Statistische Angaben zur Auswanderung aus Mecklenburg 1872

Aus: Bericht ... über die Verhältnisse der ländlichen Arbeiterklassen über Auswanderung und Arbeitermangel in Mecklenburg
Autor: Kommissionsbericht von Graf Bassewitz auf Wesselsdorf, Erscheinungsjahr: 1873
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Landesgeschichte, Wirtschaftsverhältnisse, Arbeiterklasse, Landarbeiter, Sozialgeschichte, Auswanderung, Arbeitskräftemange, Lage der arbeitenden Klasse, Lohn, Einkommen, Lebenshaltungskosten, Besitzverhältnisse
Die meisten Herren haben in ihrer Beantwortung diese Frage aus Mangel an statistischem Material übergangen.
Herr Pogge-Gevezin gibt für die überseeische Auswanderung folgende Zahlen an:

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1865: 4.825, 1866: 4.062, 1867: 4.512, 1868: 4.262,
und fügt hinzu, dass unter den in den Jahren 1867 und 1.868 Ausgewanderten sich an Handwerkern 112 aus dem Domanio, 117 aus der Ritterschaft und 153 aus den Städten befunden hätten, ferner 1.937 Tagelöhner und Dienstboten, wovon 1.174 aus der Ritterschaft.

Graf Schlieffen gibt einen Nachweis über die Auswanderung aus seiner eigenen Begüterung, welche 1867: 704, 1871: 657 Einwohner hatte. Darnach zogen vom Herbst 1862 bis Herbst 1.872 incl. nach Amerika 235 Personen, also durchschnittlich jährlich 21,4 Personen oder etwas über 3 Prozent.

Herr Pogge-Blankenhof berechnet nach dem Staatskalender und anderen offiziellen Nachweisen aus den Geburten und Sterbefällen, die Bevölkerung, die eigentlich vorhanden sein sollte, und schiebt die Differenz, welche zwischen dieser und dem Ergebnis der Volkszählungen besteht, auf die Auswanderung. So findet er eine Auswanderung in den Jahren 1830—1850 von 38.173, 1851—1860 von 53923, wozu dann noch kommen: 1861: 1.014, 1862: 1.651, 1863: 2.619, 1864: 2.906, 1865: 4.825, 1866: 4.062 in Summe: 109.173 Personen.