Das Petermännchen, der alte treue Schutzgeist des Fürstenschlosses Schwerin.

Aus: Mecklenburgs Volkssagen. Band 2
Autor: Gesammelt und herausgegeben von M. Dr. A. Niederhöffer, Erscheinungsjahr: 1862
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Sage, Volkssage, Schweriner Schloss, Petermännchen, Spuk, Aberglauben, Schlossgeist, Fürstenschloss
Reizend auf einer kleinen Insel im südwestlichen Teile des schönen Schweriner Sees gelegen, erhebt sich das herrliche Fürstenschloss Schwerin und ragt mit seinen vielen Spitzen, Zinnen und Türmen hoch hinein in die Lüfte unseres nordischen Himmels. Mit Ehrfurcht und Bewunderung betreten wir — über die kleine Brücke kommend, welche die Insel mit dem festen Lande und der Stadt Schwerin verbindet — diesen altberühmten, geweihten Ort; die Schauer uralter Zeiten wehen uns an, und die Begebenheiten längst vergangener Jahrhunderte ziehen an unserm geistigen Auge vorüber.

Ist auch nach der jüngsten großartigen Restauration, nach dem prachtvollen Um- und Neubau des Schweriner Schlosses, der erst im vorigen Jahre — 1857 — vollendet wurde, jetzt wenig mehr von der alten „Burg" oder „Festung Schwerin", wie es sonst noch immer genannt wurde, vorhanden, so erzählt uns doch Sage und Geschichte, dass hier schon seit den ältesten Zeiten fürstliche Besten und Burgen gestanden, dass hier schon vor tausend und mehr Jahren, in fast ununterbrochener Reihenfolge bis auf die Jetztzeit herab, der Sitz großer und bedeutender Herrscher gewesen ist.

Als nach dem Untergange des Obotritischen Reiches, dessen mächtige Könige — die Urahnen unserer jetzt regierenden großherzoglichen Fürstenhäuser von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz — hier auf dieser Insel schon seit den grauesten Zeiten des Heidentums ihre wendische Feste gehabt und hauptsächlich hier residiert haben sollen; als nach der Eroberung ihres Landes durch den Sachsenherzog Heinrich den Löwen*), dieser die Herrschaft Schwerin gegründet und Gunzelin I. zum Beherrscher derselben eingesetzt hatte, da schlug auch Letzterer seine Residenz hier auf; und über den Trümmern der alten niedergebrannten obotritischen Königsfeste erhob sich nun eine neue Herrscherburg, die der Grafen von Schwerin. Graf Gunzelins I. Nachkommen folgten diesem seinem Beispiele, und so war denn die Insel 193 Jahre hindurch der Hauptsitz der regierenden Grafen von Schwerin. Nach ihrem Abgange*), im Jahre 1359, kam die Grafschaft wieder an die Nachkommen ihrer ersten Besitzer, an das 11 Jahre vorher in den Herzogsstand erhobene Fürstenhaus Mecklenburg, und auch der damals regierende Herzog Albrecht II.,**) der Stifter der Mecklenburg-Schwerin’schen Linie, verlegte hiernach sofort seine Hauptresidenz von Wismar nach dem alten Herrschersitze seiner königlichen wendisch-obotritischen Ahnen zurück. Herzog Albrecht II. und seine Nachfolger, die regierenden Herzoge, nunmehr aber seit 43 Jahren Großherzoge***) von Mecklenburg-Schwerin, erweiterten und verschönerten im Laufe der Jahrhunderte die frühere alte Grafenburg oder Festung Schwerin, die von der Zeit an, wenn auch mitunter nur der Form nach, doch ununterbrochen bis auf den heutigen Tag, jetzt also schon 499 Jahre hindurch die Hauptresidenz derselben geblieben und, wie wir Alle wissen, noch jetzt ist.

*) Als im Jahre 1161 der Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen und Bayern seinen zweiten großen Feld- und Kreuzzug gegen das heidnische Wendenland begann, da zog sich Niklas oder Niklot I., König der Obotriten und Wenden, vor der gewaltigen Übermacht der christlichen Sachsen auf seine Feste Werle zurück und brannte seine übrigen Burgen, worunter auch Schwerin, nieder. Bald darnach aber schon fand er seinen Heldentod in einem Gefechte gegen die fremden Eroberer.
Als Heinrich der Löwe das wendische Obotritenland fast ganz unterjocht hatte, stiftete er im Jahre 1166 die noch heute unter diesem Namen bestehende Herrschaft Schwerin, belehnte damit seinen treuen Feldherrn Gunzelin von Hagen, auch von Bartensleben genannt, und ernannte ihn gleichzeitig zum erblich regierenden Grafen von Schwerin. Der Sohn Niklots I. aber, Pribislaw II., letzter König der Wenden und Obotriten und erster Fürst von Mecklenburg, — siehe Anmerkung Seite 14 ersten Bandes — erhielt in demselben Jahre einen großen Teil seiner väterlichen Erblande wieder zurück.
*) Siehe Anmerkung Seite 199 ersten Bandes.
**) Fürst Albrecht II. von Mecklenburg, geboren etwa 1317, gelangte 1335 zur Regierung, wurde am 8. Juli 1348 zum Herzoge erhoben und starb am 19. Februar 1379.
***) Siehe Seite 136 ersten Bandes, Anmerkung 1.


