Greifswalder Lammbraten.

Aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen
Autor: Gesammelt von Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1840
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Pommern, Greifswald
Auch die Greifswalder haben ihren Spottnamen in der Umgegend, und der ist auf folgende Weise entstanden: Im Jahre 1429 kam die Königin Philippa von Dänemark mit einer großen Flotte unvermutet vor Stralsund, und verbrannte alle Stralsunder Schiffe im Hafen. Von da schickte sie ihren Admiral mit 75 Schiffen nach Greifswald. Als das die Greifswalder erfuhren, gerieten sie in sehr große Angst, und liefen zusammen, und berieten unter sich, was sie beginnen sollten, um ein gleiches Verderben, wie die Stralsunder betroffen hatte, von sich abzuhalten. Da kamen sie denn zuletzt in ihrer Angst auf den Gedanken, dem Admiral einen Lammbraten zu schicken, um ihn dadurch zu besänftigen und für die gute Stadt geneigt zu machen. Davon bekamen sie bald den Spottnamen: „Lammbraten".

Baltische Studien, III. Jahrg. I. Heft, S. 236.

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller