Zur Geschichte der Medizin in Mecklenburg V. 1529 der Englische Schweiß

Aus: Beiträge zur Geschichte der Medizin in Mecklenburg
Autor: Spengler, Ludwig Dr. (1818-1866) Emser Bade- und Kurarzt. Der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe Doktor, Großherzogl. Mecklenburg - Schwerin'schem Hofrat, praktischer Arzt zu Herborn, Erscheinungsjahr: 1851
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Medizin, Medizingeschichte, Kulturgeschichte, Sittengeschichte, Landesgeschichte, Heimat, Geschichte der Heimat, Krankheit, Gesundheit, Volksgesundheit, Lehrer der Medizin, Universität Rostock, Schwerin, Wismar, Geburten, Wochenbett, Sterblichkeit, Unfälle, Selbstmorde, Pest, Seuchen, Volksmittel, Aberglauben, Mittelalter, Hansezeit, Reformationszeit, Reformation, Wenden, Obotriten, Englischer Schweiß,
Die wichtigste Erscheinung dieses Jahrhunderts ist der englische Schweiß. Der Chronist Schröder 1. c. p. 323 sagt:

Im Sommer 1529 ist eine neue, zwar in dieser Gegend insonderheit unbekannte, Krankheit ausgebrochen, welche, ob sie gleich an einem Ort nur zwölf Tage gewährt, doch viele Menschen hingerafft. Man nannte sie den Englischen Schweiß; die, welche damit befallen wurden, fingen an zu schwitzen, hatten Herzensbangigkeit, schliefen darauf ein und wachten nimmer Wieder auf. Sie ward der englische Schweiß deswegen genannt, weil man sie zuerst in Hamburg merkte, und zwar an Leuten, die auf einem englischen Schiff dahin gekommen. Es währte nicht drei Tage, dass, nachdem sie in Hamburg angegangen, so war sie schon in Lübeck, lief darauf eilend durch Mecklenburg, Pommern, Preußen, Lievland u. s. w. Cfr. Kochs lübische Chronik .— Anon, Chron. Wisra. mspt. 68. — Wir besitzen eine, Beschreibung des Schweißfiebers von dem Rostocker Professor Rhembertus Giltzheim, deren Veröffentlichung, wir dem unermüdeten Altertumsforscher Dr. Lisch in, Schwerin verdanken. Cfr. den 3. Jahrg. der Jahrb., d. Ver. f. mecklenb. Altertumskunde. Da Haeser dieses wichtige Dokument benutzt hat, so ist seine Schilderung der Schweißfieberepidemie Mecklenburg (hist. pathal. Untersuch. I. 252 ff.) ziemlich vollständig und richtig und auf sie verweisend, füge ich nur noch einiges hinzu. In einem Streit zwischen dem Comthur zu Mirow und den Herzogen zu Mecklenburg wurden mehre Tage zur gütlichen Vereinbarung wegen. der in Mecklenburg damals herrschenden Krankheit, „die Schweißsucht“ genannt, vom Heermeister angekündigt, „der neweu Krankheiten Schweißsucht halben, so in E. f. g. Stetten und Landen merglich vorhanden und überhandt nehmend, schreibt der Heermeister d. d. Lago am Tage Lamberti, (17. Sept.) 1529. Als besonders merkwürdig muss hier die Bemerkung eine Stelle finden, dass ein Brief des Comthur Barffus d. d. Quartzen 7. März 1529 an den Kurfürsten von Brandenburg eben so durchstochen ist, wie zur Zeit der Cholera die Briefe bei der Räucherung durchstochen wurden. (Lisch, Gesch. der Comthurei Kraak u. der Priorei, Eixen, in: Jahrb. f. mecklenb. Gesch.. I. 1336. p. 56)

In einer späteren Anmerkung zu pag. 178 sagt Lisch, das Durchstochene ist allerdings auffallend, hat aber doch keinen besonderen Grund; denn; in der damaligen Zeit wurden die Briefe zur Durchziehung eines Siegelbandes am Couvert gewöhnlich durchstochen; so geschah es denn wohl auch mit diesem Brief, wenn er gleich, wohl nur durch ein Versehen, viel mehr durchstochen ist, als nötig und gebräuchlich war.''

Hamburg, Blick auf die Unterelbe

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Bremen Marktplatz

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Greifswald Stadtansicht

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Rostock Stadtansicht

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Stralsund Stadtansicht

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Wismar, Stadtansicht

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Lübeck Das Holstentor

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Hamburg, Flet in der Altstadt

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Hamburg - Deichstraßenfleet

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Bremen - Einfamilienhäuser in der Olbersstraße

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