Zur Geschichte der Medizin in Mecklenburg IV. Fakten bis 1522

Aus: Beiträge zur Geschichte der Medizin in Mecklenburg
Autor: Spengler, Ludwig Dr. (1818-1866) Emser Bade- und Kurarzt. Der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe Doktor, Großherzogl. Mecklenburg - Schwerin'schem Hofrat, praktischer Arzt zu Herborn, Erscheinungsjahr: 1851
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Medizin, Medizingeschichte, Kulturgeschichte, Sittengeschichte, Landesgeschichte, Heimat, Geschichte der Heimat, Krankheit, Gesundheit, Volksgesundheit, Lehrer der Medizin, Universität Rostock, Schwerin, Wismar, Geburten, Wochenbett, Sterblichkeit, Unfälle, Selbstmorde, Pest, Seuchen, Volksmittel, Aberglauben, Mittelalter, Hansezeit, Reformationszeit, Reformation, Wenden, Obotriten, Hexerei, Zauberei, Hexen, Zauberer, Juden, Judenverfolgung, Feuertod
Die Folgen des schwarzen Todes waren in Mecklenburg ungefähr dieselben, als in anderen Ländern. Es entstanden die Geisselgesellschaften, und an Judenverfolgungen fehlte es auch nicht. Doch die Verhältnisse gestalteten die Sache mit allerlei Modifikationen, weshalb ich noch etwas näher darauf eingehen muss.

Während des Mittelalters haben besonders die Reichen zahllose Geschenke, in die Kirchen und geistlichen Stiftungen gemacht, und es entwickelte sich überall eine Wohltätigkeit, Barmherzigkeit und Hingebung zum Unterstützen und Pflegen der Hilfsbedürftigen und Kranken, wie sie in unsern Tagen nicht häufig ist, und die damals doppelt ruhmwürdig war, weil großes Elend und furchtbare Krankheiten zur Tagesordnung gehörten. Aus derselben Wurzel entspross aber auch auf der Kehrseite dieses heilsamen früchtetragenden Feldes auch jenes wuchernde Gift des Aberglaubens, der Glaube an Visionen, Träume und Wahrsagungen, Teufelseingebungen, an die Heilkraft der Gräber frommer Verschiedenen etc. Nach jenen furchtbaren Zeiten der Pest wurden Aberglaube und Wunderglaube wieder, herrschend, Astrologen, Goldmacher, Schwarzkünstler feierten wieder ihre Triumphe. Dabei der mannigfachste Sinnenkitzel in Speisen und Getränken, süße Weine, hitzige Getränke, Ausschweifungen aller Art in den niederen Klassen, in den hohem Ständen Leichtfertigkeit, Gemeinheit und Unverschämtheit untergruben auch den letzten Rest guter Sitten, wozu besonders die Tanzfeste beitrugen, wo der jugendliche Sinn von Wein, Gesang und Saitenspiel erhitzt, von seinen Liebeleien zu den traurigsten Verirrungen geführt wurde. Cfr. Lützow, 1. c. III. 274. Jac. Grimm, deutsche Rechtsaltertümer 168 u. 169. Schweinichen, Lieben, Lust und Leben der Deutschen, I. 77. Koch, Denkwürdigkeiten der Herzogin Dorothea und ihrer Hebamme, u. dergl. v. m. —

