Ein Unglück in der Mecklenburger Münze

Aus: Doktor Robert Finke: Roman. Band 3
Autor: Wilcken, Paul Julius (?), Erscheinungsjahr: 1863
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Ochsenkopf, Landeswappen
So fuhr er denn, recht behaglich gestimmt, ins Städtchen ein und lachte sogar herzlich, als Lossow ihn aus das Schild des Wirtshauses aufmerksam machte, vor dem der Wagen hielt. Es stellte einen mächtigen Ochsenkopf vor.

„Da auf dem Brette kann man sich das Ding schon gefallen lassen", — meinte Lossow, — „aber wissen Sie, was einmal in der Mecklenburger Münze für ein Unglück passiert ist? Sie wollten neue Thaler prägen und auf der einen Seite sollte das Brustbild des Landesfürsten, auf der anderen der Ochsenkopf, das Mecklenburger Wappen*) stehen. Nun hatten sie sich aber versehen und Avers und Revers verwechselt; als die Thaler fertig waren, prangte der Name des Herzogs als Inschrift rund um den Ochsenkopf."

„Ist das Geld wirklich in Zirkulation gekommen?" fragte Robert lächelnd.

„In einigen Münzsammlungen sollen sich noch Exemplare vorfinden, aber man beeilte sich damals natürlich, die Stücke so viel wie möglich zu unterdrücken, denn die Anspielung war doch gar zu deutlich."

*) Siebenfeldriges mecklenburgisches Wappen. Jedes Feld symbolisiert einen der sieben Hauptherrschaftsteile des mecklenburgischen Staates: das Herzogtum Mecklenburg, die Fürstentümer (ehemaligen Bistümer) Schwerin und Ratzeburg, die Grafschaft Schwerin sowie die Herrschaften Rostock, Werle und Stargard. [Wikipedia]

Mecklenburger Wappen

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