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- Category: Stadt & Leute
- Published: 07 March 2011
Jedermann weiß, dass die flachen Gegenden an der Elbe, sowohl untere als oberhalb Hamburg, auf einer Länge von vielen Meilen eingedeicht sind, dass man in Niedersachsen eigene Verwaltungen und Gesetze, und fast möchte ich sagen, ein eigenes Wörterbuch darüber hat, und dass die Hannöverische, Dänische und Hamburgische Regierungen die Sache mit aller der Wichtigkeit behandeln, die sie verdient. Wer nie das Innere von Deutschland verlassen hat, wer nicht an die Wirkungen und schrecklichen Gewalttätigkeiten eines großen Flusses gewöhnt ist, wird erstaunen, wenn er die kolossalischen und kostbaren Arbeiten sieht, die man hin und wieder in den Lüneburgischen, Bremischen, Hamburgischen und Holsteinischen Landen findet. Ihre bloße Unterhaltung verlangt wichtige Summen; und jede Beschädigung ist als eine doppelte Landplage zu betrachten, durch den Schaden sowohl, den ein Strich unmittelbar dadurch leidet, als durch die Summen, welche die Ausbesserung erfordert.
Hier indessen betrachte ich die Elbe bloß in Rücksicht auf Hamburg. Man sollte denken, dass eine Stadt, wo so ein ungeheures Kapital in Dingen aller Art aufbewahret wird, und wo die Wohnungen so vieler Menschen, so wohl als die Speicher, oder Güterniederlagen nur wenig über die gewöhnliche Wasserfläche sich erheben, schon längst gegen alle Zufälle von dieser Seite gesichert sei. Dieß ist aber keinesweges der Fall, und Hamburg leidet großen Verlust und mannigfaltige Unbequemlichkeiten, nicht nur gelegentlich durch schlimme Eisgänge und die daraus entstehenden Überschwemmungen, sondern auch durch jeden starken und lange anhaltenden westlichen Wind.
Die Flut steigt, im Sommer, bei gewöhnlichem Wetter, wenn sich nichts Besonderes ereignet, und die Elbe ihr Mittelwasser hat, d. h. weder ungewöhnlich groß noch klein ist, bis zum Zollenspeicher(Zollenspiker), einem Ort, vier Meilen oberhalb Hamburg, wo eine große Überfahrt ist, und auf dessen entgegen gesetztem Ufer der kleine Hannöversche Ort Hope liegt, der einen Pferdewechsel hat. Ist die Elbe sehr seicht, so dass ihr Druck abwärts nur geringen Widerstand leistet, so steigt die Flut auch wohl noch einige Meilen höher. Hingegen hat man Beispiele, dass sie zu Herbst, und Frühlingszeiten nicht höher als Altona gekommen ist, folglich innerhalb einer Viertelstunde Weges nicht einmal Hamburg erreicht hat.Kaum sind es dreißig Jahre, dass man angefangen hat, regelmäßige Beobachtungen über die Ebbe und Flut zu Hamburg zu machen. Man errichtete endlich einen Messer, oder sogenannte Scala, an welcher diese Erscheinung seitdem genauer beobachtet, und woraus die Mittelzahlen gezogen worden sind. Man setzt die gewöhnliche Flut auf sechs bis sieben Schuh, d. h. die gewöhnliche niedrigste Flut steigt sechs bis sieben Schuh höher, als die gewöhnliche niedrigste Ebbe. — Bei einem starken Winde, der geradezu gegen die eintretende Flut wehet, steigt sie nicht ganz sechs Schuh, und einige Kanäle bleiben dann fast ganz ohne Wasser, oder bekommen dessen nur sehr wenig, wodurch übler Geruch und alle die