Die Heidenfürsten Niklevskow und Belenskow und das untergegangene Kronstadt bei Dobbin, unweit Krakow

Aus: Mecklenburgs Volkssagen. Band 4
Autor: Gesammelt und herausgegeben von M. Dr. A. Niederhöffer, Erscheinungsjahr: 1862
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Dobbin, Krakower See, Ritter,
Vor uralten heidnischen Zeiten wohnten an den Ufern des Krakower Sees auf der jetzigen Feldmark von Dobbin zwei mächtige Fürsten, Niklevskow und Belenskow, die in stetem Kampf und Fehde miteinander lagen. Während sich des einen feste Burg auf der Stelle erhob, die früher eine Insel bildete und heute „Alt-Dobbin" genannt wird, weil hier später zuerst das jetzige Dorf Dobbin gestanden hat, erhob sich des Andern Feste auf einer Halbinsel des Krakower Sees, dem sogenannten Burgwalle von Krakow und dem Dorfe Möllen gerade gegenüber, welche Stelle man auch heute noch mit dem Namen „das alte Schloss Dobbin" zu bezeichnen pflegt, indem man hier manche Überreste einer späteren alten Dobbiner Burg findet.

Zwischen diesen beiden Fürstenburgen dehnte sich nun zur selbigen Zeit, an dem Ufer des Krakower Sees entlang, die berühmte, große und prächtige Stadt „Kronstadt" aus, die dazumal die erste Haupt- und „Kronstadt" von ganz Mecklenburg war, wovon auch jetzt noch Fundamentüberreste von Häusern und Schlössern in der Erde gefunden werden.

Die langjährige Feindschaft beider Fürsten, des Niklevskow und des Belenskow, löste sich endlich in ihrem Alter zur Freude ihrer Untertanen, sowie auch der Kronstädter, welche alle hierdurch mehr oder weniger zu leiden gehabt hatten, in herzliche Freundschaft auf.

Jeder der alten Fürsten besaß nämlich nur ein Kind, der eine einen kräftigen, schmucken Sohn, der andere eine bildschöne, engelsgute Tochter. Beide liebten sich trotz der Feindschaft ihrer Väter aufs Innigste und hatten Mittel und Wege ausfindig zu machen gewusst, sich mitunter heimlich zu sprechen. Als sie endlich offen und frei vor ihre Väter traten, ihnen ihre gegenseitige Liebe gestanden und um ihre Einwilligung und ihren Segen zu ihrer Verbindung baten, da stutzten diese Anfangs zwar gewaltig, gaben aber endlich den dringenden Bitten ihrer über Alles geliebten Kinder nach. Diese wurden nun das glücklichste Paar der Welt, die Väter aber die besten Freunde, unter denen fortan ewiger Friede herrschte.

Edelfrau in der Hansezeit

Edelfrau in der Hansezeit

Fuhrmann in der Hansezeit

Fuhrmann in der Hansezeit

Jäger in der Hansezeit

Jäger in der Hansezeit

Kriegsmann mit Beute beladen

Kriegsmann mit Beute beladen

Angriff auf eine Burg

Angriff auf eine Burg

Beratschlagung

Beratschlagung

Beim Lanzenstechen am Hals getroffen

Beim Lanzenstechen am Hals getroffen