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Aus: Skizzen aus den Hansestädten. Hamburgische Skizzen. Beurmann, Eduard (1804-1883) deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller. 1836

Das Klima Hamburgs ist veränderlich, Regen und Sonnenschein wechseln in einem Tage oft mehre Male. Crome rechnet auf ein halbes Jahrhundert und drei bewölkte und achtzig heitere Tage. Ungeachtet dieser etwas nebligen Temperatur, ungeachtet des Wassers, welches Hamburg umgibt und der stinkigen Kanäle, die hier „Fleete“ genannt werden, kann man die Luft nicht in dem Grade ungesund nennen, als man solches anzunehmen berechtigt wäre. Ihr schädlicher Einfluss auf die Menschen wird freilich durch die vielen engen Lokalitäten vermehrt, durch die Anhäufung der Menschen in den „Gängen, „Höfen“ und „Kellern“, durch die Armut und das mit dem Handel zusammenhängende Elend des Lebens. Aber man trifft mit Umsicht Vorkehrungen gegen Epidemien, und selbst die Cholera, von der man fürchtete, sie werde einen glänzenden Hof innerhalb Hamburgs Ringmauern aufschlagen, benahm sich bescheidener und zahmer, als man es hoffen konnte. Gewöhnliche Krankheiten sind: Brustübel, Rheumatismen und Schwindsucht.