Preußische Sprichwörter und Volkstümliche Redensarten

Autor: Frischbier, Hermann (1823-1891) deutscher Pädagoge, Herausgeber und Volkskundler (Biografie), Erscheinungsjahr: 1876
Themenbereiche
Vorwort.

Was im Laufe der letzten zehn Jahre an preußischen Sprichwörtern und volkstümlichen Redensarten aus dem Volksmunde und provinziellen Schriften von den Freunden meiner Sammlungen und mir allmählich zusammengetragen worden ist, das umfasst der vorliegende Band. Derselbe dürfte in Verbindung mit der 1865 unter gleichem Titel und in gleichem Verlage erschienenen ersten Sammlung den sprichwörtlichen Sprachschatz unseres altpreußischen Volkes im Großen und Ganzen erschöpfen; beide Sammlungen werden überdies die wesentliche Grundlage eines später zu veröffentlichenden preußischen Idiotikons bilden helfen, für welches ein reiches Material sich in meinen Händen befindet.

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  1. 0001 bis 0100
Um den einmal feststehenden Charakter der Sammlung zu wahren, mussten die Grundsätze, nach denen ich das neu angesammelte Material sichtete und ordnete, dieselben bleiben, welche ich in den Vorworten zur ersten Sammlung ausgesprochen; nur eine Änderung habe ich — und ich darf hoffen, zu Gunsten beider Sammlungen — getroffen; die Erklärungen solcher Ausdrücke, die eine eingehendere Erläuterung erforderten oder im Texte wiederholt auftreten, sind als Anhang in ein Glossar zusammengefasst worden. Für dasselbe galt Kürze der Darstellung neben erschöpfender Klarlegung des Begriffes als Hauptaufgabe. Bock und Hennig wurden gewissenhaft benutzt; doch wird ein Vergleich dartun, dass die betreffenden Artikel des Glossars selbstständige Bearbeitungen sind. Herr Professor Dr. Oskar Schade hat die Freundlichkeit gehabt, den größten Theil des Glossars einer freundlichen Durchsicht zu unterziehen, wofür ich ihm hiermit noch besonderen Dank ausspreche.

Der verschiedenen Sprichwörtern und Redensarten beigefügte Lokalname bezieht sich auf den Ort der Einsendung und bezeichnet nur in seltenen Fällen den enger begrenzten Bezirk ihres Auftretens.

Die „Masurischen Sprichwörter“ (Nr. 3024—3196) sind, sofern keine andere Quelle angegeben ist, vorzugsweise im Kreise Ortelsburg heimisch und von dem Lehrer Herrn Sakowski in Scheufelsdorf bei Passenheim gesammelt.

Außer dem eben Genannten bleibe ich noch bei einer großen Zahl wohlwollender Förderer meiner Sammlungen in steter Schuld. Es unterstützten mich seit Erscheinen der ersten Sammlung, zum Teil mit recht zahlreichen und wertvollen Beiträgen, die Herren: Dr. F. A. Brandstäter, Professor in Danzig; Dr. G. Büchmann in Berlin, Herausgeber der „Geflügelten Worte“; Emeritus, Lehrer in Conitz; Fabricius, Pfarrer in Barnhof im Gr. Werder (durch Herrn Appel.-Ger. -Rat Passarge); H. Freytag, Lehrer in Mewe; Gall, Lehrer in Jerrentowitz bei Briesen in Westpreußen; Robert Hein aus Danzig, Privatgelehrter in Berlin; Heinrich, Rektor in Tiegenhof, jetzt erster Lehrer an der höhern Töchterschule in Königsberg; Hilberger, Kantor in Dönhoffstädt; Jasch, Lehrer in Wittenberg im Kr. Pr.-Eylau (das betreffende Manuskript erhielt ich durch die Güte des Hrn. Dr. E. Reicke in Königsberg); Kalepky, Lehrer in Wehlau; Ernst Lau aus Königsberg in Telok Betong auf der Insel; Sumatra; C. A. Laudien, Regierungs Sekretär in Königsberg; Otto Lewald, Rechtsanwalt in Berlin; K. Meier, Lehrer auf den Hufen bei Königsberg; Milke, Lehrer in Mockrau bei Graudenz; Fr. Münch, Buchbindergehilfe in Königsberg; K. Nagel, Rendant der Stadt-Hauptkasse in Königsberg; Louis Passarge, Appellations-Gerichtsrat in Insterburg; Reiter, Lehrer in Friedland; Dr. R. Reuseh, Tribunalsrat in Königsberg; Ed. Rohr, Kantor und Lehrer in Korkehnen im Kr. Fischhausen: Schimmelpfennig, Lehrer in Alt-Pillau, jetzt in Fischhausen; Dr. Schottmüller, Gymnasial Direktor in Bartenstein, jetzt in Berlin; Dr. Stadie, Pfarrer und Schulinspektor in Graudenz; Wilh. Tiedtke, Lehrer in Sensburg. — Herrn Oberlehrer Dr. Krosta hier habe ich noch besten Dank zu sagen für die freundliche Beihilfe bei der Korrektur der masurisch-polnischen Sprichwörter.

