Der spukende schwarze Kettenhund von Fürstenberg.

Aus: Mecklenburgs Volkssagen. Band 4
Autor: Gesammelt und herausgegeben von M. Dr. A. Niederhöffer, Erscheinungsjahr: 1862
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Fürstenberg, Strelitzer Tor
Das jetzige Schulhaus zu Fürstenberg war früher der Teil einer alten Burg, auf welcher auch die Beherrscher der um die Mitte des 14. Jahrhunderts gegründeten, aber bald wieder eingegangenen Grafschaft Fürstenberg residierten.

Einstmals hausten auf dieser Burg auch drei Brüder, wovon der eine ein so wildes, ausschweifendes und gottloses Leben führte, wie es sich gar nicht arger denken lässt.

Als er zuletzt, wie das so gewöhnlich kommt, seines tollen Treibens überdrüssig wurde und dabei aufs Höchste krank, elend und lendenlahm war, nahm er einen Strick und erhängte sich.

Dieser Selbstmord veranlagte die beiden andern Brüder, fort von Fürstenberg zu gehen und sich weit von dort, in einem fernen Lande einen neuen Wohnsitz zu gründen.

Der Erhängte aber fand im Grabe keine Ruhe; an jedem Freitage muss er des Nachts als schwarzer Kettenhund die Runde um die Burg machen.

Viele Augenzeugen berichten, dass ihnen der schwarze Kettenhund in den Freitagsnächten auf der Hauptstraße Fürstenbergs, die an der vormaligen Burg vorüber führt, schon begegnet ist, und ihnen dann stumm das Geleite bis zum Strelitzer Tore gegeben hat.