Uralt, wie die geschichtliche Bedeutung dieser Insel, ist ebenfalls die Sage vom Petermännchen, jenem alten Schutzgeiste des Schweriner Herrscherschlosses. So oft das Letztere auch seine Herren und sonstigen Bewohner gewechselt, so oft es auch seine Gestalt, sein Aussehen, seine innere und äußere Einrichtung verändert, so hat doch nichts den getreuen Geist von seiner alten Stätte verdrängen können; immer ist er ihr hold geblieben, immer ist er ein treuer Wächter und Hüter, ein treuer Beschützer und Schirmer des ehrwürdigen Fürstensitzes Schwerin und seiner verschiedenen, dort nach einander residierenden Herrscher gewesen und bis auf den heutigen Tag geblieben.

Nur selten und zu gewissen Zeiten soll sich das Petermännchen in sichtbarer Gestalt zeigen, und zwar gewöhnlich bei besonders wichtigen Gelegenheiten und Veranlassungen, um entweder ein die geliebte fürstliche Familie betreffendes freudiges, oder auch ein trauriges Ereignis anzukündigen. Diesem entgegen wird aber von Andern erzählt, dass sich das Petermännchen auch zu andern Zeiten mehr oder weniger sehen lasse, ohne gerade der Verkündiger wichtiger, das fürstliche Haus betreffender Ereignisse zu sein. Von Manchen ist es sogar steif und fest behauptet worden, das Petermännchen häufig gesehen, ja selbst öfter mit demselben verkehrt zu haben und ganz bekannt und vertraut mit ihm gewesen zu sein; während wieder Andere, die viele Jahre selbst im Schloss gewohnt, oder dort doch viel und täglich verkehrt, nie eine Spur vom Petermännchen entdeckt und gesehen haben wollen.

Über das Aussehen und die Gestalt des Geistes haben wir verschiedene Berichte, doch stimmen alle, sowohl die älteren, als neueren so ziemlich in den Hauptsachen überein, wonach derselbe ein zwergartiges, nur ein Paar Fuß hohes, ganz altes Männchen mit grauem Kopf- und Barthaare ist. Einige schildern nun zwar den Bart kurz, Andere ihn hingegen sehr lang und fast bis auf die Brust reichend. Ebenso abweichend sind auch die Berichte über das Haupthaar; bald soll es ganz kurz, bald sehr lang sein und in großen Locken bis auf die Schultern herabfließen etc. Nur darin stimmen Alle über-, ein, dass sowohl Haar als Bart gebleicht und von grauer Farbe sei.

Sehr verschieden und von einander abweichend sind aber die vielen Angaben über den Anzug und die Kleidung unseres kleinen Schlossgeistes. Nach der Aussage eines gewissen Daniel Gardemin,**) „Kammerlakaien seiner hochfürstlichen Durchlaucht des hochseligen Herrn Herzogs Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg - Güstrow", **) der das Petermännchen häufig gesehen hat und von dem später auch noch einige Geschichten und Erlebnisse, die er mit demselben gehabt haben will, folgen sollen, trug der kleine Geist stets einen langen, bis auf die Füße reichenden, schwarzen Rock mit ganz engen Aermeln und vorne einen guten Finger breit mit Weiß aufgeschlagen, dazu einen Kragen um den Hals, eine Art Mütze oder Barett auf dem Kopfe und etwas große, breite Schuhe. Hingegen wird er von Andern als in mittelalterlicher Hoftracht gekleidet, im kurzen Wamse, hohen Reiterstiefeln mit Sporen, Degen und Federhute und mit einem großen Schlüsselbunde an der Seite im Gürtel, geschildert. In dieser Kleidung ist er auch auf einem alten im fürstlichen Schlosse zu Schwerin befindlichen Gemälde abgebildet, mit der Unterschrift: „Quid, si sic?“*) Einige behaupten, dass dies Bild — nach welchem auch das Petermännchen auf der Titelvignette dieses Bandes entworfen ist — aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stamme; nach Andern soll dasselbe aber schon aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammen und nur in neuerer Zeit wieder aufgefrischt und restauriert sein.

*) „Wie, wenn es so aussähe?“

Noch Andere umhüllen endlich das Petermännchen mit einem Mantel, und zwar mit einem roten, wenn es ein freudiges, mit einem schwarzen aber, wenn es ein die fürstliche Familie betreffendes trauriges Ereignis anzuzeigen habe etc.

