Die Ruinen des Klosters zu Belbog.

Aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen
Autor: Gesammelt von Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1840
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Pommern, Belbog, Kloster Olivia, Treptow
Da wo früher das mächtige und reiche Kloster Belbog gestanden hat, sieht man jetzt nur einige arme Tagelöhner-Häuser. Nur eine alte Mauer sieht man noch von dem Kloster; sie soll von dem früheren Speisesaal der Mönche sein. An dieser Stelle sollen auch noch viele Schätze in der Erde verborgen liegen, welche die Mönche, als das Kloster eingegangen ist, nicht haben mitnehmen können. Man erzählt sich, dass ehedem öfters Mönche von dem Kloster Oliva hergekommen sind; die haben sich die Ruinen des Klosters genau zeigen lassen, und dann gemessen und gerechnet, als wenn sie die Stelle herausrechnen wollten, wo die Schätze verborgen liegen. Sie sollen aber nicht zurecht gekommen sein. Einmal hat man auch in dem Schutt einer alten Mauer einen großen goldenen Schlüssel gefunden. Der hat zu der Tür gehört, welche das Schatzgewölbe verschlossen halt, und man hätte diese damit öffnen können. Aber der den Schlüssel gefunden, hat ihn um einen geringen Preis an einen Juden in Treptow verkauft, und zum Unglück auch nachher die Stelle nicht wieder finden können, wo er gelegen hatte. So wird man wohl nicht mehr zu den großen Schätzen des Klosters gelangen können.

Baltische Studien, II. 1. S. 74,

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller

Kloster Oliva bei Danzig

Kloster Oliva bei Danzig