Von der Nahrung und dem Gewerbe der Einwohner der Stadt Wolgast - Von den Predigern in Wolgast

Aus: Chronik der Stadt Wolgast
Autor: Heller, Karl Christian (1770-1837) Bibliothekar, Chronist, Prediger an der St. Petri-Kirche zu Wolgast, Erscheinungsjahr: 1829
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Wolgast, Usedom, Peene, Pommern,
a) Pastores oder Präpositi sind seit der Reformation bei der St. Petri-Kirche gewesen:

1. Doktor Joh. Kniepstrow vom Jahre 1535 bis 1539.
2. Doktor Dionysius Gerchow vom Jahre 1540 bis 1572.
3. Magister Joachim Neander vom Jahre 1573 bis 1585.
4. Magister Michael Arpius vom Jahre 1586 bis 1603.
5. Doktor Samuel Marci vom Jahre 1604 bis 1642.
6. Israel Tabbert vom Jahre 1643 bis 1653.
7. Magister Joh. Blaufelder vom Jahre 1654 bis 1661.
8. Magister Adam Fabricius vom Jahre 1662 bis 1676.
9. Gabriel Schulze vom Jahre 1677 bis 1707.
10. Doktor Balth. Henric. v. Platen vom Jahre 1708 bis 1715.
11. Mag. Joh. Balth, Krokisius vom Jahre 1716 bis 1719.
12. Carl Christian Massow vom Jahre 1720 bis 1744.
13. Doktor Joh. Fried. Frank vom Jahre 1745 bis 178
14. Doktor Aug. Joh. Kriebel vom Jahre 1783 bis 1818.
15. Lorenz Stenzler (v. 1811 substituiert) seit 1820.

Bemerkungen.

Doktor Johannes Kniepstrow wurde den 1. Mai 1497 zu Sandow bei Havelberg geboren. – Von Wolgast ward er als Professor nach Greifswald berufen und wurde daselbst hernach General-Superintendent. Endlich ward er 1553 wieder nach Wolgast als Hofprediger berufen und starb hieselbst den 4. Oktober 1556.

Doktor Dionysius Gerschow war zu Daber in Hinterpommern gebürtig. – Er erhielt 1558 die theologische Doktorwürde zu Greifswald und war, wie sein Vorgänger, auch Schlossprediger.

Magister Joachim Neander war in Stargard gebürtig, und Mag. Michael Arpius in Anklam. Letzterer war Hofprediger des Herzogs Ernst Ludwig.

Doktor Samuel Marci, geboren zu Greifswald, vergrößerte durch Ankauf die Kirchenbibliothek in Wolgast, wo er auch Hofprediger war.

Israel Tabbert ward 1576 zu Lindenberg geboren. Er war ein frommer Mann. Von seinen drei Söhnen wurde der eine General- Superintendent in Greifswald, der zweite Pastor in Ziethen und der dritte Landrentmeister in Stralsund.

M. Adam Fabricius ward 1628 zu Lindow in der Mark Brandenburg geboren. Obgleich ihn in seinen jüngeren Jahren manches Unangenehme traf, und er auch von der Pest befallen ward, so erhielt er sich doch in späteren Jahren immer ein heiteres Gemüt. Der König von Schweden, Carl Gustav, hörte ihn in Stettin predigen, und auf dessen Empfehlung ward er Hofprediger zu Kiel. Darauf ward er Hofprediger bei dem Reichsadmiral von Wrangel in Stralsund, und 1662 erhielt er die Präpositur in Wolgast, und ward am Sonntage Invokavit vom General-Superintendenten Dr. Battow instituiert. Endlich wurde er 1676 wieder als Pastor bei der St. Marienkirche nach Stralsund berufen, wo er 1682 starb. Sein Name ist daselbst noch in edlen Sprösslingen erhalten.

