Der Hexenbusch von Groß-Parchow bei Stavenhagen

Aus: Mecklenburgs Volkssagen. Band 4
Autor: Gesammelt und herausgegeben von M. Dr. A. Niederhöffer, Erscheinungsjahr: 1862
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Groß-Parchow, Stavenhagen, Hexenbusch, Hexen, Hexenverfolgung, Hexenprozesse, Feuertod, Richtplatz, Hexerei
Der sogenannte Hexenbusch auf der Feldmark von Groß-Parchow bei Stavenhagen ist eine wüste, nur mit Gestrüpp bewachsene Stelle. Hier ist vor langen Zeiten eine alte Frau unschuldig verbrannt worden, indem man sie fälschlich als Hexe angeklagt und deshalb zum Feuertode verurteilt hatte.

Als die alte Frau kurz vor ihrem Tode noch einmal auf's Heiligste ihre Unschuld beteuerte, sie aber auch jetzt wieder tauben Ohren predigte, da verfluchte sie ihren Richtplatz. Und ihr Fluch ging in Erfüllung; denn noch heute liegt, wie schon berichtet, der Ort wüst und unbenutzt da, nichts, kein Korn oder dergleichen, will darauf gedeihen, und nur Dornen und sonstiges Gestrüpp bedecken den Richtplatz der unschuldig Verbrannten.