Der Schatz in der Papenhägener Kirchenruine bei Waren

Aus: Mecklenburgs Volkssagen. Band 4
Autor: Gesammelt und herausgegeben von M. Dr. A. Niederhöffer, Erscheinungsjahr: 1862
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Rambow, Kirchenruine, von Maltzahn, Waren, Papenhagen, Penzlin, Wartenberg
Auf dem Pfarracker von Rambow bei Waren liegen die Ruinen der sehr alten Kirche des längst untergegangenen Dorfes Papenhagen, die mit Gebüsch umgeben und durchwachsen einen wirklich malerischen Anblick gewähren. Während sonst alle Mauern des alten, ganz aus Feldsteinen erbauten ehemaligen Gotteshauses mehr oder weniger in Trümmern liegen, stehen die beiden Giebelwände fast noch ganz erhalten da. Die Leute erzählen von ihnen, dass wenn man auch wolle, es unmöglich wäre, sie abzubrechen, da sie zu fest seien.

Unter dieser alten Kirchenruine, erzählt das Volk weiter, ist ein zinnerner Sarg vergraben, der einen ungeheuren Schatz enthält. Niemand in der Welt aber ist bis jetzt fähig gewesen, diesen Schatz zu heben, den ein unbezwingbarer Bann gefangen hält. Erst dann, wenn einer aus dem Geschlecht der Reichsfreiherren Maltzahn von Penzlin und Wartenberg, auf deren Gebiet die Ruine liegt, mit ganz kahlem Kopfe geboren ist, wird Sarg und Schatz von diesem mit Leichtigkeit gehoben werden, da er allein nur fähig hierzu und beides für ihn bestimmt ist.