Unbequemlichkeiten eintreten, deren ich weiter oben gedacht habe. — Je mehr der Wind Nordwestlich ist, und je heftiger er wehet, desto höher steigt die Flut: und so sieht man sie gelegentlich zwölf Schuh hoch. Steigt sie bis vierzehn, so werden Kanonen gelöst, um die Gefahr anzuzeigen, und die Leute zu warnen, ihre Keller, Speicher und untersten Stockwerke zu verwahren, so gut sie können. Steigt die Flut noch höher, so tritt das Wasser in die niedrigen Teile der Stadt, ohne dass man Mittel hat, sich gehörig da, gegen zu sichern; die Leute in den untersten Stockwerken müssen, oft um Mitternacht, weil sie die erste Warnung immer nicht genug achten, ausziehen, und der Schade in den Kellern und Speichern ist mehr oder weniger beträchtlich, je nachdem die Flut steigt und anhält. — Vergangenen Sonnabend, den 9ten September trat ein solcher Fall ein. Ich fuhr Abends um sieben Uhr, unter Flottbeck, an der Elbe über eine Straße, von der ich das Wasser nie anders, als in einiger Ferne gesehen hatte. Jetzt stand es so hoch auf dieser Straße, dass es bis an die Achsen des Stuhlwagens ging, auf dem ich fuhr. Dabei waren die Wellen vielleicht an die zwei Ellen hoch, machten die Pferde, an die sie gewaltsam schlugen, scheu, und die Fahrt gefährlich. Das Landhaus, auf das wir gehen wollten, liegt noch etwas tiefer an der Elbe hinab, und wir fanden bald, dass das Wasser auf der gewöhnlichen Straße zu hoch war, um durchzukommen. Auf einem Umwege, der etwas höher liegt, erreichten wir den Ort unserer Bestimmung. — Als ich wieder nach Hamburg kam, erfuhr ich, dass viele Leute in dieser Nacht ihre Wohnungen hatten verlassen müssen, und dass die Flut auf funfzehn Schuh vier Zoll gestiegen war. — Die größte Gefahr ist, wenn ein solcher Wind zehn, zwölf und mehr Stunden, folglich auch über die Ebbe hinaus und bis zur nächsten wiederkehrenden Flut dauert. Die Elbe ist alsdann zu voll, der Wind lässt die große Wassermasse nicht genugsam durch die Ebbe abfließen, und die nächstfolgende Flut steigt nun natürlich noch höher, als die vorhergehende. Man sagt mir von Fällen, in denen sie die Höhe von achtzehn Fuß erreicht habe.
Vergleichen Sie mit diesen Zahlen die Angaben, die der Herr von Heß in seiner Beschreibung von Hamburg geliefert hat, und Sie werden finden, dass es ungefähr dieselben sind, wenn Sie nämlich bemerken, dass dieser Schriftsteller nicht von der niedrigsten Ebbe ausgeht, sondern von einer gewissen Zahl auf der Scala (sechs Fuß acht Zoll) an rechnet, weil man nämlich die Null auf der Scala weit tiefer angenommen hat, tiefer als es vermutlich mit der niedrigsten Ebbe der Fall sein wird. Diesen Bemerkungen und diesem terminus a quo, der sechs bis sieben Schuh niedriger, oder tiefer ist, als der meinige, gemäß, gibt er folgende Resultate: Gemein niedriges Wasser steht auf der Scala Fuß 6 Zoll 8 Gemeines hohes Wasser Fuß 13 Zoll 4 Ziehen Sie seinen terminus a quo sechs Schuh acht Zoll von dreyzehn Schuh vier Zoll ab, und Sie bekommen sechs Schuh acht Zoll zur Höhe der gewöhnlichen Flut: und das ist, was ich, weiter oben, durch sechs bis sieben Schuh als eine Mittelzahl der gewöhnlichen Flut angab.
