Fritz Reuters Schriften

Aus: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben. Band VI. Nr. 33
Autor: Lindau, Paul (1839-1919) Schriftsteller, Journalist und Theaterleiter, Erscheinungsjahr: 1874
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Fritz Reuter, Plattdeutsche Dichtung, Mecklenburg-Vorpommern
Fritz Reuters Schriften, gedruckte und ungedruckte, bilden jetzt einen beliebten Gegenstand der öffentlichen Unterhaltung; aber das Richtige wird dabei nicht immer vom Unrichtigen gesondert. Außer den 13 Bänden, welche als „Sämtliche Werte von Fritz Reuter" im Verlage der Hinstorff'schen Hofbuchhandlung (Wismar, Rostock und Ludwigslust) erschienen sind, ist noch folgendes Gedruckte zu nennen:

1. Polterabend-Gedichte in hochdeutscher und niederdeutscher Mundart von Fritz Reuter. Zweite sehr vermehrte Auflage. Schwerin 1863, August Hildebrand.

2. Der 1. April 1856 oder Onkel Jakob und Onkel Jochen. Lustspiel in 3 Akten. Blücher in Teterow. Dramatischer Schwant in 1 Akt von Fritz Reuter. Den Bühnen gegenüber als Manuskript gedruckt. Greifswald und Leipzig 1857, E. A. Kochs Verlagsbuchhandlung (Th. Kunile). (Die verschiedenen Personen des ersten Lustspiels, welches ganz in Prosa geschrieben ist, sprechen nach ihrem Charakter hochdeutsch, plattdeutsch, messingsch, berlinisch. Dem Stücke fehlt nicht dramatischer Gehalt, wohl aber Bühnenkenntnis. Ebenso wechselt der Dialekt in der folgenden dramatisierten Anekdote, die aber durchweg Reimverse enthält.)

3. Abweisung der ungerechten Angriffe und unwahren Behauptungen, welche Dr. Klaus Groth in seinen Briefen über Plattdeutsch und Hochdeutsch gegen mich gerichtet hat, von Fritz Reuter. Berlin 1858, Rudolph Wagner. 51 Seiten. (Scharfe Polemik eines Abgegriffenen, der sich mit reichlichem Humor seiner Haut zu wehren weiß.)

4. Die „Lieder zu Schutz und Trutz", Berlin 1870. 1871, Verlag von Franz Lipperheide, bringen in der vierten Sammlung (S. 55) drei Gedichte Reuters, unter der Gesamtüberschrift: "Großmutting, hei is dod".

Manches andere Gedruckte findet sich wahrscheinlich in dem „Unterhaltungsblatt für Mecklenburg und Vorpommern", welches Reuter während der fünfziger Jahre redigierte; doch wurde daraus schon verschiedenes in „Schurr-Murr" (Sämtl. Werke VI) übernommen.

Aus derselben Zeit ist noch ein Lustspiel: „Die drei Langhänse", welches Feodor Weyl neuerdings für die Bühne bearbeitete und im Druck erscheinen ließ.

An einer humoristisch-satirischen „Urgeschichte Mecklenburgs" arbeitete Reuter bereits vor Jahren, Jeder, der ihn aus dem Manuskripte vorlesen hörte, hatte seine Freude über mannigfache Witze und Wendungen; aber nicht alle waren der Meinung, dass das Ganze gedruckt werden sollte.
Ob verschiedene Novellenanfänge, die sich in Reuters Mappe befanden, noch zu Ende gebracht worden sind? vermag ich nicht zu sagen.

Reuter, Fritz (1810-1874) einer der bedeutendsten mecklenburger Dichter und Schriftsteller (3)

Reuter, Fritz (1810-1874) einer der bedeutendsten mecklenburger Dichter und Schriftsteller (3)

Reuter, Fritz - Geburtshaus in Stavenhagen

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