Der Name „Schlitz-Görz”

Autor: Redaktion Ostmecklenburgische Heimat, Erscheinungsjahr: 1928
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburger Adel, Burg Schlitz bei Teterow,
Aus: Ostmecklenburgische Heimat. Halbmonatszeitschrift der „Teterower Nachrichten“ für ostmecklenburgische Heimatwerte und Landeskunde. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Studienrat Dr. Gerhard Böhmer. — Druck und Verlag von Hermann Decker, Teterow, Malchiner Straße 15. — Erscheinungsort Teterow. (Mecklenburgische Schweiz) 1. Jahrgang. 1928. [im Bestand des Stadtarchivs der Stadt Teterow]

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Eine Heimatzeitschrift „Ostmecklenburgische Heimat“ gab der Verlag Hermann Decker, Inhaber Ernst Vick, in den Jahren 1928 bis 1945 regelmäßig heraus. Die Auflage betrug 3000, später 4000 Exemplare.(Aus: Kurt Bernhard, Die Zeitungs- und Zeitschriften –Verlage in Mecklenburg, 1982/83) F. Herholz

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Das oberhessische Städtchen Schlitz, durch eine Kleinbahn mit dem Bade Salzschlirf verbunden, geht in seiner Entstehung aus die Missionstätigkeit der Bischöfe von Fulda zurück. Im Jahre 812 wurde die Kirche von Schlitz geweiht.

Das Geschlecht der Ritter, Freiherren und seit 1726 Reichsgrafen von Schlitz wird bereits 852 genannt. 1400 nahm es den Namen Görtz an. Zwei Männer dieses Geschlechts standen im Dienst Friedrichs des Großen. Der 1733 in Schlitz geborene Graf Karl Friedrich Adam trat 1771 als Oberst in das friderizianische Heer ein und gehörte zum engeren Gefolge des Königs. Er war einer der wenigen aus seiner Umgebung, die bei des großen Königs Tode in Sanssouci anwesend waren.

Eine politisch bedeutende Rolle spielte sein um 4 Jahre jüngerer Bruder Graf Johann Eustachius, der 1762 Hofmeister des Erbprinzen Karl August von Weimar wurde und bald nach Enthebung von dieser Stellung von Friedrich dem Großen vor dem Ausbruch des bayerischen Erbfolgekrieges (1778-1779) zu einer politischen Mission an die Höfe der Wittelsbachschen Nebenlinien geschickt wurde, um sie zum Einspruch gegen eine vom Kurfürsten Karl Theodor bereits Österreich zugesagte Zerstückelung von Bayern zu bewegen. Darauf wurde er von Friedrich II. zum Staatsminister ernannt und folgte gern dem Rufe, wie er an den Minister Hertzberg schrieb, überzeugt, dass er im Dienste Friedrichs Deutschland und der Freiheit diene.

Von 1779 an war er preußischer Gesandter am russischen Hofe und blieb auch noch unter Friedrich Wilhelm II. im preußischen Staatsdienst. Er starb 1821 in Regensburg. Sein Schwieger- und Adoptivsohn Hans Graf v. Schlitz ist der Erbauer unserer vielgepriesenen Burg Schlitz bei Teterow. Nach dem Grafen Görz wurde um 1800 das aus einer alten Glashütte entstandene Görzhausen benannt.

010 Burg Schlitz in Mecklenburg

010 Burg Schlitz in Mecklenburg

Friedrich II. (1712-1786) genannt der Große

Friedrich II. (1712-1786) genannt der Große