10. Zeiten
1. Am Neujahrstage darf man kein Geld ausgeben; sonst hat man das ganze Jahr hindurch nichts (Gegend von Breklum, Nordfriesland). —
2. Lichtmess muss man fertig sein mit dem Dreschen; dann heißt es:
Dör tosnappt
Un to Bett stappt.
Licht wird dann nicht mehr angezündet; und weil man das Licht „missen“ muss, ist der Tag „Lichtmess“ genannt (Drage in Stapelholm).
3. Lichtmeß is 't heten:
schast dat Fuer utgeten,
de Dör tosnappen
un int Bett stappen
(Klaus Groth, Gesammelte Werke 3, 119 in der Erzählung „Witen Slachters“). —
4. Zu Lichtmess legt man einen Büschel Heu auf den Düngerberg; weht dieser fort, so ist das ein gutes Zeichen; bleibt er liegen, so nehme man ihn wieder mit hinein, da man ihn noch gebrauchen muss (Drage in Stapelholm; Lehe bei Lunden). — 5. Lichtmess helle Luft bringt kein gutes Jahr (Feddringen). — 6. Weht es St. Blasius (3. Febr.), so gibt es im Jahr viel Wind (Drage). — 7. Wat 't Aschermittwoch deit, so de ganze Fastentid hendör steit (Drage). — 8. Fass'lab'nd kamt en bitten Steen in'e Eer (Dithra.). — 9. Fass'lab'nd fallt en bitten Steen in't Water (Hansen, Charakterbilder S. II). — 10. St. Peter sinkt en heeten Steen in't Water (Schütze, Holsteinisches Idiotikon 3, 207). — 11. Friert es Matthiasnacht, so friert es noch 40 Nächte (Dithm.). — 12. Am Ostermorgen tanzt die Sonne; auch ist ein Lamm in der Sonne zu sehen (Dahrenwurth bei Lunden). — 13. Am Osterabend werfen die Mädchen Eierschalen vor die Tür; den Beruf des Mannes, der dann zuerst vorübergeht, wird der Zukünftige haben (Gegend von Husum). — 14. Woher am Ostermorgen der Wind weht, daher weht er sechs Wochen (Bergewöhrden bei Delve). — 15. Wenn es in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai friert, so friert es noch 40 Nächte (Lunden). — 16. Regnet es am Siebenschläfertag (27. Juni), so regnet es sieben Wochen (Dithm.) — 17. Regnet es St. Margareten (13. Juli), so werden die Nüsse taub. Magreth pisst in'e Not (Schütze 3, 81). — 18. Wenns am Margaretentag regnet, so regnet es vier Wochen (Schütze 3, 81). — 19. Am 14. Juli ist Judas Ischariots Geburtstag. Wer an diesem Tage geboren ist, dem wirds nicht gut gehen (Kleinsee bei Bergenhusen in Stapelholm). — 20. Nach Jakobi (25. Juli) muss man nach Osten sehen, ob dort eine Bank (Wolke) sitzt; ist das der Fall, so wird es am andern Tage regnen (Feddringen). — 21. Regnet es „Peter Kett“ (1. August), so regnet es vier Wochen (Dithm). — 22. Egidi (1.Septbr.) geht der Hirsch 'op'n Brunn', d.h. in die Brunst; regnet es dann, so regnet es vier Wochen (Dithm.). — 23. Weiße Weihnachten, grüne Ostern; grüne Weihnachten, weisse Ostern (allgemein). — 24. Alle söben Jahr en Flöhjahr, alle söben Jahr en Rupenjahr, alle söben en Käver- (Seve-)Jahr (Schütze 2, 182).
2. Lichtmess muss man fertig sein mit dem Dreschen; dann heißt es:
Dör tosnappt
Un to Bett stappt.
Licht wird dann nicht mehr angezündet; und weil man das Licht „missen“ muss, ist der Tag „Lichtmess“ genannt (Drage in Stapelholm).
3. Lichtmeß is 't heten:
schast dat Fuer utgeten,
de Dör tosnappen
un int Bett stappen
(Klaus Groth, Gesammelte Werke 3, 119 in der Erzählung „Witen Slachters“). —
4. Zu Lichtmess legt man einen Büschel Heu auf den Düngerberg; weht dieser fort, so ist das ein gutes Zeichen; bleibt er liegen, so nehme man ihn wieder mit hinein, da man ihn noch gebrauchen muss (Drage in Stapelholm; Lehe bei Lunden). — 5. Lichtmess helle Luft bringt kein gutes Jahr (Feddringen). — 6. Weht es St. Blasius (3. Febr.), so gibt es im Jahr viel Wind (Drage). — 7. Wat 't Aschermittwoch deit, so de ganze Fastentid hendör steit (Drage). — 8. Fass'lab'nd kamt en bitten Steen in'e Eer (Dithra.). — 9. Fass'lab'nd fallt en bitten Steen in't Water (Hansen, Charakterbilder S. II). — 10. St. Peter sinkt en heeten Steen in't Water (Schütze, Holsteinisches Idiotikon 3, 207). — 11. Friert es Matthiasnacht, so friert es noch 40 Nächte (Dithm.). — 12. Am Ostermorgen tanzt die Sonne; auch ist ein Lamm in der Sonne zu sehen (Dahrenwurth bei Lunden). — 13. Am Osterabend werfen die Mädchen Eierschalen vor die Tür; den Beruf des Mannes, der dann zuerst vorübergeht, wird der Zukünftige haben (Gegend von Husum). — 14. Woher am Ostermorgen der Wind weht, daher weht er sechs Wochen (Bergewöhrden bei Delve). — 15. Wenn es in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai friert, so friert es noch 40 Nächte (Lunden). — 16. Regnet es am Siebenschläfertag (27. Juni), so regnet es sieben Wochen (Dithm.) — 17. Regnet es St. Margareten (13. Juli), so werden die Nüsse taub. Magreth pisst in'e Not (Schütze 3, 81). — 18. Wenns am Margaretentag regnet, so regnet es vier Wochen (Schütze 3, 81). — 19. Am 14. Juli ist Judas Ischariots Geburtstag. Wer an diesem Tage geboren ist, dem wirds nicht gut gehen (Kleinsee bei Bergenhusen in Stapelholm). — 20. Nach Jakobi (25. Juli) muss man nach Osten sehen, ob dort eine Bank (Wolke) sitzt; ist das der Fall, so wird es am andern Tage regnen (Feddringen). — 21. Regnet es „Peter Kett“ (1. August), so regnet es vier Wochen (Dithm). — 22. Egidi (1.Septbr.) geht der Hirsch 'op'n Brunn', d.h. in die Brunst; regnet es dann, so regnet es vier Wochen (Dithm.). — 23. Weiße Weihnachten, grüne Ostern; grüne Weihnachten, weisse Ostern (allgemein). — 24. Alle söben Jahr en Flöhjahr, alle söben Jahr en Rupenjahr, alle söben en Käver- (Seve-)Jahr (Schütze 2, 182).
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Volksglauben und Volksmeinungen aus Schleswig-Holstein.

011 Bauern bei der Feldarbeit

012 Bauernfamilie auf dem Weg zum Markt ziehend

013 Bürgerstube

014 Hausorgelmusik

016 Tanzfest bei Hofe

035 Hirtenleben

039 Bauernkirmes
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