Gabriel Schulze aus Ebingen war zuerst Subrektor in Stargard, darauf Feldprediger, und ward von der Regierung des Churfürsten von Brandenburg i. J. 1677 zuerst zum Pastorat, nachher vom Churfürsen selbst i. J. 1678 zur Präpositur voziert, und in demselben Jahre am Sonntage Quasimodogeniti vom Präpositus M. Looffen aus Anklam in Auftrag des Vize-General-Superintendenten Dr. Fabricius instituiert. Er starb 25. November 1709.

Doktor Balthasar Henricus von Platen war seinem Vorgänger zwei Jahre substituiert. Er war geboren zu Dornhof bei Schaprode auf Rügen, studierte in Leipzig, Wittenberg und Greifswald, erhielt 1708 die theologische Doktorwürde, und erlebte 1713 das Unglück, dass Wolgast und die Kirche abbrannten. Da unternahm er mit dem hiesigen Kaufmann Vick eine Reise nach Mecklenburg und Hannover, um zum Aufbau der St. Petri Kirche einzusammeln. Beide brachten auch 262 Rthlr. 43 ßl. Kollekten-Gelder zurück. Bald nach der Rückkehr starb 1715 der Präpositus von Platten an der Ruhr. In seinem blühenden Geschlechte zeichnet sich unter mehreren hochverdienten Männern sein Enkel aus, welcher von dem Könige von Schweden Gustav 4. Adolph zum General-Gouverneur von Pommern und Rügen und zur gräflichen Würde erhoben wurde.

Carl Christian Massow, geboren 1686 zu Garz in Pommern, besuchte 1703 die Schule und das Gymnasium zu Stettin, und ging 1707 auf die Universität nach Wittenberg. Er studierte außer Theologie besonders Mathematik. Wie er die Akademie verließ, kam er bei einem Edelmann von der Heide in Schlesien in Kondition, und machte mit seinen Eleven bedeutende Reisen. Darauf ging er nach Magdeburg und 1715 nach Pommern. Hier ward er Feldprediger beim Trautvetter’schen Regimente, und als solcher erhielt er eine Aufforderung, Prediger in Wolgast zu werden; denn der Präpositus Dr. von Platen war gestorben und Mag. Krokisius war in dem belagerten Stralsund eingeschlossen. Er reiste also nach dem, eben so wie seine Vaterstadt, noch gänzlich in Trümmern liegenden Wolgast, wo er einstimmig den 19. Oktober 1716 zum Archidiakonus vom Magistrat voziert wurde. Er musste aber schon in diesem und dem folgenden Jahre mit dem Rats-Deputierten und Kirchen-Provisor, Arnold Müller, eine Reise nach Holstein machen, um zu kolligieren, da Kirche und Kirchengebäude in Asche lagen. In Holstein wollte man keine Kollekte gestatten. Massow reiste also nach Kopenhagen, erhielt Audienz beim Könige Friedrich 4., und auch von diesem vortrefflichen Regenten die Erlaubnis, in Holstein für das abgebrannte Wolgast zu sammeln. Die Reise dieser beiden Männer war ziemlich glücklich; denn ihre ganze Kollekte betrug: 1.371 Rthlr. und 26 ßl.

Wie sie i. J. 1716 in Neubrandenburg milde Beiträge sammelten, trafen sie im Posthause den Russischen General-Major Baron von Staff, denselben, der Wolgast auf eine so empörende Art hatte in Asche legen lassen. Sie wandten sich auch an ihn mit ihrer Bitte. Er erschrak, entfärbte sich, wandte sich schnell um, und reichte ihnen seitwärts endlich einen Gulden mit dem Gepräge Friedrichs I. Dieser Gulden ward hernach in eine der neu gegossenen Kirchenglocken gesetzt, die aber später einen Riss erhielt, und 1730 umgegossen wurde. So ist der Gulden verschwunden.

