Das Teufelsgitter in der Marienkirche zu Wismar

Aus: Mecklenburgische Sagen
Autor: Studemund, Friedrich (1784-1857) Pastor an der Nikolaikirche in Schwerin, Erscheinungsjahr: 1848
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Wismar, Sagen, Aberglauben, Teufelsgitter, Taufstein, Mittelalter, Marienkirche
In der Marienkirche zu Wismar befindet sich um den Taufstein ein eisernes Gitter, welches so kunstreich geschmiedet worden ist, dass es das Ansehen hat, als wenn es von durcheinander geflochtenen Stricken wäre, und man dafür hält, dass kein Meister in Eisenarbeiten jetzt mehr im Stande sei, ein ähnliches anzufertigen.

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Der Sage nach soll es ein böser Geist vollendet haben, da der Schmied, welcher das mühsame und vielleicht unerreichte Werk unternommen hatte, es nicht zu Stande bringen konnte und deswegen diesen unsauberen Gesellen zu Hilfe rufen musste. Freilich kam dem bedrängten Künstler dieser Beistand und der Ruhm, ein so wunderbares Werk aufgestellt zu haben, sehr teuer zu stehen, denn er musste sich mit Leib und Seele dem Höllenfürsten ergeben, dafür stand aber auch nach wenigen Stunden das kunstvolle Gitter da und trotzt der Zeit und seinem bösen Gerüchte.
(S. Klüver 2. Bd.)

Wismar, Turm der Marienkirche

Wismar, Turm der Marienkirche