Ein Neujahrsgruß aus Mecklenburg an Deutschland. 1853. - Vorwort

Bei Hoffmann und Campe in Hamburg erschienen
Autor: anonym, Erscheinungsjahr: 1853
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Mecklenburger Zustände
Die folgenden Blätter haben es zwar vorzüglich mit Angelegenheiten Mecklenburgs zu tun. Dennoch glauben die Verfasser, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Brüder im ganzen Deutschen Vaterlande für das Büchlein in Anspruch nehmen dürfen, und sie haben es darum einen „Neujahrsgruß aus Mecklenburg an Deutschland“ genannt. Schon dass die demokratische Partei trotz des schweren Druckes der Zeit auch bei uns zu Lande noch immer voll frischen Lebens und zuversichtlichen Mutes der Zukunft entgegengeht und — wovon die der Sammlung beigegebenen humoristischen Stücke Zeugnis ablegen — selbst für die heitere Auffassung des Daseins sich den empfänglichen Sinn bewahrt hat, wird, wie wir hoffen, in anderen Deutschen Landen nicht ohne Befriedigung und teilnehmende Freude wahrgenommen werden.

********************************
Aber auch für die Mitteilungen und Erörterungen selbst wünschen und versprechen wir uns in größeren Kreisen einige Beachtung. Zwar gilt der Inhalt vorzugsweise den Zuständen in unserer nächsten Umgebung, und mit der Darlegung derselben verband sich zunächst nur der Zweck, unseren Mecklenburgischen Mitbürgern zu beweisen, dass die Begründung der Wohlfahrt des Volkes fortwährend den Gegenstand ernsten Nachdenkens und eifrigster Sorge innerhalb der demokratischen Partei bildet, und daneben vor Freund und Feind zu bezeugen, in welcher Weise von uns die Lösung der dahin gehörigen Fragen angestrebt wird. Indessen haben die Mitteilungen über unsere Zustände bei der Wirkung, welche jeder Teil auf das Ganze ausübt, doch auch eine Seite, welche ihnen für Deutschland Bedeutung gibt, und den auf Umgestaltung gerichteten Bestrebungen liegen allgemeine Prinzipien zu Grunde, welche ihre Geltung nicht bloß innerhalb der Mecklenburgischen Grenzen suchen. Von diesen Gesichtspunkten aus glaubten wir unser Buch dem gestimmten Deutschland darbringen zu dürfen und tun dies mit dem Wunsche, dass darin ein neues Band für das gemeinsame Streben und die gemeinsame Hoffnung geknüpft werden möge. Wenn die demokratische Partei in ernstem Ringen nach einer freieren und besseren Gestaltung aller Verhältnisse fest zusammenhält und in gemeinsamer Arbeit rüstig vorwärts schreitet, so wird auch ohne fremder Völker Hilfe, allein durch eigene Kraft, es ihr endlich gelingen, ihr großes Ziel zu erreichen. Wir hoffen mit Zuversicht, dass dem jetzigen Anfang eines neuen Jahres bald der Anfang eines neuen Zeitraums des allgemeinen Glückes und dauernden Friedens unseres hart geprüften Volkes sich anreihen werde.

Ein Vorwort, ja, des edlen Kernes Schale,
Nicht zart und schmeichelnd, wie des Höflings Rede,
Doch wahr und offen, wie es ziemt dem Manne:
So werfen wir den Handschuh hin zur Fehde.

Ihr glaubt, wir schliefen, da Ihr uns nicht hörtet.
Und wären matt gehetzt und müde worden;
Ihr irrt, die Kraft, die alte, ist geblieben,
Ihr könnt sie fesseln wohl, doch nimmer morden.

Ihr schmähet uns und schimpft. Verlor’ne Mühe!
Von solcher Waffe habt Ihr nichts zu hoffen.
Die stumpf und rostig, nimmer uns verwundet,
Auf Euch zurückprallt. Euch nur stets getroffen.

Was Kommunismus! Spielwerk eitler Knaben;
Aus uns’rer Mitte ward er nicht geboren.
Glaubt Ihr’s? o nein, Ihr fürchtet uns, wir wissen’s,
Und haltet uns für Männer, nicht für Toren.

Hier unser’s Wollens, unser’s Strebens Zeugnis,
Für das wir litten, dem wir treu im Streite.
Herbei zum Kampfe mit der Wahrheit Schärfe!
Der Preis ist groß und groß des Siegers Beute.