Von besonders schädlicher Einwirkung auf den sittlichen Zustand der Städte waren die wandernden Priester und Weiber, vagantes, die unter dem Vorwande die Jugend zu unterrichten, Kranke zu pflegen, Arznei zu reichen, die Sterne zu deuten, nach dem heiligen Grabe zu pilgern etc., scharenweise umherzogen, und in allen Ländern, besonders in den Städten, ein heilloses Wesen trieben, und Unsitte und Zuchtlosigkeit verbreiteten. Ein anderer Gebrauch war ebenso verderbt, nämlich der, jeden Abend in die Zunft- und Trinkstuben zu ziehen; da erschollen Zoten und Lieder, die die Sittenverderbnis mehrten, und aus den Kehlen von Kriegsknechten, Freudenmädchen, fahrenden Priestern und Weibern wiederhallten, welche letztere häufig genug nur feile Dienerinnen der Venus publica waren. Gemeinlich hatten diese Personen in den Badehäusern und Badestuben, die sich zur Heilung der Aussätzigen und Pestkranken in den Städten befanden (schon 1472 wird einer solchen lang bestehenden Badstube in Rostock gedacht. Dipl. mecklenb. p. 1082.) ihre Schlupfwinkel; und um diesem Laster Einhalt zu tun, war schon im 14. Jahrhundert, nach dem Papist. Mecklenb., 1373 eine besondere Kleiderordnung für die Huren vorgeschrieben. Cfr. Rostocker Nachrichten und Anzeigen von 1757. S. 37.

Die Not der Zeit war groß, Armut und Elend, verheerende Krankheiten und andre Verwüstungen, und gänzlich fehlende Staatsanstalten ließen die Schwächen des Einzelnen um so mehr erkennen, so dass das Bedürfnis der Anschließung und Vereinigung höchst natürlich war. Es entstanden daher die Bruder- und Schwesternschaften, Calanden, deren Hauptzwecke Werke der Frömmigkeit, der Mildtätigkeit und Barmherzigkeit, Almosengeben und Krankenpflege war. Die minderen Calanden, auch Elendsgilden genannt, waren es vorzüglich, die mit der Pflege und Versorgung einheimischer, fremder, wandernder und pilgernder Kranken und Armen in Hospitälern, Armenhäusern, Elendsherbergen sich beschäftigten. Gemeinsame Verrichtung christlicher Andacht und frommer Werke war der Hauptzweck der Bruderschaften; dass dabei stets der Kranken gedacht wird, versteht sich, allein in einem ganz andern Sinn, als jetzt; für die Gestorbenen übernahm die Gesellschaft das. Begräbnis, und dies letztere war für die damalige Zeit keine unwichtige Bestimmung. Denn nachdem Lübeck z. B. 1350 eine große Zahl Einwohner durch die Pest, verloren hatte, wurde es 1370 abermals von solcher ansteckender Krankheit heimgesucht, weshalb es sehr zeitgemäß war, dass diese Gesellschaften sich des Begräbnisses der Geschiedenen annahmen, denn gerade mit dem Begräbnis hatte es zur damaligen Zeit der grassierenden Pest seine besonderen Schwierigkeiten. Diese Elendsgilden griffen am meisten ins bürgerliche Leben ein, da sie die stark bevölkerten Behausungen der Siechen und Armen, und die verpesteten Aussatzhäuser zu den Hauptfeldern ihrer Tätigkeit machten; und bedenkt man, von welch schrecklichen Krankheiten das damalige Zeitalter heimgesucht wurde, von Aussatz und Pest, bei gänzlichem Mangel von polizeilichen Maßregeln, wie häufig bei den Zeilen des Faustrechts schwere Verwundungen waren, wie wenig die Kunst der Ärzte und Wundärzte vermochte, wie mangelhaft die Arzneimittellehre in diesen Gegenden war (in Wismar war 1330 in der Krämerstraße eine Apotheke; Schröder, Wism. weltliche Histor. p. 287.) wie beschwerlich muss da die Krankenpflege gewesen sein?

