Ungerechter Argwohn

Ungerechter Argwohn. Aus dem Theater Porte Saint Martin, dessen Vorstellungen nie vor Mitternacht enden, begab sich jüngst ein junger Mann spät in der Nacht in seine Wohnung im Quartier Latin, als er in einem Gässchen plötzlich einen Verzweiflungsschrei hörte: „Töte ihn nicht, töte ihn nicht!“ rief eine weibliche Stimme in einem Erdgeschosszimmer. — „Er muss sterben!“ schrie darauf ein Mann wild und entschlossen, „er muss sterben, ich ertrag' dies nicht länger!“ Der junge Mann trat, sobald er dies hörte, an das Fenster, und klopfte an den Laden. — „Wohlan,“ rief wieder die Frau, „jag' ihn zur Tür hinaus, nur töte ihn nicht!“ In diesem Augenblicke gibt der Fensterladen den Anstrengungen des jungen Mannes, der Ohrenzeuge dieser Szene war, nach, das Fenster ging auf, und heraus flog — ein Hund, dem jungen Manne gerade auf die Brust. Das arme Tier war eine kleine Dogge, hatte den Krampf an den Hinterbeinen, eine Haarschnur durch den Hals und ein Pflaster auf dem Genicke.