Volksmärchen - 01. De häister un de willen duben.

Aus: Ut oler Welt. Sagen, Volkslieder und Reime
Autor: Gesammelt von Wilhelm Busch, Erscheinungsjahr: 1910

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime, Plattdeutsch, Sammlung
Bi Fürst Erenst siner tît, ans dat swîn Dirk häite un de käo Barteld, do könne de häister dat beste näist bäon. Do käimen de willen duben na öne hen un säen: „Nawer, will ji nich säo gäot wäsen un üsch*) dat ôk lehren wo ji dat maoket?“

„Jao, säe de häister, worümme dat nich; awerst wat giäwe ji mi?“

„Die bunte kuh, die bunte kuh, die bunte küh!“ säen de willen duben.

Den häîster was dat recht, un häi flog mêe. Ans häi nu de ersten sprikker te hôp elegt harre, do menen de willen duben, säi können dat nu ôk all sülbenst un säen: „Nawer, gaet nu man weer hen, wi willt et nu woll sülbenst fertig maoken.“

De häister läit sik dat nich twäimaol seggen, namm sine bunte käo un flog weg. — Do nu de willen duben awerst sülbenst täo bäon anföngen, do käimen se man jümmer säo wit, ans de häister et säi ewiset harre. Do föngen se an täo schräin*) un räipen: „Die bunte kuh, die bunte kuh, die bunte kuh!“ un mênen, de häister schölle*) de bunte käo weer herut giäwen; awerst de häister was mit der käo wäge un blêw wäge.

Darümme küent de willen duben ôk vandage noch näin orntliket näist bäon un räopet noch jümmer: „Die bunte kuh, die bunte kuh, die bunte kuh!“ bet up düssen dag. Un däi mi düsse geschiente*) verteilt hat, mit däne hebbe ek sülbenst ekört.

*) In allen plattdeutschen Stücken ist sch mit westfälischer Aussprache = s — ch oder s — k zu sprechen. W. B.

Wilhelm Busch, 1860

Wilhelm Busch, 1860