gab es keine Möglichkeit, auf seine Anwesenheit zu verzichten, um das Seminar erfolgreich umzusetzen. – Tatsächlich hat der Unternehmer keine Nachfolge in der Unternehmensführung, ein in der Vergangenheit gefundener Nachfolger wurde von ihm als Übervater und Gründer wieder abgelöst.
Als Fazit könnte man schließen: Wenn nicht die Kompetenz besteht, ein eingekauftes Seminar zuzulassen, um es danach professionell zu evaluieren sowie von kompetenten und unabhängigen Beratern Know-how anzunehmen, ohne reflexartig zwanghaft-kontrollierend einzugreifen, dann wird greifbar, wie aus einem Kontrollbedürfnis keine Qualität erwächst, sondern nur ein enormes Existenzrisiko des gesamten Unternehmens, da in dieser Atmosphäre nur schwerlich ein Nachfolger aufgebaut werden kann. Doch was macht ein Gründer und alleiniger Chef eines Unternehmens, wenn er über 70 Jahre alt ist und allein ohne eingearbeitete Nachfolge vor seinem von Anfang an erfolgreichen Unternehmen steht? Er muss Berater einkaufen, gemeinsam eine Strategie für die Unternehmensnachfolge entwickeln, zunehmend Kontrolle abgeben und so sein Unternehmen in die Zukunft führen.
„Führen durch Vorbild“ baut hier nicht auf Vertrauen auf, sondern auf durchgängige Kontrolle. Dies gibt es in vielen deutschen Familienunternehmen.
Viele Chefs, manche Unternehmer waren einmal mit einer Methode sehr erfolgreich und lassen sich nicht mehr und durch Niemanden davon abbringen. Dabei brauchen Führungskräfte Momente des Zurückblickens, des Trauerns. Schließlich müssen Rückschläge bewältigt und analysiert werden, um auf dem Boden regelmäßiger Begegnungen auf Augenhöhe mit seinen Führungskräften, Abteilungsleitern und externen Beratern sich dann ohne Aktionismus neu zu trauen. Ich nenne das „Führung durch Vertrauen“. Vertrauen beinhaltet stets Beides: trauern und sich trauen. Sinnliche Begegnung und die Einladung, am Unternehmen mit eigenen Ideen und kreativen Impulsen teilzuhaben, setzt ebenfalls enorme Potenziale bei den Mitarbeitern frei. Auch dies geht nur im Vertrauen und über regelmäßig-stattfindende begleitende Gespräche – kaum über Kontrolle allein.
C.S.: An einer Stelle las ich von der Notwendigkeit, auf sein Echo zu hören bzw. das eigene Echo kennen zu lernen. Was verstehen Sie unter diesem Begriff?
J. Waibel: EChO beinhaltet die Begriffe Eros, Charisma und Organ. Alle drei zusammen ermöglichen auf einer umfassenden und stimmpsychologischen Ebene sich bewusst zu machen, dass man eben immer eine Echo auslöst und deshalb im Kontakt und in der Begegnung jede/r dafür sorgen kann, dass das Echo klangvoll und konstruktiv ist, also stimmig.
C.S.: Eine Frage zum Thema „Stimm-ung“ im Land. Sie widmen Ihr Buch „allen Bildungseinrichtungen, in denen Partizipation ein mutiges Anliegen ist, wodurch die Kinder eine besondere Chance zum Erwerb von Problemlösekompetenz, Entscheidungsfähigkeit und Dialogfähigkeit erhalten“. Sind die Kinder von heute durch die vielen psychologischen und soziologischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte bereits „stimmiger“ und dialogfähiger als ältere Generationen?
J. Waibel: Ja und zugleich ein entschiedenes Nein. Einerseits haben wir autoritäres Denken sowie Laissez-Faire-Attitüden ein Stück hinter uns gelassen. Andererseits stehen gerade die Kinder heute unter massivem medialem Einfluss und machen sich abhängig von Handyklingeln, Fernsehsendern, Chats und ähnlichen wenig sinnlichen Räumen. Motorische Störungen, Fettsucht, Anspruchsdenken, Alles-Haben-Wollen machen es nicht gerade leichter, dialogisch zu denken, fühlen, handeln. Gleichwohl werden die Kinder nicht mehr gebrochen wie zu Kaisers Zeiten, wollen „der Bestimmer“ sein und wissen sehr genau, was sie wollen – wenn wir es ihnen erlauben.