Im Laufe der Zeiten verließen auch die Bruderschaften ihre reinen Zwecke, und fielen der Sittenlosigkeit zur Beute. Dies gilt besonders in Bezug auf jene vagantes, gegen die Kirchberg in seiner Chronik so sehr eifert, jene Krankenwärterinnen und Badefrauen, die Beginen, deren Leben, wie Hüllmann (Städtewesen des Mittelalters S. 68) sagt, gefährlich nah an die der ersten grunzen, die beschäftigt waren titulo consororitatis (Westphal specim. document. p. 168) Seelbäder für Arme und Kranke in den Badestuben zu besorgen, zum vermeintlichen Seelenheil des Stifters derselben an dessen Todestage gewährt (Regensb. Gem. Chronik II., 154 ad aunuum 1368), zugleich aber auch als Dienerinnen der Wollust und Unzucht, wozu die Nähe der Klöster, die Verschlossenheit der Badehäuser und Badesluben die beste Gelegenheit bot. Trotz weltlicher und kirchlicher Gesetze waren diese Seelbäder noch im 16. Jahrhundert im Schwunge. (Schröder, papist. Mecklenb. 2682, 2788, 2866, 2867.)

Von einer Bruderschaft, die uns hier besonders interessiert, finde ich bei Melle (Nachricht v. Lübeck, pag. 342) eine Notiz; sie hieß Cosmae et Damiani Bruderschaft. Die Patronen derselben waren Brüder, arabische Ärzte und Märtyrer. Sie ward in der Peterskirche von den Wundärzten gehalten.

Nachdem ich nun so den schwarzen Tod und seine Folgen betrachtet, will ich noch mehre vereinzelt dastehende Fakta aus dieser Periode aufzeichnen.

Im Jahre 1302 vermacht Thetlevus Plebavus in Lüdershagen etwas dem Krankenhause des Dobbertinschen Klosters. (Schröder, papist. Mecklenb. p. 875.)

1309 ward in Barth das Hospital zum heiligen Geist gestiftet, ibid. p. 3.000.

1315 war, wie oben schon bemerkt, ein regenhafter Sommer und eine große Teuerung. Waldemar belagerte damals Woldeck sieben Wochen lang vergebens. In den Brüchen, welche die Stadt umgeben, hatte er in der nasskalten Witterung an 2.000 Pferde verloren. Cfr. Boll, Geschichte des Landes Stargard, I. 233. Neustrelitz 1846; — die märkische Chronik bei Pulkava; — Kirchberg c. 155; — Klödens Waldemar II, 207-242.

1316 starb Fürst Nicolaus II. von Werle, leprosus factus, cfr. Clemann 166; er war kurz vorher noch „geyn Munpelier yn Obir-Land, da her gute Erczede fand" gereißt, was vermuten lässt, dass in seinem Lande keine zu finden gewesen. Kirchberg, p. 832.
Am 7. Juli 1322 starb zu Bützow an „swynender Sucht" Bischof Herrmann, der Tätigste unter Heinrichs Feinden.
1324 hat Willikinus Dallientrop 20 Mark slawischer Pfennige denen Armen in dem Siechenhause zu St. Jacob in Wismar zu einem Bade vermacht in usum infirmorum extantium, quod perpetuum balncum inde debeat comparari. (Papist. Mecklenb. 1037.)

1383 finden wir Heinrich zu Sternberg auf dem Totenbette. Nach Kirchberg c. 669 befiel ihn „einer Krankheit Plage, die war genannt quartanea." Cfr. Mecklenb. Jahrb. IX. 429.

In dem Inventario des Wismarschen Calandes steht unter dem Jahr 1389: Eyn Sichenhuss yn der Papenstrate — Kämpt tho den Bröderen des mynren Kalandes.
Papist. Mecklenb. p. 1591.

1403 wird ein Hospital St. Georgi extra muros oppidi erwähnt. — Ibid. p. 1712.

1406 findet sich im papist. Mecklenb. p. 1734 folgende Stelle angemerkt: Hos redditus posuerunt et assignarunt ad perpetuas elemosinaspauperibus infirmis in domibus leprosariis subscriptis equaliter secundum numerura personarum annuatim destribuendos; cuilibet infirmo partem suam in manum praesentando, videlicet in domo leprosaria in Dambeck unius marcae redditus, in Weytendorp unius marcae redditus, in Bukoipeunius marcae redditus, et in Cropelin unius marcae, redditus.

