Rostock 1807 - Nahrungsmittel - Trinkwasser
Aus: Bemerkungen aus dem Gebiete der Heilkunde und Anthropologie in Rostock. Bd 1. Medizinische und anthropologische Bemerkungen über Rostock und seine Bewohner
Autor: Nolde, Adolf Friedrich Dr. (1764-1813) Professor der Medizin, Erscheinungsjahr: 1807
Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Themenbereiche
Mecklenburg-Vorpommern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft Gesundheit, Medizin, Homöopathie Hansestadt Rostock
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Hansestadt Rostock, Trinkwasser, Wasserqualität, Kessin, Brunnen, Kochwasser, Bauwasser
Unter den Getränken verdient das Wasser mit Recht den ersten Platz. Wenige trinken es indessen nur bei uns. Es hat dies wohl größtenteils seinen Grund in der Beschaffenheit des hiesigen Wassers. Außer dem, was ich im Vorhergehenden über die nicht seltenen Verunreinigungen des hiesigen Trinkwassers gesagt habe, muss ich jetzt noch der unvollkommenen Art, dasselbe in oftmals nicht hinreichend gereinigten und offen stehenden Tonnen aufzubewahren, gedenken; da man sich aus diesem Grunde wohl nicht wundern darf, wenn es ihm meistens an der empfehlenden Klarheit mangelt. Wer daher nicht ein besonderer Liebhaber vom Wassertrinken ist, wird kein großes Verlangen haben, alle die Unreinlichkeiten zu verschlucken, die es enthält. Der Freund vom Wassertrinken aber lässt sich sein Trinkwasser aus Kessin bringen, oder wählt das von Neuwerder, bisweilen auch das ihm angenehmere weiche Wasser der Stadt aus einem der besseren Brunnen. Dieses ist auch sehr gut zum Kochen, denn die Speisen werden gewöhnlich darin mürbe und gut. Zum Brauen und zur Bereitung des Malzes scheint es sich ebenfalls nicht wenig zu qualifizieren.