Aus früherer Zeit. Band 1 - Kindheit. 07. Die Flotte.

Die erschreckenden Auftritte des Schiffbruchs hatten meine Begeisterung für die Schifffahrt wohl ein wenig abgekühlt, aber ich blieb noch immer dabei, ich wollte Schiffer werden und meinen Schwestern viele schöne Sachen mitbringen. Als der Älteste hatte ich gleich von vornherein die löbliche Absicht, mich meiner jüngeren Geschwister bei meinen seemännischen Erfolgen zu erinnern.

2. Eines Tages rief mein Vater nach mir, und als ich aus de Pferdeställen herbeieilte, führte er mich eiligst auf den Uferberg. Oben angekommen zeigte er mir eine Reihe mächtiger Schiffe, die in der Tromper Wiek unter unserm Ufer segelten. Sie waren ganz ungewöhnlich groß und schön. „Dies ist die Englische Flotte", mein Sohn, „ein seltener Anblick in unseren Gewässern; magst Du nun ein Seefahrer werden oder nicht, erinnere Dich dieses Augenblicks und präge Dir den schönen Anblick ein. Außerdem sind die Engländer unsere Verbündeten gegen die Franzosen, die wir im Lande haben.“

Der Eindruck des Schauspiels war großartig; er wurde aber noch anziehender durch die verschiedensten Entwicklungen des Geschwaders, in denen die Schiffe bald in ihrer ganzen Breite, bald als hohe schmale Türme, bald sich einander deckend und dann wieder neben einander aufgestellt erschienen. Zuletzt teilten sie sich in zwei gleiche Abteilungen, und zu unserm großen Ergötzen erfolgte eine kurze Kanonade als Schluss der ganzen Darstellung. Auch meine Mutter und Geschwister waren herbeigeeilt und noch vor dem Schluss des Scheingefechtes angelangt.