1408 im Herbst ist an etlichen Orten des Landes eine Pest eingerissen, dadurch erstlich im, Kloster Ribbenitz an Matthaei Abend ein Fräulein, an Michaelisabend die Äbtissin, und folgende viel mehr Schwestern, weggenommen. Nachmals ist auch Johannes, der ältere Herzog von Mecklenburg, durch diese Pest; weggerafft. — Papist. Mecklenb. p. 1746.

Keiner all dieser Pestanfälle war aber dem im Anfange des 14. Jahrhunderts gleich, von dem Lützow vermutet, 1. c. II. 351, dass er durch Schiffer veranlasst sei, die den Stoff aus Indiens oder Chinas Zonen nach Europa verpflanzten. Keine ärztliche Erfahrung oder Kunst, keine Eingebung des Glaubens, kein Gebet vermochte zu helfen, die blauschwarzen Beulen der Sterbenden dünsteten ein tödliches Gift aus, dem Alles, was Leben hatte, keineswegs die Menschen allein, erliegen musste. —

Mit dem Anfange des 15. Jahrhunderts sollte nun auch in Mecklenburg der Wissenschaft ein neuer Stern aufgehen, Rostock sollte eine neue Quelle des Segens werden, die ihre Kanäle weithin ergießen und nah und fern fruchtbringend werden sollte. Rostock sollte der Sitz einer Universität, eines studii generalis werden, die „ein leuchtend Gestirn, die wüste Stätte der Unwissenheit und der Irrtümer aufhellen und Strahlender Weisheit und Gelehrsamkeit um sich verbreiten sollte." Sie ward 1419 vom Papst Martin V. bestätigt, jedoch ward die theologische Fakultät ausgeschlossen; sie besaß also eine Fakultät der Arzneikunde und der Rektor durfte auch ein Mediziner sein. Die Landesherrn trugen nun in Gemeinschaft mit der Stadt Rostock und dem Bischof zuvörderst Sorge, die neue Anstalt fest zu gründen und zu dotieren. Außerdem bekam sie einen jährlichen Betrag von 800 rheinischen Goldgulden zur Besoldung der Lehrer, und zwei ihrem Gebrauch gemäße Häuser. Später wurde der medizinischen Fakultät von einem Privatmanne für den Gebrauch des Ordinarius das sogenannte Domus medica geschenkt. Im Ganzen wurde die Hochschule nach Muster derer von Leipzig, Köln und Wien eingerichtet, damals ein leuchtender Stern am Firmament der geistigen Aufklärung, ein Stern, der der Wissenschaften aufblühendes Gebiet mit wohltätigem Licht erhellen half; jetzt;— ehrwürdig durch 400jähriges Alter allein, auf dessen Altären das einst strahlende Licht dem Erlöschen nahe. Für die Ausbreitung der medizinischen Wissenschaften war zwar in dem ersten Jahrhundert wenig gesorgt, wie aus meiner früheren Darstellung, „die ersten 50 Lehrer an der Rostocker medizinischen Fakultät" hervorgeht. Erst im nächsten Jahrhundert finden wir bedeutendere Namen, als M. Röseler, Jac. Bording aus Antwerpen, ein glücklicher und aufgeklärter Praktiker, deshalb Leibarzt der Herzöge und später Christians III. von Dänemark; H. Brucceus, Jan. Cornarius (Hanbut) aus Zwickau, *) der als Übersetzer des Hippocrates und Galen bekannt ist; auch ließ Herzog Joh. Albrecht es sich angelegen sein, den großen Arzt Hadrian Junius aus Horn in Holland für seine Universität zu gewinnen, wie ein deshalb eigenhändig von ihm an denselben geschriebener Brief in lateinischer Sprache beweist.

