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Zuerst offenbarte sich diese Gesinnung, diese dunkle Ahnung einer tiefen National-Einheit in der Hilfe durch Löschapparate. Von Altona, Harburg, Lübeck, Bremen, Stade, Buxtehude, Lüneburg, Lauenburg, Wandsbeck, Wedel, Blankenese, Moorburg, Kiel, Bergedorf, Wohldorf, Jork, man möchte sagen von allen Enden der Welt eilten Spritzen herbei; von Flottbeck, Ritzebüttel, Pinneberg, Bahrenfeld, Eiderstedt, Reinbeck, Ovelgönne, Schulau u. s. w. strömten Menschen zusammen, um löschen und retten zu helfen. Und als die Katastrophe vorüber, als er dalag, der große Schutt- und Trümmerhaufe, da reichten alle Völker sich die Hände und riefen aus eigenem, freien Herzenstriebe wie mit einem Munde: „Wir wollen dich trösten und dir beistehen, alte, gute Hanse- und Hafenstadt. Wir wollen deine Unglücklichen speisen und ihnen durch den Klang des Geldes, wodurch du so oft getröstet und geholfen Hast, frischen Mut zusprechen! — Die Gaben sind groß, aber die Gesinnung war noch größer, Hamburgs Dankgefühl kann nicht erlöschen, so lange die Steine von dem Neubau aufeinander liegen. Man hat mit stiller Bewunderung vernommen, wie Fürsten und Völker wetteiferten in schönen Taten. Wie Preußens und Dänemarks Könige vorangingen und nicht abließen, jede Art von Erleichterung und Erquickung zu gewähren!

Schon am 10. Mai bildete sich ein Hilfsverein, um Alles zu verteilen und zum Guten anzuwenden, um Ordnung in dem zu halten, was von nahe und ferne herbeigebracht wurde.

Zwischen den Trümmern vor den Toren, im Jungfernstieg in der Esplanade erhuben sich durch jene Vermittlung Buden, wie kleine Nürnberger Städte, und Gott tröstete und beruhigte, erweckte und belebte den alten Hamburger Mut wieder durch Alles, was Menschen taten. —