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Johannes Bugenhagen 1585-1558Dem Johanneum einen solchen Aufschwung und Glanz zu gewinnen, war denn aber auch ein Mann wie Jungius nötig, der, geschaffen zum Haupt einer großen Schule, mit einer herzgewinnenden Persönlichkeit ein Denken von außerordentlicher Tiefe und eine Gelehrsamkeit seltener Art verband. Die deutsche Sprache, die Philosophie, Mathematik und Physik verdanken ihm die entschiedensten Förderungen. Humboldt, der ihn „den großen, so lange verkannten Jungius“ nannte, war es wahrscheinlich, der Goethe auf ihn aufmerksam machte, welcher Materialien zu einer Biographie desselben sammelte, die später Guhrauer bei dem schon mehrfach angeführten Werke benutzte. Goethe sagt von ihm: „Der Mann war Mathematiker und Logiker von Haus aus, hatte sich aber mit freiem Sinn der lebendigen Natur ergeben und seiner Zeit vorschreitende Arbeiten geliefert.“ Martin Fogel, ein Schüler des Jungius, rief ihm im Tode nach: „Nichts fehlte dir, o Joachim, als ein Alexander, um deinen so großartigen Unternehmungen und Entwürfen ohne Beispiel, nach deinem und aller Freunde der Wahrheit Wunsche, weitere Bahnen vorzuzeichnen und so weit die Grenzen des Erdballs sich erstrecken, zu deinem Ruhme darzulegen.“

Es gereicht Hamburg zu keiner geringen Ehre, diesen großen Gelehrten gewonnen und ihm wenigstens einigen Spielraum für sein mächtiges Genie überwiesen zu haben. Die Segnungen seiner Tätigkeit sind denn freilich auch nicht ausgeblieben und haben der Stadt die herrlichsten Früchte getragen. Er und sein Werk waren ein Haupthebel des hamburgischen Aufschwungs der damaligen Zeit, den zu begünstigen freilich noch viele andere und keineswegs unansehnliche Kräfte und Mittel hinzugetreten sind.