*) Außer meiner in der Vorrede angeführten Notiz über Cornarius finden sich noch weitere Nachrichten über diesen Mann in der ver. deutschen Zeitschrift für Staatsarzneikunde, 1846, Bd. III, p. 198 etc. von Dr. Herzog in Zwickau.

Wenn nun auch Mecklenburg einen schwachen Strahl des anbrechenden Lichtes der Wissenschaften erhielt und mehr Aufklärung genoss, wenn auch die Nerven seines inneren und äußeren Lebens, keineswegs unberührt blieben von jener Empfänglichkeit und Kraft, die dem Mittelalter eigen, und wodurch jene Zeit an physischen Bestrebungen und geistigen Tätigkeiten so reich war, so war für die Medizin sehr wenig geschehen. Anstalten, Wie sie die zivilisierten Staaten jetzt besitzen, um die von Seiten der Natur, wie der Bosheit der Menschen drohenden und hereinbrechenden Gefahren und Unglück abzuwenden, leichter tragen zu helfen, und durch zweckmäßige und zeitgemäße Absonderungen, Entfernungen u. s. w. zu mildern, Quarantäneanstalten, Medizinal-Verordnungen gegen ansteckende Menschen- und Viehseuchen, Magazine gegen Teuerung und Hungersnot, Verbesserung des Klimas durch Kultur des Bodens, über unschädliche Begräbnisarten, Öffentliche Armenpflege, öffentliche Kranken- und Findelhäuser u. a. w. waren dem mittelalterlichen Mecklenburg ganz fremd. Nur auf Güte der Speisen und Getränke, namentlich des Brotes und Bieres, nahm man Bedacht, wovon eine Masse von Verordnungen in den Stadtchroniken zeugt. Fragm. jur. suerin I. p. 2007. — Chemnitz ad annum 1495. Schröders Wismarsche weltl. Historie. 661. 664. 669. —

Im Jahr 1407 kommt zu Wismar ein Zimmermann, der zuweilen, im Kopf nicht richtig, im Zorn nach Hause und hauet mit einem Platt-Beil zwei seiner Kinder mitten entzwei, und indem er mit dem dritten auch so verfahren will, tritt seine schwangere Frau zu und will ihn halten, aber er reißt sich los und tötet mit einem Hiebe noch, ihrer zwei, gehet darauf wieder ganz blutig an seine Arbeit. Wie man fraget, woher so blutig? geht er in sich, läuft zu Haus, nimmt ein Messer und ersticht sich dann. Crantz, lit. X; Wandal c. 10; Schröder, weltl. Historie p. 240. .

1450, sagt Schröder I. c., ist die Pest wieder allenthalben verspürt, und 1464 hat man in diesen Ländern vor der heftigen Pest nirgends sicher sein können.

1463 ist überall ein großes Sterben gewesen und sollen in den wendischen Städten allein innerhalb sechs Wochen wohl 100.000 Menschen und fast wie Blätter von den Bäumen dahin gefallen sein. Unter anderen ist es zu Rostock gar erbärmlich zugegangen, indem die Eltern ihre Kinder, und hinwiederum die Kinder ihre Eltern, die Brüder ihre Schwestern, die Knechte ihre Herrn ohne Sarg, in Leinwand gewickelt, auf Karren gelegt, und des Nachts in große auf Anordnung des Rats gemachte Gruben, von oben herab zu den darin liegenden Leichen geworfen haben. Ja ein vornehmer Bürger soll, nachdem er sein Weib und seine Kinder so hingekarrt, sich selbsten, damit er nicht, au Hause unbegraben liegen bliebe, in die Grube hinabgestürzt, und so lange drin gelegen haben, bis er auch verschieden. Darauf war anfänglich sehr wohlfeile Zeit, dann aber des Kriegs wegen sehr teure, dass wieder 1.000 Menschen möchten Hungers gestorben sein, wenn ihnen nicht die Nachbarstädte die Hand gereicht. — Crantz, 1. 13. Vandal c. 25. — Lindenbr. Chron. Rostoch. 1. 3. c. 7.