*) Gardemin hatte Manches von seinen vielen Erlebnissen mit dem Petermännchen seiner Frau erzählt, und sagte diese das von demselben hierüber Erfahrene später in einem mit ihr am 12. November 1747 in Bützow angestellten Verhöre wieder aus, wohin sie nach dem Tode ihres Ehemannes, als Kastellanin des dortigen Schlosses, gekommen war. Dies Schriftstück, das älteste bis jetzt bekannte über das Petermännchen, ist in den Jahrbüchern des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 5 Seite 58 bis 60 abgedruckt.
**) Herzog Friedrich Wilhelm — geboren den 28.März 1675, gestorben den 31. Juli 1713 — folgte seinem Onkel, dem Herzog Christian Ludwig I. von Mecklenburg-Schwerin am 21. Juni 1692 in der Regierung dieses Herzogtums.
Als der Herzog Gustav Adolph von Mecklenburg-Güstrow — siehe Anmerkung Seite 132 dieses Bandes — am 6. Oktober 1695 ohne Hinterlassung männlicher Erben gestorben war, machte Herzog Friedrich Wilhelm auch auf dies Herzogtum, nach dem Gesetze der Erstgeburt, als alleiniger Erbe desselben, Anspruch, was ihm aber von seinem Onkel, Herzog Adolph Friedrich II. — geboren den 19. Oktober 1658, gestorben den 12. May 1708 — bestritten wurde, da auch dieser gerechte Ansprüche auf das erledigte Herzogtum Güstrow zu haben meinte. Nach vielem Hin- und Herstreiten kam es endlich am 8. März 1701 zu einem Vertrage, bekannt unter dem Namen „der Hamburger Vergleich". Hiernach erhielt Herzog Friedrich Wilhelm zu seinem Herzogtum Mecklenburg-Schwerin auch noch das ganze Herzogtum Mecklenburg-Güstrow hinzu, mit Ausnahme der Herrschaft Stargard und der beiden ehemaligen Johanniterkomtureien Mirow und Nemerow, welche Landesteile nebst dem Fürstentum Ratzeburg — wie auch ein jährlicher Anteil des Boitzenburger Elbzolles — dem Herzog Adolph Friedrich II., als selbstständiges neues Herzogtum Mecklenburg-Strelitz, zugesprochen wurden.
Hiernach hörte das frühere Herzogtum Mecklenburg-Güstrow tatsächlich zu bestehen auf, und somit ist denn Herzog Friedrich Wilhelm der Vereiniget der Herzogtümer Schwerin und Güstrow zu einem Herzogtum, dem vergrößerten, noch jetzt so, bestehenden, sonstigen Herzog-, seit dem 14. Juni 1815 aber Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin; während Herzog Adolph Friedrich II. der Gründer des noch jetzt ebenso bestehenden, sonstigen Herzogs-, seit dem 28. Juni 1815 aber Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz, wie auch zugleich der Stifter dieser hohen Fürstenlinie ist.
Diese, wie schon gesagt am 8. März 1701 geschehene Teilung der mecklenburgischen Lande ist denn auch die letzte derselben bis auf den heutigen Tag gewesen und geblieben.


Wie sonst gewöhnlich alle in Burgen, Schlössern, Häusern und dergleichen hausenden Geister hämischen und schlechten Charakters zu sein pflegen, die nur die Menschen stören und beunruhigen, sie nur erschrecken, ängstigen und quälen, ihnen allerlei Ungemach, Verluste und Schäden zu bereiten trachten, ja sie wohl gar in die Hölle und ins ewige Verderben zu stürzen suchen, so, ein solcher böser Geist ist unser Petermännchen nicht; im Gegenteil ist er ein ganz vorzüglicher und prächtiger kleiner Mann, der nur allein Gutes will, der Keinem ohne Grund zu nahe kommt, Niemandem ohne Ursache das Geringste zu Leide tut, kurz, der gegen Jedermann edel, gut und brav handelt, der's verdient. Ganz besonders wohlgesinnt, treu und dienstbar aber zeigt er sich hauptsächlich gegen die verschiedenen Glieder des hohen Fürstenhauses Mecklenburg, die dort in seinem Bereiche sich aufhalten. Aufs Sorgfältigste wacht er über diese, warnt sie vor Unglück und Gefahr und sucht sie vor jeglichem Ungemach zu beschützen und zu bewahren. Ebenso wacht er auch über die Treue ihrer Diener und Untergebenen, bestraft und züchtigt deren Untreue oder auch nur Nachlässigkeit, und sucht sie auf alle Weise zur strengsten Wachsamkeit und Diensterfüllung, entweder durch Neckereien aller Art, oder wo diese nicht fruchten wollen, durch allerlei kleinere oder größere Strafen, anzufeuern. Deshalb schleicht das Petermännchen auch immer wachsam und beobachtend, gewöhnlich in unsichtbarer, seltener in sichtbarer Gestalt, im Schweriner Schloss umher und sieht dort überall und zu jeder Zeit, selbst auch in den abgelegensten Winkeln, auf Recht, Gesetz und Ordnung.