Der Archidiakonus Massow ward nach dem Ableben des Präpositus Krokisius 1718 von dem hiesigen Magistrat angelegentlich der Königl. Regierung zur Präpositur empfohlen. Diese erhielt er auch, und seine Vokation wurde vom Könige von Dänemark in Nyköping 1718 den 31. August unterschrieben. Redlich verwaltete er 25 Jahre sein Amt, und besorgte mit unermüdetem Eifer den Bau der Kirche. Die letzten Jahre seines Lebens kränkelte er. Noch an seinem Sterbetage, 1744 den 20. November hielt er in der Kirche eine Traupredigt und eine Taufrede, und so starb er mitten in seinem frommen Wirken. Ein ähnliches Ende hatte in neueren Zeiten, den 17. August 1824, der verewigte General-Superintendent Doktor Johann Christoph Ziemssen. Er ward im völligen Prediger-Ornat, mitten in seinem Berufe, dem er fast ein halbes Jahrhundert so treu vorgestanden hatte, durch einen sanften Tod von dannen gerufen.

Massow ward den 26. November Abends in der St. Petri Kirche unter Trauermusik beigesetzt: Der Pastor von Hohendorf, Peetschius, hielt am Sarge eine Parentation. Neben ihm standen die vier jüngsten Prediger der Synode. Zwei Marschälle führten das Leichengefolge.

Doktor Johann Friedrich Frank, geboren zu Schlichte in Mecklenburg-Strelitz den 15. August 1692, studierte in Leipzig, Jena und Wittenberg. Im Jahre 1721 erhielt er den Ruf als Hofprediger Friedrichs I., Königs von Schweden. Das Jahr darauf ward er Pastor der Deutschen Gemeine zu Carlscrona. In Lund erhielt er die theologische Doktorwürde und 1745 ward er Präpositus in Wolgast. In den letzten drei Jahren seines Lebens konnte er des hohen Alters wegen seinen Amtsgeschäften nicht mehr vorstehen, welche daher der Archidiakonus Droysen mit übernahm. Er starb als neunzigjähriger Greis 1782 den 24. April.

Doktor August Johann Kriebel ward den 3. Julius 1735 zu Stettin geboren. Sein Vater war damals Feldprediger bei dem Regimente des Fürsten von Anhalt-Zerbst, und wurde hernach Präpositus in Greifenhagen. Unser Kriebel besuchte das Gymnasium in Stettin und ging 1755 zur Universität nach Halle. Nach vollendeten Studien ward er Hauslehrer bei dem Professor Meier in Greifswald. Er erinnerte sich noch im hohen Alter mit vieler Freude der Tage, welche er daselbst im Kreise junger, hellsehender Männer z. B. des Professors Röhl, Herolds, u. m. a. verlebt hatte. Hierüber so wohl, als auch über manches interessante Ereignis seines Lebens, spricht er sich in seiner Biographie aus, die er mit Offenherzigkeit und Scharfsinn schriftlich aufgesetzt hat, und welche seine Familie als ein liebes Andenken aufbewahrt.

Im Jahre 1764 ward er zum Rektor der Stadtschule in Greifswald erwählt, erhielt von der philosophischen Fakultät daselbst licentiam legendi und arbeitete mit an Dähnerts und Möllers kritischen Nachrichten. Nachdem er vier Jahre das Schulamt rühmlich bekleidet hatte, erhielt er das Vizeplebanat in Gützkow und endlich 1783 die Präpositur in Wolgast. Im Jahre 1811 ward ihm sein Amtsgehilfe, Archidiakonus Stenzler, zum Substituten gesetzt, der bis Michaelis 1820 beide Predigerämter hierselbst allein verwaltete.

Kriebel war ein vorzüglicher Kanzelredner, ein helldenkender Kopf und schritt immer mit dem Zeitalter fort. Bis beinahe an das Ende seines Lebens behielt er seinen frohen Sinn. Er hatte auch ein glückliches Leben gelebt; seine Kinder wurden ehrenvoll versorgt, und ein schöner Kreis von Enkeln und Enkelinnen um gab ihn. Seine würdige Gattin ertrug mit musterhafter Geduld die Mühen, welche das zuletzt wankende, hilfebedürftige Leben ihres Gatten heischten.