Bei Springzeit, das ist, kurz nach dem neuen und vollen Monde, da denn die Flut allemahl etwas höher steigt, als gewöhnlich, steht
Niedriges Wasser, oder Ebbe auf der Scala Fuß 6 Zoll 4 1/2
hohes Wasser oder höchste Flut auf der Scala Fuß 13 Zoll 7 1/2
Größe der Springflut, indem Sie abermahl
die obere Zahl von der untern abziehen Fuß 7 Zoll 3
Also wäre eine gewöhnliche Springflut
höher als eine gemeine gewöhnliche Flut Fuß 0 Zoll 7
Ein außerordentlich niedriger Wasserstand, dergleichen sich kein Mensch erinnern konnte, war den 17ten November 1787. Das Wasser stand an der Scala zwei Fuß sieben Zoll. Eben so außerordentlich und unerhört war das Wasser den 8ten November 1756. Es traf auf der Scala fünf und zwanzig Fuß, folglich elf Fuß acht Zoll höher, als gewöhnliches hohes Wasser, oder, es stieg, wie ich es vorher ausdrückte, über achtzehn Schuh. Ziehen Sie die zwei Schuh sieben Zoll des niedrigsten von den fünf und zwanzig Schuhen des höchsten Wasserstandes ab, und Sie werden den ungeheuern Unterschied von zwei und zwanzig Fuß fünf Zoll finden.
Der Herr Professor Büsch hat der Stadt den Vorschlag getan, dem Übel der Überschwemmungen vermittelst zweier Dämme abzuhelfen, die er am obern und untern Eingange quer durch den Hafen führen möchte. Er hat die Kosten auf achthunderttausend Mark berechnet, und behauptet, dass der Schade, den eine einzige Überschwemmung bisweilen angerichtet hat, weit beträchtlicher gewesen ist. Der Vorschlag gefiel sehr, weil er eben nach einer besonders großen Überschwemmung kam, in der vorzüglich so viel Indigo geschmolzen war, dass man in den Gassen nichts als blaues Wasser sah. Allein sei es, dass man der Zweckmäßigkeit des Planes oder der Summe der Angabe nicht traute, es ging damit wie mit vielen andern gemeinnützigen Vorschlägen, die nach einer eben überstandenen Gefahr gemacht werden; je weiter man sich von der Gefahr entfernt, je gleichgültiger wird man dagegen. Übrigens habe ich auch meine Zweifel über die Summe, mit der er das Werk auszuführen denkt, wenn es mir anders erlaubt ist, Zweifel gegen die Angabe eines Mannes zu äußern, dessen Gelehrsamkeit in Maschinen und im Wasserbaue bekannt ist. Allein jedermann weiß ja, wie es gewöhnlich mit Bauangaben ist. Es ist eine bekannte Erfahrung, dass der Dilettant einen Bau immer höher anschlägt, als der Baumeister, und dass der Dilettant die mehresten Mahle Recht hat.
Ich habe Sie nun durch die Stadt Hamburg und einen Teil der umliegenden Gegenden geführt. Noch bleiben mehrere Dörfer übrig, die teils durch die Landsitze merkwürdig sind, welche die Hamburger da haben, teils durch die öffentlichen Häuser, die den Städtern zur Erhohlung und Belustigung dienen. Die an der Elbe habe ich schon genannt, Blankenese ausgenommen, das jetzt nicht mehr sehr besucht wird, teils wegen der Ferne und des Mangels an gehörigen Vorkehrungen, teils auch, weil die Gegend umher wirklich nicht in dem hohen Grade romantisch und schön ist, als manche dafür halten. Die Aussicht nach der Elbe weggerechnet, und ein paar hübsche kleine Partien ausgenommen, ist denn doch das übrige nur gemeines Land.
Merkwürdig ist ein Landsitz, den ein Engländer in einiger Ferne von Blankenese und Dockenhude in einer ganz wilden und unangebauten Gegend angelegt hat. Angezogen durch den wohlfeilen Preis eines Grundbodens ohne Wert, hat er auf einer Anhöhe ein großes, ansehnliches Haus errichtet, und Englische Anlagen umher gemacht. Die Gegend ist sandig, ganz nackt, und jedem rauhen Winde ausgesetzt. Nie wird der Eigentümer den Schatten der Bäume erleben, die er auf dem undankbaren Boden gepflanzt hat, wenn sie anders je gedeihen. — Noch ein Stück über dieses Besitztum hinaus liegt ein kleines, unbedeutendes Haus, wohin man gelegentlich den neugierigen Fremden schickt, der Aussicht wegen, die man da auf die breitere und offnere Elbe hinab hat. Hier ist gleichsam das Ende des angebauten Landes, und die letzte Grenze der Hamburger Besitzungen. Freilich gewährt diese Weite und Breite des Flusses einen großen Anblick; allein ich fand das Land umher so nackt und so schlecht, dass ich es nicht der Mühe wert halte, an die drei Stunden Weges von Hamburg hierher zu machen. Wer aber einmahl bis an das oben genannte Haus des Engländers gekommen ist, wird es nicht bereuen, eine kleine Viertelstunde weiter zu gehen, um dieses Anblickes zu genießen.
