Das im Dreißigjährigen Kriege durch einen Hahn verratenene Dorf Zachlin bei Plau.

Aus: Mecklenburgs Volkssagen. Band 4
Autor: Gesammelt und herausgegeben von M. Dr. A. Niederhöffer, Erscheinungsjahr: 1862
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Dreißigjähriger Krieg, Plauer See, Gantzlin, Zachlin,
Dicht am Plauer See, an dem von dort nach Ganzlin führenden Wege, hat vor dem Dreißigjährigen Kriege ein blühendes Dorf gestanden, Zachlin mit Namen.

Tief versteckt in Tannen und Erlengebüsch, blieb es lange unentdeckt und von den Gräueln des Krieges verschont. Die angsterfüllten Einwohner, vom wilden Kampfesgetöse rings umgeben, taten aber auch Alles, um verborgen und unentdeckt zu bleiben; so war z. B. unter Andern auch beschlossen worden, dass alle Einwohner ihre sämtlichen Haustiere töten sollten, damit der Feind nicht etwa durch ihr Schreien oder Lärmen aufmerksam gemacht und also herangelockt werden könne.

Ein Bauer, der einen ganz wunderhübschen Hahn hatte, von dem er gar zu viel hielt, handelte aber gegen den Gemeindebeschluss; denn er ließ seinen lieben Hahn am Leben und versteckte ihn auf den Heuboden, wo er ihn reichlich mit Futter versorgte.

Einige Zeit ging Alles ganz gut. Als jedoch der Bauer eines Tages das Füttern vergessen hatte, begann der hungrige Hahn plötzlich ein lautes Gekrähe, dass es weithin schallte.

Unglücklicherweise hörten dies Hahnengeschrei gerade in der Nähe lagernde feindliche Truppen. Sie gingen dem Schalle nach, und fanden bald das unglückliche Dorf, welches sie nun, nachdem es geplündert und die Einwohner getötet waren, bis auf den Grund niederbrannten.

Noch jetzt liegen Reste alter Bausteine zerstreut auf der Dorfstätte umher und deuten uns den Ort an, wo einst Zachlin gestanden, zu dessen Andenken auch noch heute der zu Anfang erwähnte, von Ganzlin nach hier führende Weg der Zachliner genannt wird.

Federvieh

Federvieh

Esel

Esel

Hauskatze

Hauskatze

Kuh

Kuh

Schaf

Schaf

Ziegenbock

Ziegenbock