Die wohlwollende Aufnahme, welche die erste Sammlung bei der Kritik gefunden, hat mich in hohem Grade erfreut, und für meine unverdrossene Arbeit reichlich belohnt fühle ich mich durch die freundliche Beachtung, welche derselben von den Bearbeitern des Grimmischen Wörterbuches , dem Herausgeber des Deutschen Sprichwörter -Lexikons und andern geschenkt worden ist. Wenn ich nicht allen, oft sehr berechtigten Forderungen und beachtenswerten Fingerzeigen der Kritik bei dieser neuen Sammlung folgen konnte, so lag das eben in dem Umstände, dass dieselbe als Fortsetzung und Abschluss der ersten Sammlung, wie oben sehe angedeutet, deren Charakter festhalten musste.

Den eigentümlichen Sch-Laut in manchen provinziellen Wörtern (Nr. 64 u. ferner), der dem französischen gleich klingt, habe ich mit s?h bezeichnet; die sonstige Akzentuierungen dürften allgemein verständlich sein.

Zu erwähnen habe ich noch, dass ein Teil der letzten Hälfte dieser Sammlung sich bereits in Wander Sprichwörter-Lexikon gedruckt vorfindet. Die betreffende Sprichwörter etc. sind von mir an Wander eingesandt ich war somit berechtigt, sie als mein Eigentum zurück zunehmen und glaubte der Mühwaltung überhoben zu sein, in jedem Falle Wander zu zitieren.

Indem ich meine so oft und stets mit Erfolg ausgesprochene Bitte um gütige Einsendung von weiteren Beiträgen zu meinen Sammlungen (Idiotikon, Volksliede Volksrätsel, Volks-Naturkunde) hiermit wiederhol schließe ich mit dem Wunsche, dass auch das vorliegende Werk, gleich seinen Vorgängern, sich ein freundlichen und wohlwollenden Aufnahme zu erfreue haben möge.

Königsberg, 17. August 1876.

H. F.

046. Bauernkirmes. Aquarell (Kopie von Peter II Bruegel nach Peter Bruegel dem Alten?). Wien, Albertina 78

046. Bauernkirmes. Aquarell (Kopie von Peter II Bruegel nach Peter Bruegel dem Alten?). Wien, Albertina 78

047. Kirmes. Kupferstich nach Bruegel von Peter van der Heyden

047. Kirmes. Kupferstich nach Bruegel von Peter van der Heyden

048. Dorfkirmes. Gemälde von Bruegel. Zwischen 1566 und 1569. Wien, ehemaliges Hofmuseum

048. Dorfkirmes. Gemälde von Bruegel. Zwischen 1566 und 1569. Wien, ehemaliges Hofmuseum

049. Bauernhochzeit. Gemälde von Bruegel. Zwischen 1566 und 1569. Wien, ehemaliges Hofmuseum

049. Bauernhochzeit. Gemälde von Bruegel. Zwischen 1566 und 1569. Wien, ehemaliges Hofmuseum

050. Tanzender Bauer. Gemäldeskizze von Bruegel. Sammlung Yalkenhurg, Haag 83

050. Tanzender Bauer. Gemäldeskizze von Bruegel. Sammlung Yalkenhurg, Haag 83

051. Bauernszene. Gemälde von Lukas van Valkenborch. Wien, ehemaliges Hofmuseum

051. Bauernszene. Gemälde von Lukas van Valkenborch. Wien, ehemaliges Hofmuseum

052. Marktszene. Gemälde von Joachim Bueckelaer. Wien, ehemaliges Hofmuseum

052. Marktszene. Gemälde von Joachim Bueckelaer. Wien, ehemaliges Hofmuseum

059. Der Vogeldieb. Gemälde von Bruegel. 1564. Wien, ehemaliges Hofmuseum

059. Der Vogeldieb. Gemälde von Bruegel. 1564. Wien, ehemaliges Hofmuseum

019. Das Ferkel muss in den Kofen. Kupferstich nach Bruegel von J. Wierix. 1568

019. Das Ferkel muss in den Kofen. Kupferstich nach Bruegel von J. Wierix. 1568

020. Küchenszene. Federzeichnung mit Tusche von Bruegel nach einer Vorlage von Hieronymus Bosch. Wien, Albertina

020. Küchenszene. Federzeichnung mit Tusche von Bruegel nach einer Vorlage von Hieronymus Bosch. Wien, Albertina

018. Jeder sucht seinen Profit. Kupferstich nach Bruegel von Peter van der Heyden

018. Jeder sucht seinen Profit. Kupferstich nach Bruegel von Peter van der Heyden