So freundlich und gutmütig der Geist gegen Einheimische und Solche ist, die mit Fug und Recht im Schweriner Schloss verkehren und treu und brav sind, ebenso feindlich und erbittert zeigt er sich gegen Alle, welche sich demselben in keiner guten Absicht nahen. Vorzüglich aber sind ihm alle, nicht zur alten geliebten fürstlichen Familie gehörenden Eindringlinge und fremden Besitznehmer ihres Schlosses stets der größte Dorn im Auge gewesen, und sollen dies namentlich der Herzog Wallenstein und der französische General Laval erfahren haben.

Als nämlich während des unheilvollen 30jährigen Religionskrieges dem grausamen Hauptfeldherrn der katholischen Partei oder der sogenannten heiligen Liga, dem österreichischen General-Feldmarschall Albrecht Waldstein oder Wallenstein, Herzog von Friedland und Sagan, vom römisch-deutschen Kaiser, Ferdinand II., ganz Mecklenburg zu eigen übergeben war; als seine rechtmäßigen Herrscher, die Gebrüder Herzog Adolph Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin und Herzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow, *) durch jenen empörenden Gewaltstreich vom 19. Januar 1628 ihres angeerbten Stammlandes beraubt wurden; als Wallenstein darnach als selbstständiger Alleinherrscher das arme Mecklenburg aussog, drückte und knechtete und auf dem fürstlichen Schloss zu Güstrow schwelgte und residierte, da ließ er's sich auch einfallen, nach Schwerin zu kommen, um sich auch hier einmal in der alten Fürstenburg auf einige Zeit häuslich niederzulassen. Hier hat ihn aber das Petermännchen so arg mitgenommen, ihn Tag und Nacht so schrecklich gezwickt und gepeinigt, dass er's nicht hat ertragen können und schnell wieder zurück nach Güstrow geeilt ist. Deshalb soll er auch den anfänglich beabsichtigten prachtvollen Um- und Ausbau des Schweriner Schlosses ganz unterlassen haben, da ihm das erzürnte Petermännchen gleich das erste Mal den Aufenthalt daselbst für immer versalzen und verleidet hat, so dass er sich nachher nie wieder hineinwagte. Übrigens währte ja auch, Gott Lob! Wallensteins Regiment nicht allzu lange; denn schon Ende Januar 1632 war ganz Mecklenburg wieder von seinen fremden Unterdrückern befreit, und die geliebten Landesfürsten bestiegen jetzt wieder aufs Neue den Thron ihrer Väter. Als hiernach am 22. Februar im ganzen Lande ein kirchliches Dankfest erfolgte, da ist auch das Petermännchen so erfreut gewesen, dass es in sichtbarer Gestalt, vor Wonne und Lust im Schweriner Schloss umhergetanzt hat.

*) Adolph Friedrich I. wurde den 15. Dezember 1588 geboren, regierte vom 28. April 1608 und starb am 27. Februar 1658. — Johann Albricht II. wurde den 4. Mai 1590 geboren, regierte vom 9. Juli 1611 und starb am 23. April 1636.

Ähnlich, wie Wallenstein, erging's auch dem bereits erwähnten französischen General Laval. Als der Gewaltherrscher Napoleon am 28. November 1806 auch Mecklenburg-Schwerin für sein Eigentum erklärte; als allenthalben die mecklenburgischen Wappen heruntergerissen und an deren Stelle seine Adler angebracht waren; als Friedrich Franz I.*) der rohen Übermacht endlich weichen und sein Land auf kurze Zeit verlassen musste — um am 11. Juni des nächsten Jahres, unter dem lauten Jubel aller Mecklenburger wieder seinen Einzug in Schwerin zu halten — da nahm jener General Laval, als Gouverneur von Mecklenburg-Schwerin auch seinen Sitz in dem alten Schweriner Fürstenschloss. Und Petermännchen ließ auch nun wieder nicht lange auf sich warten, dem neuen Eindringling das Verweilen in seinem Gebiete auf alle mögliche Weise zu verbittern; denn auch jetzt ließ es der empörte Kleine wieder nicht an allerlei Neckereien, an derben Püffen und Stößen, an unsichtbaren Maulschellen und Schlägen fehlen, sowie noch an vielen andern Strafen und dergleichen Dingen, wovon die Betroffenen — Laval und seine Leute — jedoch lieber schwiegen, als sie zu ihrem eigenen Spotte und Hohn zu erzählen und unter die Leute zu bringen.