Unter den noch übrigen Dörfern sind Ham, der Stadt gehörig, und Wandsbek auf Holsteinischem Boden, die merkwürdigsten. In der Nähe des erstern ist der ansehnliche, teils in Französischem, teils Holländischem Geschmacks, angelegte Garten der Madam Voght, Mutter des Etatsrates. Er hat seine Verdienste in seiner Art, und ist, so wie das ansehnliche Haus, sehr gut unterhalten. Merkwürdiger, umfangender, auch in einem ganz andern Style angelegt, ist der Garten des Herrn Chapeau Rouge, eines Hamburger Kaufmannes. —
In dieser Gegend wohnt auch seit einiger Zeit der ehemalige Französische General Dumourier, der sehr eingeschränkt lebt, und wenig Gesellschaft sieht. Indessen habe ich ihn getroffen! Ich fand in seinem Umgange den Witz, die Gewandtheit und Lebhaftigkeit, den schnellen und scharfen Blick, und jene leichten und angenehmen Wendungen, die in seinen Schriften so sichtbar sind, und den Leser so sehr anziehen. Mit einer Unbefangenheit, die vielleicht nur ein Franzose in dem Grade haben kann, spricht er, als gingen sie ihm nichts an von Dingen, an denen er selbst einen großen Anteil hatte. Während dass ein Deutscher, in seiner Gesellschaft, gerade um seinetwillen, gewisse Gegenstände nicht berühren würde, bringt er selbst die Unterredung auf Politik, auf die Französischen Geschäfte jenes Zeitpunktes, da er selbst eine große Rolle dabei spielte, und redet mit gleicher Unbefangenheit von der Schlacht bei Jemappe, und von der bei Nerwinden. — Er hat bei seinem Aufenthalt in Deutschland unsere Sprache gelernt, und man sagt mir, eine seiner Beschäftigungen sei jetzt, das Werk in das Französische zu übersetzen, das der Hamburgische Domherr Meyer kürzlich über Paris herausgegeben hat. — Sie wissen, dass man oft von dem General Dumourier gesagt hat, dass er sich, als er an der Spitze der Franzisischen Armee stand, ein ansehnliches Vermögen erworben und gerettet habe. Manche gingen so weit, dass sie die Summe bestimmen wollten, die er in die Englischen Fonds gelegt habe. Diejenigen, die hier am genauesten mit ihm verbunden sind, behaupten, dass er äußerst wenig gerettet habe, und dass seine Schriften jetzt die vornehmste Quelle seines Einkommens seien. Seine Lebensart und seine häuslichen Einrichtungen sind die eines Mannes von eingeschränktem Vermögen. Mit ihm lebt die Freundin, deren er in seinen Memoiren gedenkt. — Einst zog er in einer Gesellschaft, da man eben von Gemählden sprach, und einige Miniaturen besah, eine goldene Dose mit dem Portrait Ludwig XVI. aus der Tasche. Wir untersuchten das Gemählde, und er setzte hinzu: „Dies ist die Dose, die ich der Nationalversammlung mit den Worten überreicht haben soll: ich wollte nichts von einem Verräter besitzen.“ — Er trägt das Ludwigskreuz nicht.Wandsbek ist schon längst durch Herrn Claudius bekannt, der mit seiner Familie seit vielen Jahren hier wohnt. Seit einiger Zeit hält sich auch hier der geheime Rat von Jakobi auf, der sonst bei Düsseldorf auf einem allerliebsten Landsitze das stille Leben des Weisen führte. Er bewohnt das herrschaftliche Schloss des Grafen von Schimmelmann, wird aber den Winter in Hamburg zubringen. Es ist der Jakobi, den Sie durch seinen Woldemar und andere Werke kennen. Auch sein Sohn hat jetzt die Familie mit einem Schriftsteller vermehrt. Er machte mit dem ältern Grafen von Stollberg die Reise durch Italien, und schrieb darüber zwei Bändchen „Briefe in das väterliche Haus,“ die ich mit Vergnügen gelesen habe.
