Heinrich II., der Löwe, Fürst von Mecklenburg (1266-1329). Biographie

Heinrich II., der Löwe, Fürst von Mecklenburg, Heinrich’s I. Sohn, ist nach 1266 geboren und folgte seinem am 2. Januar 1302 gestorbenen Vater in der Regierung, die er tatsächlich während dessen Abwesenheit in der Gefangenschaft schon geführt hatte. Ein kriegerischer und tapferer Fürst, war seine Regierung eine Reihe von meist ruhmvollen, wenn auch nicht immer erfolgreichen Kämpfen.

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So misslangen ihm seine Pläne auf das Werle’sche Land im Kampfe gegen die Werle’schen Vatermörder 1291. Dagegen überließ ihm sein Schwiegervater, Markgraf Albrecht von Brandenburg, nach dem Tode seiner Söhne 1298 oder 1299 das Land Stargard durch einen Scheinkauf, in dessen Besitz er nach dem Tode des Markgrafen († 1300) durch den Wittmannsdorfer Vertrag vom Jahre 1304 gelangte.

1299 bekämpfte er mit dem Markgrafen den Fürsten Nicolaus, das Kind, von Rostock, welcher sein Land 1300 in den Lehnsschutz des Königs Erich von Dänemark stellte. Heinrich II. und seine Werle’schen Vettern unterlagen im Kampf gegen Erich, der sich 1301 selbst in den Besitz der Herrschaft Rostock setzte. 1304 zog Heinrich II. mit dem Markgrafen dem Könige Wenzel von Böhmen zu Hilfe, der vom Kaiser Albrecht I. sich bedroht sah; der Zug blieb ohne Erfolg, doch erwarb Heinrich II. auf ihm den Beinamen des Löwen.

Heimgekehrt wurde Heinrich II. in eine Reihe von Kämpfen mit den wendischen Hansestädten verwickelt, zunächst mit Wismar, welches sich 1310 weigerte, die Hochzeit seiner Tochter Mechthild mit dem Herzog Otto von Lüneburg in seinen Mauern vollziehen zu lassen. Wismar unterwarf sich 1311 und nun wandte sich Heinrich II., im Auftrage Königs Erich, gegen Rostock, welche Stadt nach tapferer Gegenwehr am 15. Dezember 1312 sich unterwarf.

Als Heinrich II. 1313 einen Pilgerzug nach Roccamadonna machte, erhob sich Rostock wieder, wurde aber am 12. Januar 1314 von ihm, der schnell zurückgekehrt, plötzlich überrumpelt. 1315 kämpfte Heinrich II. gegen die Stadt Stralsund, die sich wider ihren Lehnsherrn Wizlaw von Rügen empört hatte, und zugleich gegen den Markgrafen Woldemar, welcher in das Land Stargard eingefallen war.

Die Belagerung Stralsunds musste Heinrich II. im Juli 1316 aufgeben, über den Markgrafen erfocht er aber einen glänzenden Sieg bei Gransee, welcher mit dem Templiner Frieden vom 25. November 1317 die Zurückgabe des Landes Stargard an Heinrich II. zur Folge hatte. 1319 kämpfte dieser mit dem Grafen Gerhard von Holstein gegen die Ditmarsen, welche den fürstlichen Herren eine völlige Niederlage beibrachten, der Heinrich II. nur mit Mühe entrann. Jedoch eilte er sofort wieder zu neuem Kampfe an die Grenzen der Mark, welche durch Woldemars Tod 14. August 1319 herrenlos geworden war. Die Priegnitz und die Uckermark huldigten ihm, jedoch musste er aufs Neue gegen Rostock ziehen, dessen Lehnsherr König Erich am 13. November 1319 gestorben war.

Mit dessen Nachfolger Christian schloss er am 21. Mai 1323 Frieden, durch den er die Herrschaften Rostock, Gnoien und Schwaan zu erblichen Lehen erhielt. Dann eilte er gegen den neuen Markgrafen Ludwig, konnte aber seine märkischen Eroberungen nicht behaupten und schloss am 24. Mai 1325 den Frieden zu Daber gegen Abfindung mit einer Geldsumme.

Auch sein durch den Tod Wizlaws von Rügen am 10. November 1325 veranlasster Feldzug gegen Vorpommern endigte nach hartem Kampfe im Frieden zu Brudersdorf am 27. Juni 1328 mit einer Geldentschädigung. Bald darauf, am 21. Januar 1329 starb Heinrich II. Er war vermählt 1) mit Beatrix, Tochter des Markgrafen Albrecht von Brandenburg, welche vor dem 25. September 1314 starb, 2) seit dem 6. Juli 1315 mit Anna, Tochter des Herzogs Albrecht zu Sachsen-Wittenberg, gestorben am 22. November 1327, und 3) seit 1328 mit Anna, des Grafen Günther von Lindow-Ruppin Tochter, welche noch am 29. Juli 1343 am Leben war.