Ihr Name ist Legion.

Zwölf Jahre unter Berufsverbrechern in der Sowjetunion
Autor: Maximilien De Santerre, Erscheinungsjahr: 1962

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Enthaltene Themen: Polarnacht, Schneesturm, Tschekisten, Stacheldraht, Wachhunde, Dawai, Gespenst des Todes, Kommunismus,Legionen von Teufeln, Sowjet-Union, Ploeschti, Ölquellen, Srmenier, Rumänien, Einzelhaft, Butyrki, Pugatschjow, Turm, Turmbau zu Babel, Kalmücken, Gericht, SMERSCH, Instruktionsstunde, Dämonen, russische Revolution, Verbrecherwelt, Blatnoi, Muschik, Faustschläge, Alexander Dumas, brüllendes Gelächter, Beratung, Fieberträume, Lederstiefel, Leichenschmaus, Fraier, Blutsauger, Päderast, Karzer, SAKON, Sakonniki, Brotlaibe, Maulaffen, Machorka, Gorki, Komjaken, Rasierklingen, Muschiki, Kadeiloskop, Quarantäne, Sklavenmarkt, Buschlat, Palisadenzaun, Parascha, Arbeitsverweigerer, Boris Jakowlew,
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Es gibt hier einen Erlebnisbericht aus eigener Anschauung eines Überlebenden des sowjetischen GULAG-Systems, der nur durch Zufall entkommen konnte.

Der Begriff "Berufsverbrecher" bezieht sich dabei sowohl auf die Personen, die im GULAG einsaßen und auch auf solche Personen, die zu zehntausenden Unschuldige zu "Straflager" verurteilten.
Im Buch wird sehr deutlich geschildert, wie WERTLOS jedes einzelne Leben in diesen Straflagern war!

Aus dem Buch ergibt sich, dass die Heimat von Herrn de Santerre, Frankreich, ihn nicht zurückhaben wollte, oder das die Bürokratie in Frankreich einfach zu langsam gearbeitet hat. Durch die aktive Hilfe eines Mitgefangenen, der vor ihm in die Bundesrepublik ausreisen konnte, wurde Herr de Santerre dann in die Bundesrepublik Deutschland entlassen.
Auf diese Weise sind wir in den Besitz eines wichtigen Stückes Zeitgeschichte gekommen, das nicht verloren gehen soll.

Es gibt nur wenige Berichte dieser Art. Ein weiterer Berich stammt von Iwan Solonewitsch "Im Feuerofen" (zwei Bände, die 1982 vom "Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur" nachgedruckt wurden. ISBN: 3-922314-20-1 und ISBN: 3-922314-46-5.)
Der Bericht von Herrn Solonewitsch stammt also aus einer anderen Periode des Sowjetreiches, nämlich der Zeit nach dem ersten Weltkrieg.

An das Buch von Solschenizyn über den GULAG soll an dieser Stelle auch erinnert werden.

Wie kam Herr de Santerre in die russischen Lager? Als Halbrusse und Halbfranzose wuchs er in Frankreich auf und Weltkrieg den deutschen Einmarsch.
Als Halbrusse war er über die Gräuel in der Sowjetunion informiert und war bereits vor dem Hitlerschen Einmarsch mit "Hass gegen das Sowjetsystem" imprägniert. Insofern ist er auf die Hitlersche Propaganda reingefallen und ist Angehöriger der Wehrmacht geworden.
Allerdings durfte er dann nicht im Osten kämpfen, sondern wurde in Frankreich gegen die Amerikaner eingesetzt. Es gelang ihm, weder von den Amerikanern noch von den Freischärlern gefangen genommen zu werden.
In Paris traf er dann einen anderen russischen Migranten, der ihn überredete in Paris in einer russischen Uniform zu leben.
Das hatte noch vor dem Ende der Kampfhandlungen in Europa ziemlich große Vorteile; wurde aber mit dem Ausbau der tatsächlichen sowjetischen Präsenz in Paris zunehmend gefährlicher. Beide Seiten; also weder Herr de Santerre (bzw. seine Kumpane) noch die echten Sowjetsoldaten, hatten irgendwelche Hemmungen, auf die Repräsentanten der anderen Seite sofort das Feuer zu eröffnen!

Herr de Santerre wurde dann mit "Trick 17" gefasst und in die Sowjetunion transportiert.
Das er dem GULAG entkommen ist, ist einer der seltenen "Zufälle der Geschichte". Wir würden andernfalls seine Geschichte nicht kennen.

Moskau Roter Platz, 1921

Moskau Roter Platz, 1921

Propaganda-Plakat 1919

Propaganda-Plakat 1919