Im Jahre 1806 ward ihm, sowie allen Präpositis dieser Provinz, der Titel „Probst“ beigelegt; aber unter Preußischer Hoheit ward dieses Prädikat in „Superintendent“ verändert.

Am Landtage, welchen der König Gustav 4. Adolph zu Greifswald anstellte, ward dem Probst Kriebel am Schlusse dieses Landtages die Predigt über Psalm 5, 13 aufgegeben. Sie ist im Drucke erschienen, und handelt das Thema ab: Was für Gut es ein gerechtes Volk von Gott zu hoffen und zu erwarten hat.

Im Jahre 1817 den 30. Dezember feierte er im Kreise der Seinigen seine goldene Hochzeit und am 6. Januar 1818 sein Amtsjubiläum. An diesem Tage erhielt er von der königlichen Regierung ein Glückwunschschreiben, von der theologischen Fakultät zu Greifswald das theologische Doktor-Diplom, und die ersten Behörden in Wolgast wünschten ihm persönlich Glück.

So mit Würden, hoher Achtung und Liebe bezeichnet, neigte der würdige Greis am 3. Dezember 1818 sein müdes Haupt im 84ten Lebensjahre. Feierlich ward er zur Erde bestattet; ein Paar Marschälle führten das lange Gefolge zu seiner Gruft. Neben ihm ward den 15. April 1824 seine hochverehrte Gattin dem Schoße der Erde übergeben. Ihm folgte in der Superintendentur:

Herr Lorenz Stenzler, der gegenwärtig rege und kräftig sein Amt führt. Er ist den 29. Mai 1775 zu Garz auf Rügen geboren, und hat seine gelehrte Bildung auf dem Gymnasium in Stralsund und darauf auf den Universitäten zu Greifswald und Jena erhalten. Hernach konditionierte er einige Jahre, und so wurde er am 15. Mai 1803 dem würdigen Droysen im Archidiakonat substituiert und vom General-Superintendenten Dr. Schlegel instituiert. Nach Droysens Ableben 1807 bekleidete er dieses Amt allein. Im Jahres, ward er, wie ich schon vorhin bemerkt habe, dem verehrten Dr. Kriebel als Gehilfe und Nachfolger im Pastorat und in der Superintendentur zur Seite gesetzt, und am 29. September vom General-Superintendenten Dr. Ziemssen instituiert. Beim Wechsel des Landesherrn 1815 gewann er unter Preußischer Hoheit als Superintendent gleichsam eine ganz neue Stellung und einen ausgedehnteren Wirkungskreis. Wie Kriebel gestorben und das Gnadenjahr Weihnachten 1849 beendiget war, verwaltete er beide Predigerstellen noch bis Michaelis 1820. Da bezog er die Superintendenten-Wohnung, und am 1. Oktober 1820 ward die Archidiakonats-Wohnung dem instituierten Archidiakonus Heller übergeben.

b) Die zweite Pfarrstelle verwalteten, als betitelte Coadjutores, Diaconi:

1. Andreas Schmidt.
2. Andreas Crenzow vom Jahre 1577 bis 1581.
3. Christian Ringenwald vom Jahre 1581 bis 1538.
4. Mag. Matthäus Ludovici vom Jahre 1586 bis 1606.
5. Israel Tabbert vom Jahre 1606 bis 1642.
6. Mag. Peter Pagenkop vom Jahre 1642 bis 1675.

als betitelte Archidiaconi:

7. David Fabricius vom Jahre 1677 bis 1693.
8. Mag. Joh. Balth. Krokisius vom Jahre 1695 bis 1713.
9. Carl Christian Massow vom Jahre 1716 bis 1718
10. Mag. Christian Berlin vom Jahre 1719 bis 1761.
11. Christoph Balth. Bankamp vom Jahre 1762 bis 1775.
12. Paul Martin Droysen vom Jahre 1776 bis 1807.
13. Lorenz Stenzler vom Jahre 1803 bis 1811.
14. Carl Heller seit 1820,

Bemerkungen.

