Chateaubriands Urteil über die Jüdinnen

Autor: Redaktion - Sundine, Erscheinungsjahr: 1841
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Juden, Judentum, Jüdinnen
Aus: Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen. 1841

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Fontanes fragte Chateaubriand, ob er wohl einen Grund angeben könne, warum die Jüdinnen meist so viel schöner wären, als die Juden?

Chateaubriand gab folgende wahrhaft poetische und christliche Erwiderung!

„Die Jüdinnen entkamen dem Fluche, welcher auf ihren Vätern, Gatten und Söhnen lastet. Nicht eine einzige Jüdin war unter dem Schwarme der Priester und des Pöbels zu sehen, welcher dem Sohne Gottes Schmach zufügte, ihn geißelte, mit Dornen krönte und ihn der Schande und Qual des Kreuztodes überlieferte. Die Frauen Judäas glaubten an den Heiland und standen ihm im Leiden bei und trösteten ihn. Ein Weib von Bethanien goss über sein Haupt eine kostbare Salbe aus, welche sie in einem Gefäß von Alabaster mitgebracht. Die Sünderin salbt, seine Füße mit wohlriechendem Öle und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes. Christus verbreitete seinerseits auch seine Gnade über die Jüdinnen: er erweckte vom Tode den Sohn der Witwe von Nain und den Bruder der Martha, Lazarus. Er heilte Simons Schwiegermutter und die Frau, welche den Saum seines Kleides berührte. Der Samaritanerin war er ein Quell lebendigen Wassers und ein mitleidiger Richter der auf dem Ehebruch ergriffenen. Die Töchter Jerusalems weinten über ihn; heilige Frauen begleiteten ihn auf den Calvarienberg, brachten Balsam und Spezereien und suchten ihn weinend am Grabe. „Weib, warum weinst Du?“ Nach seiner Auferstehung erschien er zuerst der Maria Magdalena. Er redete sie an: „Maria!“ Bei dem Klange seiner Stimme wurden Magdalenens Augen geöffnet, sie erkannte den Herrn und fiel ihm zu Füßen mit den Worten: Rabbuni“ (Meister).“

junge jüdische Frau

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jüdisches Mädchen

jüdisches Mädchen