Wundervolle Entdeckung eines Mordbrenners

Aus: Deutsche Sagen: Herausgegeben von Heinrich Pröhle
Autor: Büsching, Johann Gustav Gottlieb (1783-1829) deutscher Archäologe, Germanist und Volkskundler, Erscheinungsjahr: 1812
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sagen und Märchen, Volkssagen, Gebräuche, Sitten, Aberglaube
Um das Jahr 1349 ist in Mecklenburg geschehen ein wunderbar Ding. Zu Witterberg, in dem genannten Lande, ward ein Mann beschuldigt, dass er sollte etliche Häuser angesteckt haben.

Er verneinte solches und vermaß sich auf seine Unschuld, dass er ein glühend Eisen tragen wollte. Es ward ihm in die Hand getan, er trug es, ohne einen Laut des Schmerzes von sich zu geben, und bewies so seine Unschuld. Da er gegen den Kirchhof kam, warf er es aus der Hand und es verschwand, dass niemand wusste, wo es hinkam.

Ein Jahr darnach, da einer brakete und rakete in dem Sande, fand er das Eisen und verbrannte die Hand daran. Die da bei waren, verwunderten sich des und sagten's dem Vogt. Der ward eingedenk der vorigen Geschichte und ließ den Kerl fahen. Der bekannte, dass er die Hauser angesteckt und ward auf's Rad gesetzt.