Die Bergschlange im Bauernberg bei Wolgast

Aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen
Autor: Gesammelt von Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1840
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Pommern, Wolgast, Lassahn
Zwischen den Städten Wolgast und Lassahn, bei dem Dorfe Bauer, befindet sich eine Anhöhe, welche der Bauernberg heißt. In diesem Berge hält sich seit ewigen Zeiten eine ungeheuer große Schlange auf, die von den Leuten in der Gegend die alte große Bergschlange genannt wird. Die ist ein großer Schrecken für die ganze Gegend; denn wenn sie sich sehen lässt, so entsteht ganz sicher irgend ein Unglück in der Nähe; entweder ein unvermuteter Todesfall, oder eine Feuersbrunst, oder eine große Dürre, dass keine Saat und keine Frucht gedeihet. Und wer sie sieht, den trifft es selbst am meisten. Zuletzt hat sie eine Bauersfrau gesehen. Das war noch vor wenigen Jahren, nämlich im Jahre 1817. Am Tage darauf, das war der vierzehnte Junius des genannten Jahres an einem Sonnabend, entstand auf einmal des Nachmittags eine erschreckliche Feuersbrunst im Dorfe Bauer, welche in wenigen Augenblicken zwei und dreißig Wohnhäuser in Asche legte. Das Wunderbarste und Schrecklichste dabei war, dass die Frau, welche die alte große Bergschlange gesehen hatte, auf eine grässliche Weise in dem Feuer verbrannte.

Greifswalder wöchentlicher Anzeiger für 1818, Nro. 32,

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller

Temme, Jodocus Donatus Hubertus (1798-1881) Politiker, Jurist und Schriftsteller

Wolgast, Rathaus

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Wolgast, St. Petri 2

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Wolgast, Stadtmuseum

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Wolgast, Post

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