Andreas Crenzow ward 1581 als Präpositus nach Barth berufen. Israel Tabbert, dessen vorher schon erwähnt ist, war zuerst Diakonus in Wolgast, dann Prediger in Tribsees, von 1608 bis 1612, und darauf wieder Diakonus in Wolgast, wo er hernach Präpositus ward.

Mag. Peter Pagenkop war in Bergen auf Rügen geboren, studierte in Greifswald, Königsberg und Rostock und ward hernach Diakonus in Wolgast. Während des Brandenburgischen Krieges flüchtete er 1675 nach Greifswald, wo er in demselben Jahre am 20. November starb. Er setzte in seinem Testamente, datiert „Wolgast 2. Januar 1675“ ein Kapital von 1.325 Rthlr. aus, von dessen Zinsen Studierende aus seiner Familie unterstützt werden sollten.

David Fabricius ward 1677 vom Magistrate hierselbst erwählt. Vorher war er der dritte Prediger oder Subdiakonus in Wolgast gewesen. Er war nun wieder der erste Nachmittagsprediger, welcher „Archidiakonus“ hieß, indem mehrere seiner Vorgänger die Benennung „Diaconi“ gehabt hatten. Doch früher, schon zu den Zeiten der Fürsten, wie es aus einem alten Amtsbuche vom Jahre 1574 hervorgeht, hatte der zweite Prediger in Wolgast das Prädikat: „Archidiakonus.“ Diese Benennung hatte sich aber verloren, bis nun nach der Erwählung dieses Fabricius zum zweiten Prediger in seiner Vokation auf ausdrückliches Gutachten und bestimmten Befehl (wie es in der Kirchen- Ordnung von 1687 heißt) Friedrich Wilhelms des Großen, Churfürsten von Brandenburg, unter dessen Herrschaft Wolgast damals stand, derselbe wieder Archidiakonus genannt wurde, eine Benennung, welche inskünftige immer der Nachmittagsprediger in Wolgast führen sollte. Gegen dieses 1677 gegebene Gutachten hat man später auch nichts eingewandt.

Mag. Christian Berlin, geboren in Mecklenburg-Strelitz, studierte in Halle, ward darauf Hauslehrer beim General von Dewitz und hernach Archidiakonus in Wolgast. Er machte mit dem hiesigen Bürgermeister Schilling i. J. 1719 für die Stadt und die Kirche eine Kollekten-Reise in Hinterpommern, in der Mark und in Sachsen. Aber sie brachten kaum 100 Rthlr. zusammen, indem sie fast nirgends Erlaubnis zur Kollekte erhielten.

Christoph Balthasar Baukamp, geboren zu Bisdamitz auf Jasmund, besuchte das Gymnasium in Stralsund, hernach die Universitäten zu Rostock und Greifswald, konditionierte einige Jahre, ward darauf Diakonus in Lassan und Amtsgehilfe des berühmten Spalding. Endlich ward er Archidiakonus in Wolgast.

Paul Martin Droysen, geboren zu Netzelkow auf der Insel Usedom, war zuerst Prediger in Voigdehagen bei Stralsund. Darauf ward er am Sonntage misericordias domini 1776 als Archidiakonus in Wolgast eingeführt. Er hatte sich hier vorher durch seine Probepredigt und einige Amtsverrichtungen viele Herzen gewonnen. Man hat einige gedruckte Kasual-Predigten von ihm. Auch hielt er in seinen jüngeren Jahren am 15. Februar 1754 in Greifswald unter Falkmanns Vorsitz eine Rede vom Katheder philologischen Inhalts: de Regina Coeli.