Unter Albrecht, der von 1464 — 1483 regierte, litt das Land an allgemein verbreiteter Rindviehseuche. Jnc. Auct. Chron. Slav. p. 241. — Crantz, 1. c. XIII. 25 u. 27. — Cleemann p. 171.

Auf dem Altarblatt der Kirche zu Bützow (der Altar ist zwischen 1482 —1503 gebaut) ist eine Gruppe, in der einer der Singenden eine Brille auf der Nase hat; wohl das älteste Dokument über die Brillen aus jener Gegend.

1486 hat man wegen einer Pest, ,die in Wismar gewesen , an dem Nicolaitischen Turme nicht bauen können. Schröder, weltl. Hist, p. 322.

1490. Eine besondere Art von Wunderglauben zeigte sich, in damaliger Zeit darin, dass Kranke, besonders Verwachsene und Gichtbrüchige in Wachs bossiert und diese Wachsbilder dann an geheiligten Orten aufgestellt wurden, wodurch sie Heilkraft erhielten. So erzählt Reimar Koch in seiner lübschen Chronik, dass er in der heiligen Blutkapelle zu Sternberg den König Johann von Dänemark nebst mehren andern Fürsten und Herrn und unter diesen auch ein Knäblein, Herzog Albrecht des VII. Sohn von Mecklenburg, das einen Fehler am rechten Schenkel gehabt, in Lebensgröße von Wachs habe stehen sehen.

1493 hat sich die französische Krankheit zuerst in Niederdeutschland geäußert, wie der Chronist in der Chron. Wism. p. 51 erzählt, also wahrscheinlich auch in Wismar. Nach Haeser (hist. path. Unters. I. p. 215) hat die Syphilis überhaupt in diesem Jahre schon große Fortschritte in Deutschland gemacht; es ist dort namentlich eine Stelle aus einer Beschreibung des Saalkreises hervorgehoben.

1496 ward ein junger Mensch wegen Zauberei in Wismar verbrannt. Schröder I. c. p. 240. —

In demselben Jahre ward auch zu Wismar die erste Bierprobe angeordnet. Schröder, I. c. p. 181; die im Jahre 1611 wieder abgeschafft, und 1652 von Neuem wieder angeordnet wurde. —

Im Jahr 1491 war große Teuerung, 1492 ward es etwas wohlfeiler; 1493 ist es zuerst etwas teuer gewesen, hernach aber wohlfeiler. Es ist ein heißer Sommer gewesen. Schröder, weltl. Histor. p. 676.

1501 haben zwei Professoren zu Wismar sich entleibt. — Es ist hierbei anzuführen, dass in früheren Zeiten das Einziehen der Güter der Selbstmörder gesetzlich war, worüber im I. und IX. Band der Mecklenb. Jahrb, ausführlich gehandelt ist.

1512 ist eine Zauberin, die durch einen Zaubertrank einigen Leuten auf dem Land ihr Vieh getötet, verbrannt worden. — Schröder I. c. 242.

1513 sind zwei Weiber wegen Kirchendieberei und andern bösen Taten lebendig begraben worden. Ibid.

1516 wurde die erste Polizeiverordnung erlassen; in medizinischer Hinsicht sprach sie bloß von der Verwaltung der Hospital- und Armenhaus-Güter durch die Magistrate..

