SOMNII EXPLANATIO. Traumbilder vom Gardasee
In S. VIGILIO mit 9 Tafeln
Autor: Thode, Henry (1857-1920) Kunsthistoriker, Erscheinungsjahr: 1909
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Italien, Gardasee, Schönheit, Renaissance, Natur, Skulpturen, Zitronengarten, Geschichtsschreiber, Venus, Myrthen, Amor, Adonis, Göttin,
Inhaltsverzeichnis
- DES GRAFEN FORTUNATO MARTINENGO LUSTFAHRT
- DIE VILLA DES HUMANISTEN IN S. VIGILI0
- DER DOTTORE AGOSTINO BRENZONE
VORWORT
In dem Kirchlein von S. Vigilio am Gardasee steht die Marmorfigur eines Jünglings. In ein Gewand, das bis zu den Knien reicht, und in einen kurzen Mantel gekleidet, zu seinen Füßen zwei kleine Löwen, bewegt er leicht die schlanke Gestalt, die Rechte auf der Brust, in der Linken ein Schriftband. Daniel, der prophetische Träumer?
Auf dem Zettel in seiner Hand liest man die Worte:
EN SOMNII EXPLANATIO
„SIEH HIER! DES TRAUMES DEUTUNG!“
Welch ein Traum? Ein Traum von S. Vigilio? Von den Wundern des Gardasees? Von der Schönheit Italiens? Von der Renaissance? Von Natur und Menschengeschick? Des Lebens großer Traum? — Und die Deutung?
Suso in Italia bella giace un lago
Appiè deir alpe che serra Lamagna
Sovra Tiralli, ed ha nome Benaco.
Per mille fonti, credo, e più, si bagna,
Tra Garda è Val Camonica, Pennino
Dell acqua che nel detto lago stagna.
Luogo e nel mezzo, là dove ’l Trentino
Pastore, e quel di Brescia, e ’l Veronese
Segnar potria, se fesse quel cammino.
Nördlich im schönen Land Italien liegt ein See,
Benacus nennt man ihn, am Fuß der Alpen,
Die Deutschland sperrend scheiden von Tirol:
In seinem Wasser, das aus tausend Quellen
Sich sammelt, badet der Penninsche Bergzug
Sich zwischen Val Camonica und Garda.
Inmitten ist ein Ort, wo, sich begegnend,
Drei Bischöfe den Segen spenden könnten,
Die von Verona, Brescia und Trient.
[Dante, Inf. XX, 61—69.*)]
*) Diese wie alle folgenden Übersetzungen aus dem Italienischen und Lateinischen ins Deutsche rühren von dem Verfasser dieses Büchleins her.
Der Genius des Gardasees. Nach einem Steindruck von Hans Thoma
In dem Kirchlein von S. Vigilio am Gardasee steht die Marmorfigur eines Jünglings. In ein Gewand, das bis zu den Knien reicht, und in einen kurzen Mantel gekleidet, zu seinen Füßen zwei kleine Löwen, bewegt er leicht die schlanke Gestalt, die Rechte auf der Brust, in der Linken ein Schriftband. Daniel, der prophetische Träumer?
Auf dem Zettel in seiner Hand liest man die Worte:
EN SOMNII EXPLANATIO
„SIEH HIER! DES TRAUMES DEUTUNG!“
Welch ein Traum? Ein Traum von S. Vigilio? Von den Wundern des Gardasees? Von der Schönheit Italiens? Von der Renaissance? Von Natur und Menschengeschick? Des Lebens großer Traum? — Und die Deutung?
Suso in Italia bella giace un lago
Appiè deir alpe che serra Lamagna
Sovra Tiralli, ed ha nome Benaco.
Per mille fonti, credo, e più, si bagna,
Tra Garda è Val Camonica, Pennino
Dell acqua che nel detto lago stagna.
Luogo e nel mezzo, là dove ’l Trentino
Pastore, e quel di Brescia, e ’l Veronese
Segnar potria, se fesse quel cammino.
Nördlich im schönen Land Italien liegt ein See,
Benacus nennt man ihn, am Fuß der Alpen,
Die Deutschland sperrend scheiden von Tirol:
In seinem Wasser, das aus tausend Quellen
Sich sammelt, badet der Penninsche Bergzug
Sich zwischen Val Camonica und Garda.
Inmitten ist ein Ort, wo, sich begegnend,
Drei Bischöfe den Segen spenden könnten,
Die von Verona, Brescia und Trient.
[Dante, Inf. XX, 61—69.*)]
*) Diese wie alle folgenden Übersetzungen aus dem Italienischen und Lateinischen ins Deutsche rühren von dem Verfasser dieses Büchleins her.
Der Genius des Gardasees. Nach einem Steindruck von Hans Thoma