Droysen war ein pünktlicher, häuslicher und gottesfürchtiger Mann. In einem kleinen Gärtchen benutzte er jeden Quadratzoll Erdfläche, war dabei sehr glücklich, und suchte in der Blumenzucht, und auch in kleinen, künstlichen und mechanischen Arbeiten seine Heiterkeit und Erholung. Seine Kinder hatte er lieb, erzog sie musterhaft und sein Segen baute ihnen Häuser. Sein Amt verwaltete er treu und redlich, war ein vorzüglicher Sänger und hatte den Trost, dass seine Predigten immer von einer großen Versammlung angehöret wurden. Er starb den 17. Junius 1807, und ward darauf feierlich unter dem Vortritt von zwei Marschällen in der St. Petri-Kirche beigesetzt.

c. Subdiaconi.
Zu diesen gehörten, vielleicht unter mehreren, folgende:

Magister Jacob Erdmann im Jahr 1596.
Georg Kilian im Jahr 1623.
Georg Kobrovius in Jahr 1637.
Mag. Bernhard Alberti –im Jahr 1649.
David Fabricius im Jahr 1677.

Das Amt der Subdiakonen war häufig mit dem Rektorat verbunden; wenn es davon getrennt war, so hatte der Subdiakonus, z. B. David Fabricius, seine eigene Wohnung, die von der Kirche bestanden ward, und von dieser sowohl, als auch von der Stadt ward er salariert. Einen Beichtstuhl hatte er nicht. Sein Geschäft war, den andern beiden Predigern beizustehen und die Frühpredigt zu halten, so wie auch abwechselnd die Kinderlehre. Noch war er verpflichtet, mit dem Archidiakonus abwechselnd die Geschäfte im Altare an den Sonntagen, aber an den Sonnabenden immer allein zu verrichten. Wegen Mangel an Mitteln ward schon längere Zeit vor dem Brande das Subdiakonat nicht wieder besetzt; indessen ist von der königlichen Regierung festgesetzt:
„dieses Amt wiederherzustellen, wenn es Not tue.“ –

Zur Wolgaster Superintendentur gehörten, seit der vom Könige Gustav 4. Adolph gemachten Einteilung von Neu-Vorpommern und Rügen in 4 Kreise und 8 Probsteien, die Kirchspiele:

Bauer. - Boltenhagen. – Cröslin. – Großen-Bünsow und Rubkow. – Hohendorf und Katzow. – Lassan. – Pinnow und Murchin. – Wolgast. – Wusterhusen und die Kapelle Lossin. – Zarnekow und die vormalige Kapelle zu Steinforth. – Ziethen.

Es wurden also von der Wolgastischen Superintendentur abgenommen die Kirchspiele: Rantzien, Schlatkow vereinigt mit Quilow, und Züssow, welche bei jener Einteilung zur Greifswaldischen Superintendentur geschlagen wurden. Doch ist der Wolgastischen Superintendentur wiederum im Jahre 1826 das Kirchspiel Schlatkow und Quilow beigelegt worden. Die Verwaltung der Pfarre zu Bauer wurde seit dem Tode des Pastors Pyl den Predigern zu Lassan übertragen.

Zum Schlusse will ich hier noch bemerken, dass es in einer Akte des Rats-Archivs bei der Vakanz einer Predigerstelle in Wolgast in Betreff der hierselbst aufwartenden Prediger aus der Synode also lautet:

„Es ist schon lange vor 1745 die Observanz gewesen, dass die Herrn Prediger des Wolgaster Synodi in den Gnadenjahren mit ihren eigenen Pferden und Wagen zur Abwartung des Gottesdienstes nach Wolgast kommen, und weder von der Gemeine, noch von den Witwen geholet werden.“

Wolgast, St. Petri

Wolgast, St. Petri

Wolgast, St. Petri Innenansicht

Wolgast, St. Petri Innenansicht