In einem Schreiben des Domprobstes Zutphelchus Wardenberg an den Herzog Heinrich von Mecklenburg, datiert von Rom den 20. Dezember 1522, findet sich folgende Stelle! . . . . denn noch vmme des voruerlichen unnd groten staruendeg wyllen yn der pestilentien, de den gantzen spamer betthe her tho yn Rome szmerlich gegeduret helft, und drynne, wo me yntgemeyen secht, syn bynnen by XXV dusent mynschen scholen gestorven syn, habbe ich nychtes uthrichten konen. Wente g. h. hyr yn Rome ys beth her tho nyn richte geholden yn der Roten, unnd de p. h, helft ock de ferien aflte vacantien vorlenget unnd geboden tho holdende vmme der Pestilentzien wyllen betthe post regum schirsth kamende. Ock synt de auditores Rote vom hyr geflagn, dewyle twe van er yn der pestilentzien verstoruen synt. Roma ys schir leddich van luden: alle prelaten, alsze cardinale, und Bischoppe, ffürsthen unnd hern, sendeboden, ock de Romer unde andre Curiales, de was vermochten, synt allav buthen geflagen.

Wismar.

Wismar.

Wismar - Markt.

Wismar - Markt.

Wismar - Fürstenhof.

Wismar - Fürstenhof.

Warnemünde vom Bauhof.

Warnemünde vom Bauhof.

Waren.

Waren.

Teterow.

Teterow.

Sülz.

Sülz.

Sternberg - Marktplatz.

Sternberg - Marktplatz.

Schwerin.

Schwerin.

Schwerin - Schloßgarten.

Schwerin - Schloßgarten.

Schwerin - Paulstadt.

Schwerin - Paulstadt.

Schwerin - Neustadt.

Schwerin - Neustadt.

Schwerin - Dom.

Schwerin - Dom.

Schwerin - Amtsstraße 1839.

Schwerin - Amtsstraße 1839.

Schwerin - Altstadt 1842.

Schwerin - Altstadt 1842.

Achwerin - Altstadt 1740.

Achwerin - Altstadt 1740.

Schwerin - Altes Schloss.

Schwerin - Altes Schloss.

Sachsenberg.

Sachsenberg.

Rostock vom Steintor 1841.

Rostock vom Steintor 1841.

Rostock - Neuer Markt um 1820.

Rostock - Neuer Markt um 1820.

Rostock Hopfenmarkt.

Rostock Hopfenmarkt.

Rostock Blücherplatz 1844

Rostock Blücherplatz 1844

Rostock Altstadt vom Steintor.

Rostock Altstadt vom Steintor.

Rostock Altstadt

Rostock Altstadt

Rostock vom Carlshof um 1830.

Rostock vom Carlshof um 1830.

Röbel.

Röbel.

Rehna um 1830.

Rehna um 1830.

Ratzeburg.

Ratzeburg.

Plau.

Plau.

Penzlin.

Penzlin.

Neustadt - Neues Schloß.

Neustadt - Neues Schloß.

Parchim.

Parchim.

Neustadt - Altes Schloß.

Neustadt - Altes Schloß.

Neukloster um 1800.

Neukloster um 1800.

Neubrandenburg.

Neubrandenburg.

Neubrandenburg - Stadttore.

Neubrandenburg - Stadttore.

Neu-Strelitz.

Neu-Strelitz.

Neu-Strelitz - Residenzschloß.

Neu-Strelitz - Residenzschloß.

Malchin - Marktplatz.

Malchin - Marktplatz.

Heiligendamm von See aus.

Heiligendamm von See aus.

Güstrow.

Güstrow.

Güstrow - der Markt.

Güstrow - der Markt.

Güstrow - der Dom.

Güstrow - der Dom.

Güstrow im Jahre 1632.

Güstrow im Jahre 1632.

Goldberg.

Goldberg.

Gadebusch.

Gadebusch.

Dreibergen.

Dreibergen.

Dömitz.

Dömitz.

Dargun um 1800.

Dargun um 1800.

Bützow.

Bützow.

Belvedere bei Neubrandenburg.

Belvedere bei Neubrandenburg.

Doberan von Althof aus.

Doberan von Althof aus.

Doberan Herzogl. Palais

Doberan Herzogl. Palais

Doberan um 1800

Doberan um 1800