Wie das Petermännchen die Leute und Diener im Schweriner Schloss auf die Probe stellt, ihre Treue und Gefälligkeit belohnt, ihre Untreue aber straft, davon geben uns nachstehende Sagen ein Zeugnis:

Petermännchen bemerkte nämlich einmal, wie ein junger Gardereiter, welcher während der Nacht in den inneren fürstlichen Gemächern des Schlosses Wache hatte, die um ihn her befindlichen glänzenden Kostbarkeiten mit gar lüsternen Augen betrachtete; sogleich beschloss es, die Treue des jugendlichen Kriegers einmal auf die Probe zu stellen. Es erschien deshalb also plötzlich in dem Zimmer und forderte den zuerst hierüber ganz Erschrockenen auf, doch einige der schönen Sachen in die Tasche zu stecken und mit sich nach Hause zu nehmen, da es Niemand merken werde. Der junge Mann aber weigerte sich entschieden und war, trotz alles Zuredens des Geistes, nicht zu bewegen, das Geringste zu entwenden; vielmehr bat er seinen Versucher, ihn in Ruhe zu lassen und sich zu entfernen. Herzlich freute sich das kleine Männchen über diese Festigkeit und Treue des Soldaten, es belobte ihn deshalb und bat ihn zugleich, sobald er abgelöst sein würde, ihm eine Gefälligkeit zu erweisen, wobei gar keine Gefahr zu befürchten, wohl aber ein schöner Verdienst zu erwarten sei. Der Soldat willigte ein und trat, sobald er frei war, mit seinem wunderbaren Begleiter die seltsame Wanderung an. Dieser führte ihn durch mancherlei unterirdische Gänge und Gemächer, welche der Kleine mit einem der Schlüssel öffnete, wovon ein ganzes Bund an seiner Seite im Gürtel steckte. Zuletzt wurde in einem großen Zimmer Halt gemacht. Hier reichte das Petermännchen dem mutigen Gardisten ein altes Schwert, mit der Bitte, alle darauf befindlichen Rostflecke zu entfernen und es recht blank zu putzen, wofür er reichlich belohnt werden solle. Der junge Mann machte sich sogleich an die wohlbekannte Arbeit, die ihm auch ganz vorzüglich zu gelingen schien; denn bald blitzte und funkelte die alte Waffe, dass es eine rechte Freude war. Nur ganz unten an der Spitze des Schwertes befand sich noch ein Rostflecken, weshalb der Soldat aufs Neue zu putzen und schleifen begann, um auch diesen zu vertreiben. Mit sichtbarer Freude sah das kleine Männchen dem emsigen Bemühen und Fleiße des Jünglings zu, dem es jetzt gelungen war, auch den letzten Flecken bis auf einen ganz kleinen Punkt zu entfernen, als plötzlich ein gewaltiger Donnerschlag erfolgte. Der Geist versank in die Erde, dem Soldaten aber schwanden die Sinne.

*) Siehe Anmerkung Seite 136 ersten Bandes.

Als dieser später, wie aus einem Traume erwachend, wieder zu sich kam, befand er sich allein, wohl und gesund am Schlosstor. In seiner Tasche aber fühlte er etwas Schweres; es waren drei Stangen, herrlichen, gediegenen Goldes, der Lohn des guten Petermännchens für den ihm geleisteten Dienst. Der Soldat aber verschwieg sein Abenteuer. Als er ausgedient hatte, kaufte, er sich ein schönes Gut, nahm sich ein braves Weib und lebte herrlich und in Freuden. Kurz vor seinem Tode erst erfuhren es feine Kinder, wem sie eigentlich ihr schönes Erbe zu verdanken hatten.

Eine zweite hierher gehörende Sage lautet also: Vor Jahren wurde einmal ein bedeutender Diebstahl an Pretiosen und Edelsteinen im Schloss ausgeübt. Der allgemeine Verdacht fiel sogleich auf einen alten, sich sonst immer als treu bewährten Schlossdiener, da dieser nur allein zur Zeit des Diebstahls in den betreffenden Gemächern gewesen war. Trotz aller Unschuldsbeteuerungen wurde der alte Mann in ein dunkles Gefängnis des Schlosses geworfen und auf elendem Strohlager angeschlossen, um hier so lange bei Brot und Wasser zu verbleiben, bis er den ihn bezüchtigten Diebstahl eingestanden und angegeben haben würde, wo er die entwendeten Sachen gelassen. War nun zwar auch, dem Anscheine nach, der gegründetste Verdacht gegen den alten Diener vorhanden, so war er dennoch unschuldig, was aber leider Niemand im Schloss ahnte und glaubte. Nur das wachsame Petermännchen wusste Alles; dasselbe hatte es in unsichtbarer Gestalt mit angesehen, wie sich ein Anderer unbemerkt in das Zimmer geschlichen und den Diebstahl begangen hatte. Der gerechte Geist war deshalb auch eifrigst bemüht, den Unschuldigen zu befreien und seine Treue ans Tageslicht zu bringen, den wahren Dieb aber zu entlarven und dem Schlossrichter zu überliefern. Zuerst erschien er nun im Gefängnisse, tröstete den alten, fast verzweifelten Mann, mit dem er immer in gutem Einvernehmen gestanden hatte, und versprach, ihn recht bald zu befreien und seine Unschuld aller Welt zu beweisen; auch trug er dem armen Gefangenen warme Decken und schöne Speisen zu, um ihm dadurch seine kurze Leidenszeit soviel als möglich erträglich zu machen. Den schändlichen Dieb der, Kostbarkeiten aber setzte das Petermännchen unaufhörlich und zwar so arg zu, dass er es kaum ertragen konnte; dabei riss es ihm mit unsichtbaren Fingern allerlei der geraubten Sachen aus der Tasche und streute sie mit Hohngelächter hinter ihm her, so dass es bald allen Schlossinsassen klar wurde, dass man einen Unschuldigen im Gefängnisse schmachten lasse. Man ergriff nun den wahren Dieb, welcher denn auch sofort zitternd und bebend seine Schuld eingestand. Der unschuldige alte Schlossdiener wurde hiernach sogleich in Freiheit gesetzt und reichlich durch allerlei Geschenke entschädiget; dem entlarvten, wirklichen Verbrecher aber wies man dafür auf längere Zeit das dunkle Gefängnis) zum Aufenthaltsorte an.

