Der Dank des „Mecklenburger Feuerwehrverbandes“ an die Stadt Teterow.

Ein Sommerausflug in die Mecklenburger Schweiz
Autor: Redaktion Ostmecklenburgische Heimat. W. Bever, Erscheinungsjahr: 1928
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Teterow, Freiwillige Feuerwehr, Mecklenburger Schweiz
Aus: Ostmecklenburgische Heimat. Halbmonatszeitschrift der „Teterower Nachrichten“ für ostmecklenburgische Heimatwerte und Landeskunde. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Studienrat Dr. Gerhard Böhmer. — Druck und Verlag von Hermann Decker, Teterow, Malchiner Straße 15. — Erscheinungsort Teterow. (Mecklenburgische Schweiz) 1. Jahrgang. 1928. [im Bestand des Stadtarchivs der Stadt Teterow]

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Eine Heimatzeitschrift „Ostmecklenburgische Heimat“ gab der Verlag Hermann Decker, Inhaber Ernst Vick, in den Jahren 1928 bis 1945 regelmäßig heraus. Die Auflage betrug 3000, später 4000 Exemplare.(Aus: Kurt Bernhard, Die Zeitungs- und Zeitschriften –Verlage in Mecklenburg, 1982/83) F. Herholz

(Da diese warm empfundenen Dankesworte, die der Verbandsgeschäftsführer, Herr Wilhelm Bever [1860-1938], Güstrow, in der „M.-F.-Z.“ ausspricht, der ganzen Teterower Bevölkerung gelten, sei uns hier ein Auszug daraus erlaubt.)

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Vorbei sind die Tage der Freude, vorbei die Tage beim Teterower Hecht. Auch die Reaktion, die bei manchem Kameraden sich bemerkbar gemacht hat, ist überwunden, und weiter geht es unter den gleichtönenden Hammerschlägen der beruflichen Pflicht. Wer wollte sagen, dass ihm - der an dem diesjährigen Feuerwehrtag teilgenommen hat - Teterow nichts war? Ich glaube, es meldet sich niemand von den vielen Kameraden. Und teilgenommen haben wieder, wie wir es in den letzten Jahren gewohnt sind, über 1.000 Kameraden.

Die Teterower Kameraden sowohl wie die gesamte Einwohnerschaft Teterows haben es verstanden, dem diesjährigen Feuerwehrtag ein besonderes Gepräge zu geben. Das kann und muss man sagen, ohne sich der Überhebung schuldig zu machen.

Die Stadt Teterow, schon idyllisch gelegen inmitten der Mecklenburgischen Schweiz war zu einem Garten hergerichtet. Vom Bahnhof bis zum Schützenhaus und in sämtlichen Nebenstraßen Girlande neben Girlande und teilweise die Häuser selber in Grün eingehüllt. Es war ein Bild, wie wir es zu erleben nicht alle Tage Gelegenheit haben. Ich will nicht eingehen auf einzelne Teile der Ausschmückung. Es war ein Bild! Es war, als ob der Ausschmückungsausschuss der Teterower Kameraden von Haus zu Haus gegangen sei und nicht nur die Veranlassung gegeben habe. Die Wirkung war, als habe auch die Tat sehr wesentlich bei all der Kleinarbeit von seiten dieser Kameraden mitgewirkt, besonders bei der Ausschmückung der Stadt, um das Bild zu einem vollständigen, lückenlosen, zu gestalten.

So wie aber hier äußerlich sichtbar mit Liebe gehandelt war, so war auch die Bevölkerung Teterows bestrebt, sich ganz und gar als Wirte zu zeigen. Die hunderte von Quartiere, die zur Unterbringung der Kameraden notwendig waren, standen restlos zur Verfügung. Damit aber nicht genug, ließ es sich die Einwohnerschaft nicht nehmen, auch die Bewirtung zum großen Teil zu beanspruchen. Hier an dieser Stelle für all die Güte Dank zu sagen, namens aller Kameraden, sei mir gestattet.

Und dann, wie war es bei all den geselligen Veranstaltungen? Überall dasselbe Bild. Die Kameraden gaben sich zwanglos und jeder in seiner Art der überall vorzüglichen Stimmung hin, um den bekannten oder unbekannten Kameraden das Zusammengehörigkeitsgefühl zum Ausdruck zu bringen. Überall aber war auch die Einwohnerschaft, und ich glaube fast vollzählig, dabei. Als dann aber die Wogen der großen Stimmung am Sonntagabend hochgingen, hatte man allerorts Verständnis für jeden.

Wenn ich aber diese Zeilen schreibe, kann ich nicht umhin, aller derjenigen zu gedenken, die teilhatten an dem großen Gelingen. Viele Hunde sind notwendig gewesen, um den Erfolg zu sichern und dieser ist restlos erreicht Dank der von allen Seiten gebrachten großen Opfer. Möge der Dank zusammenlaufen bei dem Führer der Teterower Kameraden, Kamerad Heitling, der anfangs ablehnend der Übernahme des Feuerwehrtages gegenüber stand. Dann aber, als seine Kameraden um den Feuerwehrtag baten und ihn erhielten, sich mit unermüdlicher Tatkraft dafür einsetzte und in seltener Gewissenhaftigkeit für die Durchführung sorgte. Seine von ihm ausstrahlende wohltuende Ruhe hat zum größten Teil mit an dem vorzüglichen Gelingen der Teterower Tage beigetragen.

Wir Kameraden aus dem ganzen Mecklenburger und Ratzeburger Land wollen Teterow und seiner Bevölkerung stets ein gutes Andenken bewahren.

(Es folgt hier ein ausführlicher Bericht über den Verlauf des Festes, mit derselben Liebe abgefasst, mit dessen Schlussworten wir hier ebenfalls schließen wollen.)

Viele Kameraden waren auch noch geblieben. Sie besuchten die überall veranstalteten Festlichkeiten und vergnügten sich außerordentlich gut. Ein verhältnismäßig großer Teil benutzte auch noch die Gelegenheit, am Montag morgen mit in die Mecklenburger Schweiz zu wandern. Es waren sehr viele Angehörige der Kameraden dabei, die bei dieser Gelegenheit einen kleinen Sommerausflug gemacht hatten. Und sie hatten es nicht zu bereuen. Ein herrlicher Morgen in einer wunderbaren Gegend war es. Und nicht vergessen darf ich das sorgsamst gewählte Katerfrühstück. Es waren Stunden des Abschieds wie sie schöner nicht gedacht werden konnten. Teterow wird bei allen Kameraden und ihren Angehörigen, die dabei waren, stets in guter Erinnerung bleiben. Das ist aber auch gleichzeitig der schönste und beste Dank für die Teterower freiwillige Feuerwehr und für die gesamte Teterower Einwohnerschaft.

Teterow - Hechtbrunnen

Teterow - Hechtbrunnen

Teterow - Kirche

Teterow - Kirche

Teterow - Stadtansicht

Teterow - Stadtansicht

Teterow - Forsthaus

Teterow - Forsthaus

Dampfspritze aus dem Jahr 1910 (Foto: Karl Gruber)

Dampfspritze aus dem Jahr 1910 (Foto: Karl Gruber)

Auf dem Teterower See

Auf dem Teterower See

Landfahrspritze aus dem Jahre 1786 (Foto: Karl Gruber)

Landfahrspritze aus dem Jahre 1786 (Foto: Karl Gruber)

Feuerspritze, Nürnberg 1661

Feuerspritze, Nürnberg 1661