Neues vom "Verkehrsbüro Mecklenburgische Schweiz" zu Teterow

Der Verkehrverein „mecklenburgische Schweiz“ zu Teterow darf wieder auf neue Erfolge zurückblicken
Autor: Redaktion Ostmecklenburgische Heimat, Erscheinungsjahr: 1928
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Mecklenburgische Schweiz, Tourismus, Fremdenverkehr, Heimat
Aus: Ostmecklenburgische Heimat. Halbmonatszeitschrift der „Teterower Nachrichten“ für ostmecklenburgische Heimatwerte und Landeskunde. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Studienrat Dr. Gerhard Böhmer. — Druck und Verlag von Hermann Decker, Teterow, Malchiner Straße 15. — Erscheinungsort Teterow. (Mecklenburgische Schweiz) 1. Jahrgang. 1928. [im Bestand des Stadtarchivs der Stadt Teterow]

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Eine Heimatzeitschrift „Ostmecklenburgische Heimat“ gab der Verlag Hermann Decker, Inhaber Ernst Vick, in den Jahren 1928 bis 1945 regelmäßig heraus. Die Auflage betrug 3000, später 4000 Exemplare.(Aus: Kurt Bernhard, Die Zeitungs- und Zeitschriften –Verlage in Mecklenburg, 1982/83) F. Herholz

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Der Verkehrsverein „mecklenburgische Schweiz“ zu Teterow darf wieder auf neue Erfolge zurückblicken. Die während des Winters von den Vorstandsmitgliedern gemachten Anregungen und Pläne sind zum überwiegenden Teil verwirklicht worden. Es gilt ja nicht nur, einen Teil des nach dem schönen Mecklenburg kommenden Fremdenstromes auch nach Teterow zu ziehen. Das bleibt häufig eine unerfreuliche Arbeit, die gemacht werden musste, damit das Teterower Wirtschaftsleben auch an dieser Gewinnquelle Anteil habe. Wichtiger jedoch ist manche andere Arbeit, deren Nutzwert dem Einheimischen direkt zugute kommen soll. Alle diese Pläne laufen darauf hinaus, die Bedeutung der Stadt zu heben und ihre Entwicklung in den von der Natur vorgeschriebenen Bahnen zu fördern. Daran ist ein jeder unmittelbar interessiert. Der Erfolg wird erst später offenbar. Dann aber wird mancher, der jetzt noch abseits steht, staunen, dass solche Leistung mit den wahrhaft bescheidenen Mitteln möglich war. Das beste und billigste Werbemittel für uns ist die günstige Lage der Stadt und der vorzüglich-gute Ruf ihrer Landschaft, der doch schon den Erfolg brachte, dass nun auch die Rostocker auf Sonntagsrückfahrkarten zu uns kommen können. Durch die großen Gesellschaftsfahrten, die von Rostock nach Teterow fast allsonntäglich stattfanden, sah sich wohl die Reichsbahn zu diesem Schritte veranlasst. Bald werden sicher, außer den bisherigen andere Orte folgen.

Blicken wir auf die letzten Monate zurück, so wollen wir von den Besuchern der „Mecklenburgischen Schweiz“ besonders die Gärtner und Gartenbaufachleute, den Sonderzug mit fast 1.000 Eisenbahnern und den Rostocker Musikverein von 1865 erwähnen. Es würde zu weit führen, alle übrigen Schulen und Vereine einzeln aufzuzählen. Das eigentliche Ziel für den Musikverein war unser Gralsberg. Es war ein unvergessliches Erlebnis, als hier an der geweihten Stelle’ - so etwa berichtete der Rostocker Anzeiger darüber: „Der Männerchor des Musikvereins zusammentrat und mit vaterländischen Liedern und einer markigen Rede das Gedächtnis unserer Gefallenen in ergreifender Weise ehrte. Dann wurde die Plattform bestiegen, und ein jeder war überrascht von der überwältigenden Fernsicht. Hier im Mittelpunkt der Mecklenburgischen Schweiz ist ja eine unnachahmliche Möglichkeit gegeben, die schöne Heimat zu seinen Füßen ausgebreitet zu sehen.“ Eine solche Heldenehrung, wahrlich, sie wäre nicht erfolgt, wenn nicht das schönste Denkmal an der schönsten Stelle Mecklenburgs errichtet worden wäre. Ja, und so soll uns auch fernerhin das Wort leiten: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!“

Am 15. April tagte die Vollversammlung des Verkehrsvereins, aus der ein neuer Vorstand gewählt wurde. Das Thema dieses Abends umfasste vornehmlich die wünschenswerten Postautolinien. Am 1. Mai wurde das „Verkehrsbüro Mecklenburgische Schweiz“ im Rathaus zu Teterow eröffnet. Wenn auch diese Einrichtung noch als eine vorläufige zu betrachten ist, so hat sie doch schon manchen Nutzen gestiftet. Es dürfte selbst für den Einheimischen von Interesse sein, die dort ausgehängte Spezialkarte der „Mecklenburgischen Schweiz“ zu studieren. Für den nächsten Sommer soll wahrscheinlich in diesem Raume eine heimatliche Bilder- und Kunstwerteausstellung eingerichtet werden, wenn der Verein allseitig die nötige Unterstützung finden wird.

Wir brechen unsern Bericht hier ab, indem wir erneut und eindringlich darauf hinweisen, dass der Verkehrsverein die Interessen der gesamten Einwohnerschaft vertritt. Darum arbeitet für sich, wer sein Mitglied wird. (Fortsetzung folgt später.)

Teterow - vom Kurhaus gesehen

Teterow - vom Kurhaus gesehen

Pilze satt, reiche Ausbeute in Mecklenburgs Wäldern. (Okt. 2013)

Pilze satt, reiche Ausbeute in Mecklenburgs Wäldern. (Okt. 2013)

Sonnenuntergang in der Mecklenburgischen Schweiz. (Februar 2014)

Sonnenuntergang in der Mecklenburgischen Schweiz. (Februar 2014)