Ähnlich erging es einem fürstlichen Essenträger, wegen begangener Untreue. Derselbe entwendete nämlich einmal, als große Tafel im Schloss war, eine silberne Schüssel und versteckte sie in einer Ecke des dunklen Ganges. Sofort erschien das zürnende Petermännchen und züchtigte den Ungetreuen. Als dieser aber dennoch das fremde Gut behielt, wiederholte und verdoppelte es so lange seine Züchtigungen, bis der arg durchgebläute Essenträger das gestohlene Geschirr wieder hervorgeholt und an einen solchen Ort gestellt hatte, wo es dem vorbeikommenden Silberdiener in die Augen fallen musste. Dieser entdeckte denn auch alsbald mit inniger Freude die längst vermisste Schüssel und verwahrte sie sogleich in der fürstlichen Silberkammer; der Essenträger aber hatte hiernach wieder Ruhe vor dem Schlossgeiste.

Wird das Petermännchen verhöhnt und gescholten, oder ist man unfreundlich gegen dasselbe, so gibt es seinen Unwillen entweder durch Poltern, Toben und Lärmen zu verstehen, oder es rächt sich auf andere Weise, durch Neckereien, Züchtigungen und dergleichen. Beispiele hierzu geben uns die Erlebnisse des schon genannten ehemaligen Kammerlakais Daniel Gardemin, und lasse ich deshalb alles das, was wir durch seie Frau hierüber wissen, insoweit es nicht schon geschehen, jetzt vollständig folgen. Gardemin habe — so berichtete ungefähr seine hinterlassene Witwe in dem mit ihr angestellten Verhör — sich an das Petermännchen so gewöhnt gehabt und wäre demselben so dreist geworden, dass er ihm öfter auf einer Wendeltreppe, welche sich neben den Zimmern des hochseligen Herzogs Friedrich Wilhelm befunden und in deren Geländeröffnungen das Männchen so eben hätte stehen können, mit dem Lichte ganz nahe ins Gesicht geleuchtet habe, wobei es ganz stille gestanden, oft aber auch vor und neben ihm hergegangen sei. Einmal, als Gardemin seinen durchlauchtigen Herrn noch spät über die Galerie geleuchtet, habe derselbe gesagt: „Daniel, mich werden die Haare am Kopfe kriechend, und mich schaudert so." — ,,Ja, gnädigster Herr”, wäre seine Antwort gewesen, „sehen Sie nicht, was wir für Gesellschaft bei uns haben?" worauf der Herzog ihm zu schweigen geheißen und gesagt, er sehe nichts. Ein anderes Mal wäre Gardemin nebst einem Pagen zu Bette gegangen, welcher deshalb bei ihm geschlafen, weil ihr Herr am andern Morgen frühzeitig habe ausreisen wollen; da hätten sie denn beide mit offenen Augen gesehen, wie das Petermännchen gekommen sei und einen Lämmerbraten, der zum Frühstücke auf dem Tische gestanden, genommen hätte und unter lautem Gelächter damit fortgelaufen wäre; von welchem Braten sie auch am andern Morgen, trotz allen Suchens, nichts hätten wiederfinden können. Reden oder antworten hätte Gardemin das Männchen niemals hören; wenn es aber durch Schelt- oder Fluchworte angegriffen worden, so wäre des Nachts ein solches Gepolter über ihrer Kammer gewesen, dass Niemand ein Auge hätte zutun können. Später — so hatte Gardemin seiner Frau weiter erzählt — wäre er einmal des Abends mit der Abschenke aus dem Keller gekommen, da sei das Petermännchen immer kurz und langsam vor ihm hergegangen und weil ihm, eines gehabten Verdrusses wegen, der Kopf nicht recht gestanden, so habe er aus Unmut gesagt: „Du Kröte, gehe aus dem Wege, oder ich nehme die Flasche und schlage Dich auf den Kopf; Du sollst dies oder das werden!" Darauf habe er aber eine solche derbe Ohrfeige als Entgegnung bekommen, dass er über eine halbe Stunde besinnungslos dagelegen, bis ihn Andere gefunden, mit Essig gewaschen und in einem solchen Zustande fortgebracht hätten, dass sein Kopf einige Tage lang noch einmal so dick wie gewöhnlich gewesen sei. Weil man ihm nun bedeutet habe, dass er mit einem so ehrbaren Männchen nicht so unartig umgehen dürfe, so habe er in Zukunft mehr Respekt vor demselben gehabt, auch hätte er hiernach, so viel als nur immer möglich, feine Gesellschaft vermieden und wäre ihm stets aus dem Wege gegangen etc.

