Fritz Reuter - Nachruf

Aus: Heitere Stunden. Belleristisches Beiblatt zum Landauer Tageblatt „Der Eilbote“. Redigiert von Ld. Jost. Nr. 83. Vom 20. Juli 1874
Autor: Redaktion, Erscheinungsjahr: 1874
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Fritz Reuter, Volksdichter, Plattdeutsch, Mundart, Dialekt, Stavenhagen, Rostock, Jena, Friedland, Parchim, Eisenach, Wartburg, Landwirtschaft
Durch den Tod Fritz Reuters, des Klassikers der plattdeutschen Sprache, ist Deutschland um eine schriftstellerische Größe ersten Ranges ärmer geworden. Den 7. November, zu Stavenhagen in Mecklenburg geboren, durchlief Reuter die Gymnasien zu Friedland und Parchim und wurde Student der Rechte zu Rostock und Jena. 1833 in die Untersuchungen gegen die Burschenschaft verwickelt, brachte er 7 Jahre in preußischen Gefängnissen zu. Nach seiner Freilassung widmete er sich in seiner Heimat der Landwirtschaft, aber bald hatte es die Poesie über ihn gewonnen. Zuerst erschienen seine plattdeutschen Gedichte: „Läuschen und Rimels“. Es folgten die berühmten Erzählungen: „Ut de Franzosentid“, „Ut mine Festungstid“ und „Ut mine Stromtid“. Das letztgenannte Buch die Erlebnisse eines „Stroms“ (landwirtschaftlichen Praktikanten) schildernd, ist wohl das Werk der Reuter'schen Feder. Die Bücher des großen Humoristen haben trotz des plattdeutschen Dialekts auch im Gebiet der oberdeutschen Sprache ohne Übersetzung Eingang gefunden. Seit 1863 lebte Reuter auf einer ihm gehörigen Villa am Fuße der Wartburg bei Eisenach, wo er nach langem, schwerem Leiden gestorben ist. Wie es heißt, ist von Reuter noch ein überlassenes Werk über die „Erschaffung Mecklenburgs“ zu erwarten.

Reuter, Fritz (1810-1874) einer der bedeutendsten mecklenburger Dichter und Schriftsteller (3)

Reuter, Fritz (1810-1874) einer der bedeutendsten mecklenburger Dichter und Schriftsteller (3)

Reuter, Fritz mit seinem Joli

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Reuter, Fritz im Sarg

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