Die alte Stadt Grimmen.

Aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen
Autor: Gesammelt von Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1840
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Pommern, Grimmen, Aberglauben
Die Stadt Grimmen, die jetzt nur etwa 400 Häuser und 3.000 Einwohner hat, soll in alten Zeiten eine sehr große und bevölkerte Stadt gewesen sein. Sie soll sich erstreckt haben bis an den rauen Berg, der jetzt eine Viertelmeile weit von Grimmen liegt. Jetzt hat sie nur Eine Kirche; früher soll sie deren aber sieben gehabt haben. Eine davon mit einem großen Kirchhofe rund herum hat gestanden, wo das sogenannte Leichenviertel ist; man findet da auch beim Graben in der Erde noch Schädel und allerlei andere Menschenknochen. Die Stadt soll in einem schweren Kriege zerstört sein; an dem rauen Berge soll die große Schlacht gewesen sein; man findet dort noch jetzt viele Menschengebeine, die von den erschlagenen Kriegern herrühren sollen. Auch spukt es dort, weshalb sich bei Nachtzeit kein Mensch gern in seine Nähe wagt.

Mündlich

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller