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- Category: Vermischtes
- Published: 12 March 2011
Das große Handelschaos, der Nerv des öffentlichen Lebens, die politische und örtliche Beschränkung stehen ihr entgegen. Man arbeitet von neun Uhr Morgens entweder für den täglichen Lebensbedarf, oder Luxus; die Nacht über schläft man, und die Zeit, die man nicht verschläft, weihet man dem menschlichen Teile des Menschen. In den Alster - und Elb-Pavillons, den Theatern u. s. w. werden keine Kollegia über die Humanität gelesen, und wenn man um Mitternacht nach Hause kömmt, ist man todmüde. In den Häusern waltet ein humaner Sinn; er hat die vielen milden Stiftungen hervorgerufen, er schützt die Kunst, die Sozialität mit allen ihren Einzelheiten, der Gastfreundschaft und Urbanität; aber dieser humane Sinn, wird sich nie über die Verhältnisse zur Humanität erheben; auf das Volk ist er nie übergegangen. Man empfindet in Hamburg den Ekel nicht, welchen der „Neuigkeitsfrager“ notwendigerweise erregen muss, man tritt nicht öffentlich gegen diesen Schmutz auf, man hält die Zensur nicht an, die Sittlichkeit gegen dies Organ zu schützen und das haud imprimatur, mit welchem sie sonst gleich bei der Hand ist, gegen dasselbe in Anwendung zu bringen. — Man würde nicht recht tun, zu behaupten, dasjenige, was Hamburg als augenscheinlichen Beweis der Sicherung geistiger Interessen aufzuweisen habe, verdanke lediglich dem Überflusse seinen Ursprung. O nein! es ist kein Prunk, der jene trefflichen Anstalten ins Leben gerufen hat, an welchen Hamburg so reichhaltig ist. Aber man würde sehr unrecht tun, nach diesen Anstalten den Pulsschlag des geistigen Lebens der Bevölkerung zu ermessen.