Übrigens liegt Wandsbek in einer sandigen, an sich selbst unfruchtbaren Gegend, und ich habe nie etwas Schönes darin entdecken können, als das, was Menschenarme und Fleiß hervorgebracht haben. Das Schloss ist ansehnlich, und hat hübsche Gärten im Französischen Geschmacke.
Alle diese Örter um Hamburg haben vieles von dem Ansehen eines Holländischen Dorfes, oder, wenn Sie wollen, von kleinen Städten. Von den eigentlichen Beschäftigungen des Feldbaues sieht man, wie ich schon erinnert habe, nur wenig. Außer den öffentlichen Häusern, Landhäusern und Gärten finden Sie in den mehresten dieser Dörfer noch eine große Menge kleiner Besitzungen und Häuser, deren Eigentümer mancherlei treiben, und alles sind, was Sie wollen, nur keine Bauern. Gelehrte, Künstler, Handwerker, Französische Emigranten, kleine Krämer, Arbeiter aller Art, die von der Stadt leben, Leute, die in ihrem Vermögen oder Gewerbe zurückgekommen sind, Bankerottierer, Abenteurer, Leute, die aus Hamburg vertrieben worden sind, kurz, Menschen aller Art.
Hamburg ist Sonntags ein trauriger Ort! Da die Zahl derer, die ohne Geschäfte bloß von ihrem Vermögen leben, verhältnismäßig nur geringe ist, so sind die mehresten Einwohner sechs Tage der Woche hindurch beschäftiget. Der Sonntag ist der Erhohlung und der Freude gewidmet, und jedermann eilt auf das Land. Wer nicht selbst ein Landhaus hat, und auf keines geladen ist, und gleichwohl nicht in der Stadt bleiben will, geht auf irgend einen öffentlichen Ort, dergleichen es denn, für verschiedene Klassen und Beutel, mancherlei gibt. Einige sind sehr anständig, reinlich und überaus wohl eingerichtet. In einigen wird im Sommer alle Sonntage eine offene Tafel gehalten, an der jedermann gleiche Rechte hat und gleiche Preise bezahlt. In andern speist man an besondern Tafeln, wo ein jeder bestellt, was er wünscht. — Man mietet vorläufig einen Wagen, der zwölf bis sechzehn Mark des Tages kostet, die Zehrung des Kutschers, die man auch bezahlen muss, ungerechnet. — (Zwei Jahre nachher musste ich achtzehn Mark für einen Wagen bezahlen.) Wer diesen Aufwand nicht machen will, findet an allen Toren Stuhlwagen in Menge, welche, für einen billigern Preis, bereit sind, jeden Augenblick, und wohin man will, abzufahren. Ich habe bemerkt, dass viele bei einem solchen Fuhrwerke stehen bleiben, und warten, bis sich sechs oder acht Personen eingefunden haben, welches gewöhnlich nicht lange dauert. Jeder bezahlt alsdann eine Kleinigkeit, die der Kutscher gleich vom Anfange her festsetzt, und hat sich dann weiter um nichts zu bekümmern. — Stellt man sich an einem schönen Sonntage, kurz vor dem Torschlusse, an eins dieser Tore, so ist das Gewimmel unbeschreiblich. Jedermann wünscht, auf dem Lande zu bleiben, so lange er kann, besonders, wenn die Tage, wie jetzt, schon wieder kurz werden, und die Kutscher haben ein ziemlich richtiges Maß. Ich bin so ziemlich gewiss, dass die größere Hälfte aller derer, die zurückkommen, im Verlaufe von zehn bis funfzehn Minuten eintreffen. Fußgänger, Wagen, Reiter, alles drängt sich dann einander, und der Anblick ist wahrhaft unterhaltend.