Wir sind auf einem guten Weg und müssen lediglich viel Zeit schenken, um begleitend spüren zu helfen, was wirklich wichtig ist. Ein iPhone oder andere Statussymbole zu haben ist für ein Kind nicht wichtig. Den Luxus, den wir uns leisten müssen, sind: Raum und Zeit, so wie bei Astrid Lindgrens „Wir Kinder aus Bullerbü“. Dies dürfen wir unseren Kindern schenken und Unternehmern ihren Führungskräften und Mitarbeitern. Mehr eigenständig und unkontrolliert etwas machen lassen.
C.S.: Eine Frage an Sie als Mediator und Moderator. Wenn Sie an die Gestaltung der Hamburger Elbphilharmonie oder Umbauten des Hamburger Hafens denken: Wären Sie gern ein Schlichter oder Mediator in diesen Gesprächen, so ähnlich wie Heiner Geißler es in Stuttgart war?
J. Waibel: Oh, liebend und leidenschaftlich gerne. Allerdings war Geissler m.E. Moderator und beging leider den Fehler, einem inneren und äußeren Zeitdruck nachgebend, zu früh einen Schlichterspruch zu veröffentlichen, anstatt eine von einer breiten Mehrheit getragene Abschlussvereinbarung, die zwar länger braucht, bis sie steht, aber auch länger die Konfliktparteien zusammenhält. Eine Mediation zu Stuttgart 21 hätte viel früher starten und über den Stresstest und heute hinaus bestehen müssen. Ein erzwungener Stresstest schafft Stress, Mediation baut allparteiliche Mitte. Es gibt enorm viel zu gewinnen für alle Beteiligte. Deshalb ist es lohnend, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt mediativ tätig sein zu dürfen.
Professionell begleitete Dialogkultur, engagiert-unabhängige und allparteiliche Mediation ist eine große Chance für ein Gemeinwesen und für die demokratische Kultur. Wir brauchen das, denn die Demokratie bleibt nicht stabil, wenn wir nichts dafür tun, wenn wir sie für selbstverständlich nehmen. Ich und meine Kollegen stehen jederzeit zur Verfügung, wenn uns ein glaubwürdiger Mediationsauftrag angetragen wird oder die Begleitung eines Bürgerdialogs. Aber unsere Kultur steht hier erst am Anfang: Bürger und Mitarbeiter von Unternehmen wollen und können sich mehr einbringen.
In den USA gibt es dafür großartige Townmeetings als von oben erwünschte Bürgerbeteiligung. Partizipation ist das Herz unserer Demokratie, gesellschaftlich und unternehmerisch. Alle werden davon profitieren, sowohl finanziell als auch aufgrund wachsender Arbeitszufriedenheit durch Spitzenleistung.
C.S.: Eine letzte Frage noch an Sie als einer der bedeutendsten Schreiber der Hamburger Autorenvereinigung, deren Leiter Gino Leineweber wir gerade interviewten. Was bedeutet Ihnen die Mitgliedschaft in dieser Vereinigung?
J. Waibel: Gerne möchte ich mehr veröffentlichen, alleine mir fehlt die Zeit. Doch die Mitgliedschaft verstehe ich auch als eine innere Verpflichtung, schreibend am Puls zu bleiben. Dabei erinnere ich ein Gespräch mit Siegfried Lenz, als ich neu in meiner Wahlheimat Hamburg war. Auf meine Frage, was er mir als jungem Autor empfehlen würde, meinte er: Lesen! Ja, so überzeugend knapp. Auf diese Weise suche ich den Austausch mit anderen Autoren, Künstlern und Kollegen. Kleine Verbände haben kurze Kommunikationswege. So wie Lenz mich immer menschlich geleitet hat, so ist mein Vorbild im Sachbuchfeld der Kollege Paul Watzlawick, vor allem sein Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“. Genial klug und witzig zugleich.
mein-hamburg Team: Vielen Dank, Herr Waibel, dass Sie Zeit für uns hatten! Alles Gute für Sie und Ihr Stimmhaus.