Ankündigungen

Ankündigungen. Zu vermieten. Ein Commissionair empfahl ein zu verkaufendes Haus unter Anderem auch damit: „Die erste Etage enthält sieben durcheinander laufende Zimmer, und hat das Haus den ganzen Tag die Mittagssonne.“

— Es sind zwei helle Zimmer zu vermieten, Auskunft in Nro. 6 im dritten Stock, und in Abwesenheit desselben im Schuhmachergewölbe.


— In dieses Haus ist ein Zimmer für zwei löthige Mannspersonen zu verlassen.

— Hier sind vier gemahlene Zimmer zu verlassen.

— Ein Hausherr hatte mehrere Ställe an Herren zu vermieten, die Reitpferde hielten, und kündigte selbe an:
„Hier in diesem Hause sind Stallungen für einzelne Herren zu vermieten, und sogleich zu beziehen.“

— An einem Gewölbe war ein Zettel angeklebt, worauf geschrieben stand:
„Dieses Gewölb ist täglich zu verlassen und mit oder ohne Auslagkasten zu beziehen.“

— Der Inhaber eines Sargmagazins, in einer der Straßen Londons, hatte in seinem Hause Zimmer zu vermieten. Er befestigte den Mietszettel an einen der ausgestellten Särge, und man las darauf: „Wohnungen für einzelne Herren.“


Ankündigungen. Zu vermieten. Auf der Landstraße ist ein luftiges Zimmer für einen Herrn von achtzehn Fuß Länge und dreizehn Fuß Breite wann immer zu beziehen.

— „Schöne Stallung ist zu vermieten, K...straße, zwei Treppen hoch.“ — „Unter den Linden Nr. — ist eine Wohnung zu vermieten, Nachmittags von 3 bis 5 Uhr.“

— Auf dem Glacis einer Provinzialstadt sah man an einem Baum einen Zettel kleben, worauf geschrieben stand: „In diesem Hause ist eine Wohnung zu vermieten.“


Ankündigungen. Zu verkaufen. Ein Herr Trotti kündigte in Pesth seinen Haarbalsam folgendermaßen an: „I binne citissime hieher gekommen mit dem Vetturiuo, die Kahlen Köpfe de tutti nomini della città con mio balsamo mit Naren zu bedecken. Eine Esslöffel eingerieben in tutti tetti: 6.000 Naren wacksen in due minuti. E vero! der Flaschel kostet ackzehn Kroschen. Kaufen schwind oder ick reisen schnell ab.

— Ein großes Handlungshaus ermahnt das verehrliche Publikum, die Güterloose bei demselben schleunigst an sich zu bringen, weil sie später leicht wohlfeiler werden könnten.

— Ein armer Teufel, dem durch seine Gläubiger die Hände gebunden sind, sucht unter der Hand sein Haus aus freier Hand zu verkaufen.

— Ein Berliner Pfefferküchler bot zum letzten Weihnachtmarkt den vorübergehenden jungen Damen seine Rosinenmänner mit folgenden Verschen an:
      „Hieher, mein liebes Mamsellchen,
      Wenden Sie ein'n Sechser d'ran,
      So kriegen Sie, was Sie suchen,
      Den allersüßesten Mann!
      Der wird sich treu beweisen
      In seinem Lebenslauf,
      Und haben Sie ihn satt, so speisen
      Sie ihn vor Liebe auf!“

Eben so poetisch ist folgende Weihnachtsgeschenk-Anzeige, die jüngst in einem norddeutschen Blatte stand:
      „Lass Neider neiden, Hasser hassen,
      Wenn wir nur schöne Elbinger Süßmilchkäse und frische lithauer
      Butter können kommen lassen.“

— Jemand wünscht einen Käufer für einen Ochsen, der seines Gleichen sucht.

— Ein sehr schönes Landhaus, welches bloß veräußert wird, weil man keine Gründe dazu findet, ist aus freier Hand zu verkaufen.


Ankündigungen. Zu verkaufen. In der Bockgasse Nr. 37 im ersten Stocke, sind noch nicht erfundene Patent-Regenschirme zum Gebrauch bei schönem und schlechtem Wetter zu haben.

— Unterzeichneter besitzt ein bewährtes Mittel gegen die ungebetenen Gäste, die Ratten und Mäuse. Dieses von vielen Ärzten approbierte Mittel ist sowohl Menschen als Tieren unschädlich.

— Ein superbes Haus von vier Stockwerken ist zu verkaufen. Es sind zwar erst die Fundamente fertig, aber der Eigentümer muss es weggeben, um die Arbeiter zu bezahlen.

— Aus Mangel an Raum ist eine Busennadel zu verkaufen.

— In den Dresdner Blättern machte die dortige Tischler-Innung bekannt: „Sie habe ein Magazin von Särgen errichtet, und bitte um geneigten Zuspruch.“

— Ein in allen Instanzen gewonnener Prozess ist gegen Erlag der halben Gerichtsspesen mit allen Rechten zu cediren.

— Ein Flügel, welcher spricht. Das Leipziger Tageblatt enthält folgende Anzeige: „Ein großer starker Flügel, 6 1/2 Oktaven, fast neu, steht billig zu verkaufen. Zu sprechen von 1 — 3 Uhr: Holzgasse Nr. 4.“

— Lebenbig gerupfte Bauernfedern werden zu verkaufen gesucht.

— Zu verkaufen sind ein Affe, ein Papagei, zwei Jagdhunde und eine Katze. Diese Tiere gehören einer Dame, welche sich jetzt verheiraten will, dieselben also nicht mehr braucht.

— Im erloschenen Königreich Westphalen hatte ein Viktualienhändler folgende Inschrift über seine Haustür setzen lassen: „Beste, bei Holz geräucherte, königlich westphälische Schinken.“

— In F. machte kürzlich ein Lichtzieher, der sich gewöhnlich Licht-erzieher unterschreibt, bekannt, er verkaufe nun keine russischen Lichter mehr, sondern verfertige ganz eigene, „von dem Fette der hiesigen Schlächter.“