Erschwerung der Auswanderung nach Brasilien

Autor: Redaktion - Freimütiges Abendblatt, Erscheinungsjahr: 1826
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Erschwerung der Auswanderung, Brasilien, Mecklenburger Kolonisten
Aus: Freimütiges Abendblatt. Achter Jahrgang. Schwerin, den 13ten Januar 1826.

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Das Mainzer Wochenblatt vom 30sten Oktober 1825 enthält nachstehende Bekanntmachung: Großherzogliche Regierung der Provinz Rhein-Hessen hat unterm 11. das folgende Ausschreiben an sämtliche Bürgermeister erlassen: Betreffend die Auswanderung nach Brasilien. „Wir vernehmen, dass hier und da diesseitige Untertanen es versuchen, heimlich nach Brasilien auszuwandern. Hierdurch, und um diesem Unwesen zu steuern, haben wir uns veranlasst gesehen, in Folge höchster Verfügung nicht nur längs des Rheines die Einschiffung solcher heimlichen Auswanderer zu untersagen, sondern auch mit den Regierungen der benachbarten Länder die Übereinkunft zu treffen, dass selbige, wenn sie mit keinen Entlassungsscheinen von uns versehen sein würden, verhaftet und in ihre Heimat zurückgesendet werden sollen. Einzelnen Bürgermeistern haben wir bereits die Erfordernisse angezeigt, unter welchen allein die Entlassung aus dem diesseitigen Untertansverbande zum Behufe der Auswanderung nach Brasilien zugestanden werden könne. Um die dadurch verursacht werdenden vielen Schreibereien zu vermeiden, erachten wir es für nötig, solche ihnen insgesamt mitzuteilen. Wir eröffnen ihnen daher hiermit, dass niemand zu jenem Behuf die Entlassung erteilt werden wird, als bis er 1) die Vorschriften der allerhöchsten Verordnung vom 9. April 1823 erfüllt, und 2) durch eine authentische Urkunde nachgewiesen haben wird, dass er wirklich in Brasilien als Bürger und Untertan auf- und angenommen werden soll. Wir bemerken hierbei, dass diese Urkunde von der Kais. Brasilianischen Regierung selbst namentlich auf den Patenten angefertigt sein muss, und dass wir auf Annahmebescheinigungen, welche von angeblichen, von den Staatsregierungen Deutschlands nichts anerkannten Brasilianischen Geschäftsträgern ausgestellt worden sind, und namentlich auf jene, welche der bekannte Falschwerber, Major Schäfer zu Hamburg auszustellen sich erfrecht, durchaus keine Rücksicht nehmen werden. Wir beauftragen sie, den Inhalt des gegenwärtigen Ausschreibens sogleich nach dessen Empfang in ihren Gemeinden bekannt zu machen. Gez. Frhr. v. Lichtenberg.“ — In Folge dieser Maßregel hat die Mainzer Gensdarmerie eine Karawane von etlichen 60 Auswanderern, Männer, Weiber und Kinder, eingebracht, um in ihre Heimat, meistens aus dem Kanton Alzey, zurückgewiesen zu werden.“

Der Hr. Major von Schäfer, dem diese in mehrere öffentlichen Blätter übergegangene Bekanntmachung wohl zu Gesicht kommt, wird sich gewiss zu verteidigen wissen; wenigstens hat derselbe sich bei der Übernahme einiger Transporte Mecklenburgischer Kolonisten als Kaiserl. Brasilianischer Bevollmächtigter gehörig legitimiert.

Blick auf den Zuckerhut von Rio

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Der Botanische Garten von Rio de Janeiro

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Der Baum der Reisenden. Er gilt als Wappenbaum Madagaskars.

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Paquetá ist ein Stadtviertel von Rio de Janeiro, das sich auf der gleichnamigen Insel in der Bucht von Guanabara befindet.

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Der Platz der Republik in Rio de Janeiro

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