Der schwarze See am Fuße der Hohenburg im Schlemminger Walde.

Aus: Deutsche Sagen: Herausgegeben von Heinrich Pröhle
Autor: Pröhle, Heinrich (1822-1895) deutscher Lehrer und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1869
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sagen und Märchen, Schlemmin
Im schwarzen See wohnt der Teufel. Daneben pflügte ein armer Bauer, der früher wohlhabend gewesen war, aber fast Alles durch den Krieg verloren hatte. Die Arbeit wollte ihm nicht von der Hand gehen und am Abende stürzte sein letztes Pferd, das er übermäßig angestrengt hatte, um vor Einbruche der Nacht mit der Bestellung des Ackers fertig zu werden

Da rief der Bauer: „Teufel, hilfst du mir das Land pflügen, und sorgst du dafür, dass dies Stück noch heute bestellt ist, so will ich dein sein."

Da kam brausend aus dem dunkeln See herauf ein stattliches schwarzes Ross, finster wie der See selbst, und trabte auf den Fluchenden zu. Der schauderte zwar zusammen, zäumte es aber doch auf und rasch zog das Ross Furche an Furche. In der Dämmerung war der Acker gepflügt. Aber als der Bauer sich auf das Ross schwang und es nach Hause reiten wollte, da wieherte es, eilte dem See zu und stürzte sich mit ihm in die Flut..