Ein Paar andere Beispiele hierzu erzählte mir ein alter ehemaliger Gardegrenadier. Derselbe hatte nämlich einmal des Nachts im inneren Schloss Wache. Da er sehr müde war und auch in der vorhergehenden Nacht, die er auf dem Tanzboden zugebracht, nicht geschlafen hatte, so machte er es sich bequem, setzte sich auf eine nahe Bank, nahm sein Gewehr zwischen die Knie und lehnte den Kopf gegen die Wand. Schlafen wollte er natürlich nicht, das hätte ihm ja schlecht bekommen können; denn der wachehabende Unteroffizier konnte es sich ja leicht einfallen lassen, nachzusehen, ob die verschiedenen Schildwachen auch munter und auf ihren Posten seien. Es sich sonst aber möglichst bequem zu machen, das glaubte der Grenadier schon ohne weitere Gefahr wagen zu können. Aber „der Geist ist willig und das Fleisch schwach!" und so ging es auch unserem alten Schnurrbart, der bald sanft eingeschlafen war und schnarchte, dass man's wer weiß wie weit hören konnte. Plötzlich fühlte er ein Schütteln; erschreckt sprang er auf, nahm das Gewehr in Arm und stellte sich in gehörige Positur, in der festen Meinung, der Herr Unteroffizier sei da. Aber es war nichts zu hören noch zu sehen, und so verfiel denn der alte Krieger ganz richtig auf das Petermännchen, das ihm gewiss nur allein diesen Streich gespielt und diesen Schreck eingejagt haben werde. Schon hatte er einen derben Fluch auf der Zunge, ja schon hatte er bereits die Hälfte desselben: „Du verdammtes Pe—“ ausgestoßen, als er sich schnell wieder besann, seine weiteren Zornesausbrüche bändigte und schwieg; denn oft schon hatte er gehört, dass der Kleine nicht mit sich spaßen lasse. Und er tat wohl daran; nur ein geringes Kneifen seiner Wangen, sowie ein gellendes Gelächter des Geistes war die Strafe für seinen nicht ganz ausgesprochenen Fluch. Murrend und brummend hatte sich der Soldat hiernach wieder auf die Bank niedergelassen, als plötzlich Tritte an sein Ohr schlugen, die ihm die Ankunft der Visitierpatrouille verkündigten. Unser Gardemann stand sogleich kerzengrade, das Gewehr präsentierend, da; Alles war in Ordnung und die Patrouille zog weiter. So recht von Herzen dankte nun der frohe Soldat dem Petermännchen, und bat ihm im Stillen sein Unrecht wieder ab, da dessen gute Absichten ihm jetzt erst klar wurden; denn wäre er nicht durch den Geist geweckt worden, so hätte ihn die Patrouille schlafend gefunden, wofür ihm dann ein Paar Tage Latten ganz gewiss gewesen wären.

Einem Kammeraden meines alten Gewährsmannes erging es ähnlich. Auch dieser hatte Wache im Schloss und war ebenfalls eingeschlafen. Als ihn aber das Petermännchen weckt und ihn auslacht, da legt er sich aufs Schelten und Toben, wofür er zuerst einige gelinde Hiebe erhält. Hierdurch nur noch mehr erzürnt, schimpft und flucht der wütende Soldat immer ärger; da bekommt er denn so viele, so arge und derbe unsichtbare Schläge, Maulschellen und Püffe, dass er sterbenskrank und am ganzen Körper zerschlagen und hoch aufgeschwollen auf längere Zeit ins Lazarett wandern und dort still zu Bette liegen muss.

Überhaupt erzählte mir der alte ehemalige Gardegrenadier, der viele Jahre in Schwerin gestanden, auch die Feldzüge 1813, 1814 und 1815 mitgemacht hatte, dass zu seiner Zeit dergleichen Sachen öfter im Schweriner Schloss vorgekommen wären; dass das Petermännchen häufig auf dem Posten schlafende Soldaten geweckt, sie geneckt oder bestraft hätte. Oft habe der Geist auch den Schläfern die Gewehre aus den Armen genommen, sie versteckt, oder wohl gar auseinander geschoben und die einzelnen Teile zerstreut etc. Wenn man dann nur ruhig gewesen und wachsam geblieben, habe das Petermännchen Einem auch weiter nichts getan; hätte man es aber gescholten, oder wäre wieder eingeschlafen, dann habe es allerlei unsichtbare Züchtigungen gegeben, oder das Männchen hätte auch die Nachlässigen und Schläfrigen auf alle Art geneckt, geschabernackt und ausgelacht etc. Dass Alles so wahr sei, wie er's mir erzählt, dass ihm das mitgeteilte erste Abenteuer mit dem Petermännchen wirklich so passiert wäre, darauf schwur der alte Graubart Stein und Bein.

