Treffende Antworten

Treffende Antworten. Der Vezier Malek bekam den griechischen Kaiser gefangen und fragte ihn: „was er für eine Begegnung von seinem Überwinder erwarte?“ Der Kaiser antwortete: „Wenn Du als König Krieg führest, so schicke mich wieder zurück; führst Du ihn als Kaufmann, so verkaufe mich; führst Du ihn aber als Fleischer, so bringe mich ums Leben.“ — Der Türke sandte ihn ohne Ranzion zurück.

— Der Chef eines Kollegiums wurde gefragt, aus wie viel Mitgliedern solches bestehe? „Aus mehreren als nötig sind, und aus wenigern, als ich bedarf,“ war die Antwort.


— Einen gerade ohne Anstellung lebenden Schulkandidaten redete ein jüngerer, aber glücklicherer College in einer Gesellschaft mit den Worten an: „Ich bedauere Sie sehr, denn Sie sind jetzt nicht nur Heimatlos, sondern auch herrenlos, dienstlos und folglich brotlos!“ —Der Angeredete erwiderte sehr lakonisch: „Doch aber nicht geistlos, und folglich auch nicht trostlos, wie Sie es in solchen Verhältnissen sein würden.“


Treffende Antworten. Lucie Cooper wird vor Gericht geladen. Als nun einer der Beisitzer eine unhöfliche Frage an sie tat, auf die sie nicht schicklich und gehörig antworten konnte und wollte, sagte sie: „Mein Herr, das, womit Sie Ihr Glück machten, hat mir den Untergang bereitet, — Unverschämtheit.“

— Ein Engländer, der bei einem deutschen Grafen zu Gaste war, warf von ungefähr ein Glas um. Der Graf fragte ihn, ob das in England so Sitte sei. Gefasst erwiderte der Engländer: „Das eben nicht, aber wenn es geschieht, fragt wenigstens Niemand danach.“

— Ein etwas zu sehr für sich eingenommener Bankier, der es liebte, wenn man ihm in feierlicher schwarzer Kleidung seine Aufwartung machte, erhielt von einem Studenten einen Besuch. Nachdem ihr Geschäft abgemacht war, besah der Bankier Letzteren genau und sagte: „Schau, schau, haben's da wohl weite, lichte Hosen an?“ — Student. „Ja! 's sind Pantalons.“ — Banquier. „Sie sind wohl jetzt so Mode?“ — Student. „Ja!“ — Banquier. „Aber zu honetten Leuten geht man halt wohl nitdarin.“ — Student. „Nein!“

— Ein Schauspieldichter sprach viel in einer Gesellschaft von seinen theatralischen Arbeiten, und äußerte seine Verwunderung gegen einen Anwesenden, dass dieser keinen Titel von seinen Stücken kannte. — „Sie gehen also wohl nie ins Schauspielhaus?“ fragte der Dichter mit einem Tone der Verachtung. — „Nie in die erste Vorstellung,“ versetzte der Gefragte, „aber ich versäume kein Stück, wenn es öfters aufgeführt wird.“

— „Schon lange sehe ich den Arzt X. nicht, ist er vielleicht krank, oder gar tot?“ fragte der Eine. Der Andere antwortete recht passend mit den Worten aus Schillers Jungfrau: „Er lebt in Fülle der Gesundheit, und Euch allen zum Verderben.“

— Die Katze einer Schauspielerin hatte den Canarienvogel der Fürstin von ** gefressen. Die Fürstin darüber sehr erboßt, schrieb der Schauspielerin einen sehr unhöflichen Brief und unterschrieb sich Caroline, Fürstin von **. Die Schauspielerin antwortete eben so unhöflich und unterzeichnete: „Für heute Elisabeth, Königin von England.“

— Eine schöne Lyonerin, Frau Bobu, hatte den Maire der Stadt beleidigt. Auf einem Maskenballe erkannte er sie und redete sie spöttisch an: „Wie befinden Sie sich, Frau Ba-be-bi-bo-bu?“ Sie antwortete: „Sehr wohl, Herr Ca-ce-ci-co-cu.“ Und die beißende Anspielung der beiden letzten Silbcn war treffend.


Treffende Antworten. Als Jemand gefragt wurde, wie alt er sei, antwortete er: „ich bin gesund;“ auf die Frage: wie reich er sei? versetzte er: „ich habe keine Schulden.“

— Bei einem öffentlichen Examen wurde ein Mediziner gefragt: „Wenn Jemand durch irgend eine Explosion in die Luft geschleudert wird, was ist dabei zu tun?“ — „Ich würde ruhig abwarten, bis er wieder zur Erde käme, und ihn dann untersuchen,“ war die einfache Antwort.

— „Welche Muskeln würden sich bewegen, wenn ich Ihnen jetzt einen Stoß ins Kreuz gebe?“ — „Iedenfalls die Muskeln meines rechten Armes; denn ich würde keinen Augenblick anstehen, Ihnen eine Ohrfeige dagegen zu geben,“ war ebenfalls die einfache Antwort.

— In einem juridischen Rigorosum fragte der Dekan den Kandidaten: „Was würden Sie tun, wenn Sie Ihr Oheim zum Erben einsetzte, und Passiva die Aktiva überstiegen?“ —Gelassen versetzte der Befragte: „Für eine solche Erbschaft würde ich mich bedanken.“