Gebt gleichen Raum und gleiches Licht zum Kampfe,
Und sieget, wenn Ihr könnt; doch ängstlich flicken
Den alten Plunder, wird ihn nicht verjüngen,
Ob golden glänzend, er zerfällt zu Stücken.

Ihr wähnt Euch stark, und seid doch arme Knechte
Der eig’nen Angst, und dienet fremdem Willen.
Von Einheit sprecht Ihr, seid nur eins im Zwiste,
Könnt heilen nicht, die Wunden nur verhüllen.

Wir schauen nicht um Hilfe aus nach drüben,
Wir lernten unsrer eig’nen Kraft vertrauen,
Im eig’nen Lager scheiden wir die Männer,
Die wahren, von den Schwächlingen und Lauen.

Geschenkte Freiheit ziemet nicht dem Manne,
Wer Großes will, mag selbst die Glieder regen.
Ein Bruderband umschlinge alle Stämme,
Doch sein Geschick mag Deutschland selbst erwägen.

Und Du, der stolz als Demokrat sich brüstet.
Und dem der Zopf doch peitscht den krummen Rücken,
Herab den Zopf! nicht suche ihn zu stutzen!
Philisterhände mögen wir nicht drücken.

Geschieden sei, was nimmer passt zusammen!
Verjünget wird der Phönix neu erstehen.
Ob groß, ob klein die Zahl, doch treu und offen.
Und glänzendrein soll unser Banner wehen.

Zum Inhalt

1. Die gegenwärtige politische Lage
2. Das gerettete Mecklenburg
3. Die Lösung der sozialen Fragen in Mecklenburg
4. Der Sieger bei Austerlitz und der königliche Pfannkuchen
5. Der Ungar in der Wüste
6. Der Fürst von Schneckenbergen oder die Erfindung des Schutzzolles
7. Armensünderlied auf das Jahr 185—
8. Die Erhebung der kleinen Landwirte zu freien Eigentümern
9. Eine Weltgeschichte in drei kurzen Abschnitten erzählt von Methusalem
10. Die Übertritte zum Katholizismus in Mecklenburg und die Landesverweisung des katholischen Priesters Holzammer
11. „Ne, des is aber jrooßartig!“ oder „Von Jott is mit uns!“ Historischer Roman aus den Zeiten der Kreuzritter
12. Einige Kapitel über Gewerbefreiheit
13. P. P. (Ein Bruchstück)
14. Der Hochverrats-Prozess gegen die Linke der Mecklenburgischen Abgeordneten-Kammer
15. Der alte Vagabund
16. Das Auswandern
17. Einiges über die Todesstrafe, mit Bezug auf die Hinrichtung des Raubmörders Schwanck
18. Ein Mecklenburger Vagabund

Doberan um 1800

Doberan um 1800

Belvedere bei Neubrandenburg.

Belvedere bei Neubrandenburg.

Bützow.

Bützow.

Dargun um 1800.

Dargun um 1800.

Dömitz.

Dömitz.

Dreibergen.

Dreibergen.

Gadebusch.

Gadebusch.

Goldberg.

Goldberg.

Güstrow im Jahre 1632.

Güstrow im Jahre 1632.

Heiligendamm von See aus.

Heiligendamm von See aus.

Malchin - Marktplatz.

Malchin - Marktplatz.

Neu-Strelitz - Residenzschloß.

Neu-Strelitz - Residenzschloß.

Neubrandenburg - Stadttore.

Neubrandenburg - Stadttore.

Neukloster um 1800.

Neukloster um 1800.

Neustadt - Altes Schloß.

Neustadt - Altes Schloß.

Parchim.

Parchim.

Penzlin.

Penzlin.

Plau.

Plau.

Ratzeburg.

Ratzeburg.

Rehna um 1830.

Rehna um 1830.

Röbel.

Röbel.

Rostock vom Carlshof um 1830.

Rostock vom Carlshof um 1830.

Sachsenberg.

Sachsenberg.

Schwerin - Altes Schloss.

Schwerin - Altes Schloss.

Sternberg - Marktplatz.

Sternberg - Marktplatz.

Sülz.

Sülz.

Teterow.

Teterow.

Waren.

Waren.

Warnemünde vom Bauhof.

Warnemünde vom Bauhof.

Wismar - Fürstenhof.

Wismar - Fürstenhof.