Dass auch das Petermännchen die Tugend und Unschuld beschützt, sie verteidiget und belohnt, wie es ebenfalls die Gemeinheit und Schlechtigkeit bestraft, dies mag endlich noch aus folgender Sage erhellen:

Ein armer fürstlicher Gartenknecht hatte eine ebenso schöne, als tugendhafte Tochter. Einer der höheren Schlossbeamten, ein reicher Wüstling, hatte sein verlangendes Auge auf dieselbe geworfen und war schon lange bemüht, das hübsche Mädchen in seine Arme zu schließen. Mit Verachtung aber hatte diese stets alle seine schändlichen Anträge, seine Versprechungen und Geschenke abgewiesen, da sie lieber arm und brav bleiben, als reich und schlecht werden wollte. Diese steten Abweisungen, dies beharrliche Weigern hatten den sinnlichen Menschen nur noch immer mehr erregt; deshalb bot er Alles auf, das schöne Kind in seine Gewalt zu bekommen. Durch allerlei Kniffe und Ränke war es ihm und seinen bezahlten Helfershelfern endlich gelungen, das arglose Mädchen in ein Zimmer des Schlosses zu locken. Kaum war dasselbe dort angelangt, als auch schon der sie verfolgende Schlossbeamte bei ihr eintrat, die Türe hinter sich verschloss und sich nun der überlisteten Gefangenen mit seinen unsauberen Anträgen näherte. Das arme Geschöpf rief in ihrer größten Angst um Hülfe, aber Niemand kam; dafür hatte der Schändliche schon hinlänglich Vorsorge getroffen. Schon glaubte sich die Unglückliche verloren, als plötzlich mit gewaltigem Gekrache die Zimmertüre aufflog und der abscheuliche Wüstling einen so derben Schlag ins Gesicht bekam, dass er besinnungslos und blutend zu Boden taumelte. Jetzt nahte sich das Petermännchen mit freundlicher Miene dem geängstigten, bestürzten Mädchen, nahm sie sanft bei der Hand und führte sie aus dem Schloss, wo es verschwand, ehe die vor Schreck und Freude Weinende ihm ihren Dank hatte stammeln können. Zu Hause angelangt fand das junge Mädchen in ihrer Tasche eine ganze Hand voll schöner, blanker Goldstücke, ein Geschenk des edlen Geistes zum Lohne ihrer Keuschheit und Festigkeit, und zum Ersatz für die ausgestandene entsetzliche Angst. Dieselbe blieb auch noch ferner brav und gut. Als sie später einem redlichen Handwerker in Schwerin ihre Hand gereicht hatte, ging es ihr außerordentlich wohl und glücklich; und erst nach vielen Jahren erzählte sie ihrem geliebten Ehemanne die edle Tat des Petermännchens. Der böse Schlossbeamte behielt aber, zur Strafe für seine beabsichtigte Schändlichkeit, zeitlebens ein abschreckendes Ansehen, ein zerrissenes, mit Narben durchfurchtes Gesicht und hat sich's nie wieder einfallen lassen, der schönen Gartenknechts-Tochter nachzustellen.

Außer diesen hier mitgeteilten Sagen vom Petermännchen gibt es deren noch unendlich viele, teils der älteren, teils der neueren Zeit angehörend, doch sind sie alle einander so ziemlich ähnlich; sie tragen fast alle denselben Charakter der vorstehend erzählten, weshalb denn diese auch genügen mögen.

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Auf der hierzu gehörenden Titelvignette dieses Bandes erblicken wir im Vordergrunde das Petermännchen; im Hintergrunde aber zeigt sich uns der älteste Teil des alten Schlosses oder, wie es damals noch hieß, der Festung Schwerin, nach einer Zeichnung aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts.

Schwerin, Schloss 1

Schwerin, Schloss 1

Schwerin, Schloss 2

Schwerin, Schloss 2

Schwerin, Schloss 3

Schwerin, Schloss 3

Schwerin, Schloss 5

Schwerin, Schloss 5

Schwerin, Schloss 4

Schwerin, Schloss 4

Petermännchen, Schweriner Schlossgeist

Petermännchen, Schweriner Schlossgeist

Petermännchen, Schweriner Schloss-Geist 2

Petermännchen, Schweriner Schloss-Geist 2

Petermännchen, Schweriner Schloss-Fassade

Petermännchen, Schweriner Schloss-Fassade

Petermännchen, Schweriner Schlossgespenst

Petermännchen, Schweriner Schlossgespenst

Petermännchen, Wappen von Pinnow

Petermännchen, Wappen von Pinnow